Pyrotechnik-Vorfall: Werder setzt erste Maßnahmen um

Unschöne Bilder in der Ostkurve. Auf den Einsatz von Pyrotechnik hat der SV Werder jetzt reagiert (Foto: nph).
Profis
Donnerstag, 06.03.2014 / 11:29 Uhr

Die Geschäftsführung des SV Werder Bremen hat am gestrigen Mittwoch auf den Pyrotechnik-Vorfall im Weser-Stadion beim Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV reagiert und erste Maßnahmen beschlossen, die am Abend im Dialog mit dem Fanbeirat vorgestellt und diskutiert wurden.

Der Fanbeirat besteht aus Vertretern des Fan-Projekt Bremen e. V., des Dachverband Bremer Fan-Clubs e. V., der Fanbetreuung des SV Werder Bremen sowie Vertretern der Ultra-Gruppierungen und wird geleitet von Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer. Zudem waren beim gestrigen Zusammentreffen auch Werders Geschäftsführer Klaus Filbry, Thomas Eichin, Mannschaftskapitän Clemens Fritz, Veranstaltungsleiter Hinrich von Hallen und der Sicherheitsbeauftragte Lars Mühlbradt von ‚elko & Werder Security‘ dabei.

„Die Geschäftsführung hat zunächst noch einmal die Enttäuschung über den massiven Vertrauensbruch zum Ausdruck gebracht, der leider dazu geführt hat, dass einige Erleichterungen und Privilegien, die die Fans im Weser-Stadion genießen, nun diskutiert werden mussten", berichtete Klaus-Dieter Fischer. Dies betrifft zum Beispiel eine mögliche Erhöhung der Sicherheitszäune im Bereich der Ostkurve des Weser-Stadion, über die der SV Werder jedoch, so Fischer, nur gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Polizei entscheiden kann. „Wir werden die Empfehlung aussprechen, den Zaun zunächst nicht zu erhöhen", betonte Werders Geschäftsführer. „Denn wir würden damit auch viele treffen, die an dem Vorfall nicht beteiligt waren." Gleichwohl sei bei einem weiteren Vorfall eine solche Maßnahme unausweichlich.

Werder-Kapitän Clemens Fritz schilderte derweil eindringlich die Gedanken und die Situation der Mannschaft während des Nordderby: „Es war eine großartige Unterstützung im Stadion und eine tolle Choreografie vor dem Spiel", sagte er. „Das ist leider zu Beginn der zweiten Halbzeit durch den Zwischenfall in der Ostkurve in den Hintergrund gerückt. Die daraus resultierende Unterbrechung hat die Mannschaft stark verunsichert, das konnte man auf dem Spielfeld sehen." Fritz weiter: „Die Nachspielzeit von sechs Minuten, die größtenteils dadurch verursacht wurde, war besonders kritisch, da alle Spieler bereits am Ende ihrer Kräfte waren und es schwierig war, die Konzentration über die 90 Minuten hinaus hochzuhalten."

Die Vertreter des Dachverband Bremer Fan-Clubs e. V. und des Fan-Projekt Bremen e. V. verurteilten ebenfalls einhellig den Vorfall und baten die Geschäftsführung des SV Werder Bremen, differenzierte Maßnahmen zu beschließen, um nicht zu viele unschuldige Fans damit zu treffen. „Leider gab es von den Vertretern der betroffenen Gruppierungen, die für den Vorfall verantwortlich sind, bisher weder eine Geste der Entschuldigung oder des Bedauerns, noch eine Stellungnahme", erklärte Klaus-Dieter Fischer.

Zu den von der Geschäftsführung des SV Werder Bremen beschlossenen Maßnahmen gehört, dass bis auf weiteres keine Choreografien und keine Blockfahnen im Weser-Stadion genehmigt werden. Zudem haben die Gruppierungen, denen das Abbrennen der Pyrotechnik eindeutig zugeordnet werden konnte, vorerst kein Vorrecht auf Tickets für die Auswärtsspiele der Grün-Weißen mehr. Da dem Verein nach solchen Vorfällen drastische Geldstrafen durch den DFB drohen, könnte zukünftig auch das Preisniveau der Tickets in der Ostkurve gefährdet sein. „Die Strafen haben mittlerweile eine Höhe erreicht, die es erforderlich macht, darüber nachzudenken", kündigte Fischer an. Und Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport des SV Werder Bremen, ergänzte: „Es geht um Summen, für die wir ohne Weiteres einen guten Nachwuchsspieler in unseren Kader aufnehmen könnten. Daher tut uns jede Strafe für solch unsinnige Aktionen besonders weh." Schließlich wird auch die insbesondere von den Ultra-Gruppierungen gewünschte und angeregte Auswärts-Dauerkarte für Werder-Fans nicht eingeführt.

Begleitend zum Beschluss und der Umsetzung der ersten Maßnahmen arbeitet der SV Werder Bremen gemeinsam mit der Polizei und dem für das Weser-Stadion beauftragten Sicherheitsunternehmen weiterhin daran, anhand der Bilder, die während der Begegnung gegen den HSV erstellt wurden, die für das Abbrennen der Pyrotechnik verantwortlichen Personen zu identifizieren, um sie in Regress zu nehmen und von den Tätern die dem Club auferlegten Geldstrafen einzufordern. Dazu sagte der Sicherheitsbeauftragte Lars Mühlbradt: „Wir sind hier bereits auf einem guten Weg, die Täter zu identifizieren."

Die Enttäuschung über den ersten Vorfall dieser Art im Weser-Stadion seit 15 Jahren sei zwar noch immer groß, betonte Klaus-Dieter Fischer abschließend, aber: „Der SV Werder Bremen wird dennoch nicht von seiner bisherigen Fan-Politik abweichen, die auf Dialog, Deeskalation und Differenzierung ausgerichtet ist."

 

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