Die Vertreter des Dachverband Bremer Fan-Clubs e. V. und des Fan-Projekt Bremen e. V. verurteilten ebenfalls einhellig den Vorfall und baten die Geschäftsführung des SV Werder Bremen, differenzierte Maßnahmen zu beschließen, um nicht zu viele unschuldige Fans damit zu treffen. „Leider gab es von den Vertretern der betroffenen Gruppierungen, die für den Vorfall verantwortlich sind, bisher weder eine Geste der Entschuldigung oder des Bedauerns, noch eine Stellungnahme", erklärte Klaus-Dieter Fischer.
Zu den von der Geschäftsführung des SV Werder Bremen beschlossenen Maßnahmen gehört, dass bis auf weiteres keine Choreografien und keine Blockfahnen im Weser-Stadion genehmigt werden. Zudem haben die Gruppierungen, denen das Abbrennen der Pyrotechnik eindeutig zugeordnet werden konnte, vorerst kein Vorrecht auf Tickets für die Auswärtsspiele der Grün-Weißen mehr. Da dem Verein nach solchen Vorfällen drastische Geldstrafen durch den DFB drohen, könnte zukünftig auch das Preisniveau der Tickets in der Ostkurve gefährdet sein. „Die Strafen haben mittlerweile eine Höhe erreicht, die es erforderlich macht, darüber nachzudenken", kündigte Fischer an. Und Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport des SV Werder Bremen, ergänzte: „Es geht um Summen, für die wir ohne Weiteres einen guten Nachwuchsspieler in unseren Kader aufnehmen könnten. Daher tut uns jede Strafe für solch unsinnige Aktionen besonders weh." Schließlich wird auch die insbesondere von den Ultra-Gruppierungen gewünschte und angeregte Auswärts-Dauerkarte für Werder-Fans nicht eingeführt.
Begleitend zum Beschluss und der Umsetzung der ersten Maßnahmen arbeitet der SV Werder Bremen gemeinsam mit der Polizei und dem für das Weser-Stadion beauftragten Sicherheitsunternehmen weiterhin daran, anhand der Bilder, die während der Begegnung gegen den HSV erstellt wurden, die für das Abbrennen der Pyrotechnik verantwortlichen Personen zu identifizieren, um sie in Regress zu nehmen und von den Tätern die dem Club auferlegten Geldstrafen einzufordern. Dazu sagte der Sicherheitsbeauftragte Lars Mühlbradt: „Wir sind hier bereits auf einem guten Weg, die Täter zu identifizieren."
Die Enttäuschung über den ersten Vorfall dieser Art im Weser-Stadion seit 15 Jahren sei zwar noch immer groß, betonte Klaus-Dieter Fischer abschließend, aber: „Der SV Werder Bremen wird dennoch nicht von seiner bisherigen Fan-Politik abweichen, die auf Dialog, Deeskalation und Differenzierung ausgerichtet ist."