99 Nordderbys: Schmach, Heidschnuckenbock, Serienzerstörer

Machte zu seiner Zeit beim Hamburger SV eher eine unglückliche Figur: Werders Doublesieger Ailton (Foto: Getty).
Profis
Dienstag, 25.02.2014 / 18:07 Uhr

Werder in HSV-Trikots?! Gibt's nicht? Gab's doch! Was sich im November 1983 ereignete, glich einer grün-weißen Schmach, mussten die Werder-Spieler doch mit der HSV-Raute auf der Brust in die zweiten ...

Werder in HSV-Trikots?! Gibt's nicht? Gab's doch! Was sich im November 1971 ereignete, glich einer grün-weißen Schmach, mussten die Werder-Spieler doch mit der HSV-Raute auf der Brust in die zweiten 45 Minuten gehen. Diese und weitere Kuriositäten sollten Sie vor dem 100. Nordderby kennen:

1. Werder mit der HSV-Raute auf der Brust: Es glich einer Demütigung, als die Bremer am 27. November 1971 zur zweiten Halbzeit in den Jerseys des Hamburger SV aus dem Kabinentrakt des Volksparks kommen mussten. Der Grund: Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler hatte in den ersten 45 Minuten Probleme, beide Teams auseinanderzuhalten, da er die Trikots als zu ähnlich empfand. Der SV Werder spielte seit Saisonbeginn in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß und konnte an diesem Tag kurzfristig keinen Ersatz besorgen. Zu (un)guter Letzt unterlagen die Bremer auch noch mit 1:2. Fazit: Ein Tag zum Vergessen für Höttges und Co. mit der Lehre, nie wieder in den Farben Rot und Weiß aufzulaufen (was aber erst ab 1974 galt!).

2. Fünf Mal Nordderby in einer Saison: Die Monate April und Mai waren 2009 im Fußball eigentlich nur dafür da, damit Bremen und Hamburg sich gleich in drei Wettbewerben messen konnten. Und das innerhalb von nur 18 Tagen! Die „Rothosen" gewannen zwar zwei der fünf Partien, doch in den ‚wichtigen‘ Cup-Wettbewerben (UEFA-Cup, Pokal) setzte sich der SV Werder durch und zog gleich zweimal ins Finale ein - auch dank einem Stück Papier (siehe Video links). Grün-weißes Derbyherz, was willst du eigentlich mehr?!

3. SVW stoppt den HSV: Das Tor von Benno Möhlmann beendete im Januar 1983 die bis dato längste Serie der Bundesliga. Ditmar Jakobs‘ Tor drei Minuten vor Spielschluss kam zu spät, Werder setzte somit einer 36 Spiele andauernder Rekordserie des HSV ohne Niederlage ein Ende. „Es war ein Duell auf allerhöchster Ebene. Der HSV war eine der besten Mannschaften Europas. Die Stimmung im Weser-Stadion war hervorragend. Für uns war das eine tolle Geschichte", erinnert sich Rudi Völler, damaliger Torschütze zur 1:0-Führung.

4. Sechsfacher Dank an den Hamburger SV: Am Tag der Arbeit im Mai 2004 stellte zumindest eine Mannschaft die Arbeit von Anfang an ein. So war es dann auch ausgerechnet Sergej Barbarez, der die Bremer mit einem Eigentor früh in Führung brachte. Ismael, Klasnic, Ailton, Valdez und per Strafstoß der ‚Beckham der Ukraine‘, Viktor Skripnik, machten den höchsten Werder-Sieg in der Derby-Historie perfekt. Wer jetzt mit irgendwelchen Verschwörungstheorien kommt, der sollte einfach einen Spieltag weiter denken: Der 3:1-Erfolg beim direkten Konkurrenten Bayern München machte den Meisterschaftstriumph perfekt.

5. Die schönste Niederlage gegen den HSV: Vier Gegentore gegen Hamburg - für jeden Werder-Fan ist dieses Erlebnis eine absolute Katastrophe. Doch nicht am 14. Mai 1988. An diesem Tag verloren die Grün-Weißen zwar mit 1:4 im heimischen Weser-Stadion, jedoch war allen Beteiligten diese Pleite gegen den Erzrivalen mehr als egal. Denn: Die Mannschaft und Fans feierten trotz Niederlage die bis dato zweite Meisterschaft in der Bundesliga-Geschichte. 

6. Von Ailton bis Wojtala: Was haben Ailton, Andreas Reinke, Benno Möhlmann, Boubacar Sanogo, Bruno Labbadia, Dennis Diekmeier, Dietmar Beiersdorfer, Dirk Weetendorf, Eljero Elia, Fabian Ernst, Frank Ordenewitz, Frank Rost, Hans Schulz, Marinus Bester, Mohamed Zidan, Ole Björnmose, Raphael Wicky, Rodolfo Esteban Cardoso, Pawel Wojtala und Werner Dreßel gemeinsam? Richtig! Sie alle trugen bereits das Trikot der Grün-Weißen sowie der „Rothosen". Unvergessen dabei: Ailton schoss im HSV-Dress am 34. Spieltag der Saison 2005/2006 im direkten Duell (2:1 für den SVW) am leeren Tor vorbei - Werder war in der Champions League, der HSV guckte in die Röhre.

7. Erste Meisterschaft dank Heidschnuckenbock „Pico": Wer nicht mehr genau weiß, wir der SV Werder eigentlich seinen ersten Titel in der Fußball-Bundesliga holen konnte, den möchten wir an dieser Stelle auf „Pico" aufmerksam machen. Das nach dem späteren Ehrenspielführer Arnold „Pico" Schütz benannte Tier wurde nämlich 1965 als lebendes Maskottchen bei den Bremern installiert. Also Vorlage galt „Geißbock Hennes", der sich ein Jahr zuvor beim 1. FC Köln bei dessen erster Meisterschaft als Glücksbringer entpuppte. Und jetzt kommt das Grandiose an der Sache: Heidschnuckenbock „Pico" feierte im ersten Meisterjahr ausgerechnet beim HSV im Volkspark sein Debüt. Der Ausgang des Spiels: 4:0 für den SVW. Noch Fragen?

von Timo Volkmann

 

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