"Hätte zehn Stunden vor der Kurve schreien können"

Profis
Samstag, 10.08.2013 / 22:49 Uhr

Dieses Erlebnis wird Zlatko Junuzovic nie mehr vergessen. Nach seinem ‚goldenen' Treffer in der 82. Spielminute sprintete Werders Ösi in die grün-weiße Kurve und ließ all das raus, was ihn Monate lang ...

Dieses Erlebnis wird Zlatko Junuzovic nie mehr vergessen. Nach seinem ‚goldenen' Treffer in der 82. Spielminute sprintete Werders Ösi in die grün-weiße Kurve und ließ all das raus, was ihn Monate lang belastete, aber auch, was ihn dank der Anhänger zuvor schon richtig antrieb. Erleichterung, abfallender Ballast, grenzenlose Freude - die Gefühlsmischung kannte bei ‚Juno' keine Grenzen.

„Ich habe beim Einlaufen nur gedacht, dass es genial wäre, vor dieser Kulisse zu treffen. Dass dies dann tatsächlich passiert, ist unglaublich für mich und das Team. Ich hätte zehn Stunden vor der Kurve schreien können. Das war so geil. Ich muss unseren Fans an dieser Stelle ein Riesenkompliment aussprechen. Sie sind einfach der Wahnsinn und haben uns überragend unterstützt", zeigte sich Junuzovic auch nach Spielende in der Mixed Zone noch regelrecht elektrisiert.

Dabei sah Werders Torschütze des Tages die Fälle unmittelbar vor der grün-weißen Führung eigentlich bereits davonschwimmen. „Der Braunschweiger Innenverteidiger stand in dieser Situation etwas vor mir. Ich dachte erst, ich stehe im Abseits, aber da habe ich mich wohl geirrt. Dann habe ich den Turbo eingeschaltet", begann ‚Juno' seine Schilderung mit einem Schmunzeln, um fortzusetzen: „Ich habe dann Elli relativ frei in der Mitte gesehen, der Innenverteidiger war bereits auf meiner Höhe. Ich habe den Ball fast schon nicht mehr an meinem Fuß gesehen und dann doch einfach draufgehalten." Der Rest der beschriebenen Spielszene ist bekannt: Der Ball flog an Eintracht-Keeper Petkovic links oben vorbei direkt ins Eintracht-Gehäuse, 1:0 für Werder. Acht Minuten später folgte - saisonübergreifend - der erste Pflichtspielsieg nach 14 Partien.

Ein „dreckiger", wie Junuzovic befand. Dass er der Wegbereiter dazu war, war ihm selbst völlig unwichtig. „Natürlich freut es mich, dass ich ein Tor geschossen habe, weil ich so selten treffe. Aber ehrlich gesagt ist es scheißegal, wer diesen Treffer erzielt hat. Ein Eigentor hätten wir auch mitgenommen. Es zählen letztlich nur diese drei Punkte." 

Erleichtert und glücklich zeigte sich ob des ersten Auswärtssieges in der Fremde zum Saisonauftakt seit sieben Jahren auch Werders Geschäftsführer Thomas Eichin. „Es ist eine Menge Ballast wegen dieser Sieglosserie abgefallen. Allerdings habe ich mich beim Jubel in der Kurve zurückgehalten, weil noch acht Minuten zu spielen waren. Braunschweig habe ich so stark eingeschätzt, noch was zu machen. Aber wir können das jetzt zu den Akten legen. Darüber bin ich sehr froh", so der 46-Jährige, der dem einzigen Torschützen des Tages ein gutes Zeugnis ausstellte. „Juno hat richtig gut gespielt. Ingesamt hat er das klasse gemacht." Auch für die 3.000 mitgereisten Werder-Fans fand der Geschäftsführer Sport lobende Worte. „Das war super. Was die Anhänger wieder einmal geleistet haben, ist toll."

Die Freude über den Sieg darf bei den Spielern laut Eichin noch am Samstagabend und Sonntag anhalten, danach gilt allerdings: Volle Konzentration auf die nächste Aufgabe im Weser-Stadion gegen den FC Augsburg. Auf die grün-weißen Fans freut sich dabei Junuzovic. „Wir wissen, wie extrem geil die Stimmung im Weser-Stadion ist. Wir müssen noch druckvoller spielen. Wir sind noch nicht bei hundert Prozent, das war auch heute zu sehen. Wir müssen uns noch weiter finden. Gegen Augsburg können wir die nächsten drei Punkte einer sehr langen Saison holen."

Bevor es für Zlatko Junuzovic wieder in 90 heiße Minuten am kommenden Samstag geht, steht zunächst am Sonntagmorgen die Fahrt zur österreichischen Nationalmannschaft an. Am Mittwoch treffen Junuzovic, Prödl, Arnautovic und Co. in einem Freundschaftsspiel auf Griechenland. Ob ‚Juno' dort auch wieder zum Matchwinner avancieren wird? „Auch das ist mir völlig egal. Ich will erst mit Österreich gegen die Griechen und dann mit Werder gegen Augsburg gewinnen!"

 

aus dem Eintracht-Stadion berichtet Timo Volkmann

 

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