Werder-Jahresrückblick 2013: Die Aktionen des Jahres

Absoluter Gänsehautmoment: Die Ostkurve würdigt Thomas Schaafs unvergleichliche Trainerkarriere bei Werder.
Profis
Dienstag, 31.12.2013 / 11:41 Uhr

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Enttäuschung und Jubel, schmerzliche Rückschläge und gemeinsames Aufbäumen...

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung, schmerzliche Rückschläge und gemeinsames Aufbäumen: Fans und Mannschaft sorgten für emotionale Erinnerungen in diesem so schwierigen Jahr 2013. Nicht leicht, dabei den Überblick zu behalten. Daher zeichnet WERDER.DE im großen Rückblick noch einmal die außergewöhnlichsten grün-weißen Momente 2013 nach. Heute im fünften Teil: die fünf Aktionen des Jahres bei Werder.

„ALLEz GRÜN": Ein Tsunami der bedingungslosen Solidarität

Alles stand auf der Kippe. 0:1 hatte sich Werder Bremen am 31. Spieltag der Vorsaison bei Bayer Leverkusen geschlagen geben müssen. Auf zwei mickrige Pünktchen war der Abstand zum Relegationsplatz geschmolzen. Doch spätestens in diesen Minuten sollte, impulsgebend aus dem Fanblock der Grün-Weißen, eine so bisher nie dagewesene Welle der gegenseitigen Unterstützung endgültig losgetreten werden. Noch eine Dreiviertelstunde nach Abpfiff schallten im ansonsten menschenleeren Stadion die Gesänge aus der grün-weißen Ecke. Ganz gleich, wie mies die letzten Ergebnisse waren, wie sportlich existenziell bedroht die Lage: Mannschaft und Fans hatten sich für den gemeinsamen Schulterschluss entschieden. So wie es zwei Tage zuvor bei einem spontanen und geheimen Treffen im Ostkurvensaal des Weser-Stadions abgemacht worden war, setzten sie es nun in die Tat um. Der Rest hat schon jetzt Einzug in die Vereinsgeschichte gehalten.

Von nun an koordiniert vom WORUM, einem unabhängigen Portal von Werder-Fans, wurde die ganze Stadt unter dem unverwechselbaren Leitgedanken „ALLEz GRÜN" binnen weniger Tage von einem regelrechten Tsunami der bedingungslosen Solidarität und Identifikation mit ihrem sportlichen Aushängeschild erfasst. Denn: „Werder braucht Bremen. Bremen braucht Werder"! Sämtliche grün-weißen Aktionen und Bekundungen kulminierten während der letzten beiden Heimspielen in einer nicht in Worte zu fassenden Atmosphäre im Weser-Stadion. Kurze Zeit später wurde die beeindruckende Initiative mit dem 'Sport Bild'-Award für die 'Beste Fanaktion des Jahres' ausgezeichnet. Doch über allem stand der gemeinsam erreichte Klassenerhalt. Gefesselt von den emotionalen Eindrücken sagte Geschäftsführer Thomas Eichin: „Die Fans waren eine große Einheit mit der Mannschaft. Das war einmalig und der Schlüssel für den Verbleib in der Liga. Wir sind hier eine große Familie, das schätze ich sehr. Genau deshalb bin ich hier her gekommen."

Mitarbeiter und Fans schützen Weser-Stadion: „Ich habe nicht eine Minute geschlafen"

Der Sturm blies monströs, die Pegel stiegen und stiegen. In der ersten Dezemberwoche hielt Orkantief ‚Xaver' weite nördliche Landstriche der Republik in Atem. Davon nicht ausgeschlossen blieb Bremen und insbesondere die Infrastruktur nebst Weser-Stadion des SV Werder, bekanntermaßen direkt am Fluss gelegen. Auf weit über fünf Meter hatte sich der Wasserstand in der Nacht zum Nikolaustag erhöht. Da aufgrund der Sturmflutwarnung die reale Gefahr eines Wassereinbruchs drohte, waren am Tag zuvor sämtliche Erdgeschossbereiche des Stadions inklusive der WERDER FAN-WELT bis aufs letzte Interieur von allen Mitarbeitern und zahlreichen Fans Werder Bremens evakuiert worden.

In den frühen Morgenstunden konnte glücklicherweise Entwarnung ausgerufen werden. Klaus-Dieter Fischer, Werders Präsident und Geschäftsführer, war von 4.30 Uhr an gemeinsam mit dem Krisenstab vor Ort. „Ich habe nicht eine Minute geschlafen. Wir haben hier viele Millionen in das Stadion investiert. Das wäre der Supergau für die Pauliner Marsch und natürlich auch für Werder Bremen gewesen. Es war schon eine erhebliche Angst bei uns vorhanden. Aber am Ende haben vielleicht 20 Zentimeter gefehlt. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Allen gilt unser großer Dank für den tollen Einsatz", sagte Fischer voller Erleichterung.

Stadionchoreografie: Danke, Thomas! Auf geht's, Robin!

Bevor Werder Bremen Mitte August gegen den FC Augsburg auch im heimischen Weser-Stadion die neue Bundesliga-Saison eröffnete, wurden die Zuschauer im ausverkauften Rund noch einmal auf eine emotionale Zeitreise zurück ins Jahr 2004 mitgenommen. Es war der 10. Mai. Kurz nach halb zehn an jenem damaligen Samstagabend setzte die Maschine wieder auf Bremer Boden auf. Mehr als 15.000 spontan zum Flughafen gepilgerte Fans bereiteten den Grün-Weißen einen triumphalen Empfang daheim, nachdem ihre Mannschaft nur Stunden zuvor durch ein denkwürdiges 3:1 beim FC Bayern den vierten Meistertitel errang. Mit wehender Werder-Fahne in der rechten und Videokamera in der linken Hand lugte freudestrahlend Thomas Schaaf aus dem geöffneten Cockpitdach in die Menge.

Unvergessliche Szenen und ein Symbolbild, das die Faninitiative „Danke Thomas" in einer tollen Stadionchoreografie vor dem Augsburg-Spiel aufgriff, um Schaafs einzigartige Leistung der letzten 14 Jahre zu würdigen. „Das ging jedem im Stadion unter die Haut", wusste Geschäftsführer Thomas Eichin zu berichten. „Auf geht's Robin", gaben die Fans im Anschluss an die Abschiedschoreografie für den ehemaligen nun noch ihrem neuen Cheftrainer unterstützend mit auf den Weg. In anschließend 90 nervenaufreibenden Minuten verdiente sich die aufopferungsvoll schuftende Bremer Elf ihren ersten Heimsieg. Größer hätte der Anteil der grün-weißen Anhängerschaft und insbesondere den Enthusiasten aus der Kurve an diesem mehr als würdigen Rahmen jenes hochemotionalen Nachmittags im Weser-Stadion nicht sein können. „Was bleibt, ist der Gänsehautmoment, die Erinnerungen und der Stolz, etwas Nachhaltiges bewirkt zu haben", resümierte die Initiative nachher auf ihrer Info-Page.

„International Werder Weekend": Über den ganzen Globus verstreut

Woche für Woche hoffen, bangen und jubeln weltweit unzählige Menschen mit Werder Bremens Bundesliga-Mannschaft. Einen wunderbaren Eindruck davon, wie bunt, vielfältig und über den gesamten Globus verstreut die Werder-Familie tatsächlich ist, vermittelte Ende April 2013 das von der Fan- und Mitgliederbetreuung des Klubs zum zweiten Mal auf die Beine gestellte „International Werder Weekend". Ob Tschechien, Weißrussland, Russland, Schweden, Österreich, Schottland, England oder gar Äthiopien, Kenia, China und den USA; schlussendlich waren Werder-Fans aus insgesamt elf Nationen der diesjährigen Einladung nur allzu gern gefolgt und ließen sich dabei auch nicht von teils größten Entfernungen abschrecken.

Die angereisten Mitglieder des Fanclubs „Schottisches Werder" nutzten die Zusammenkunft gleich für einen ganz besonderen karitativen Spendenmarathon. Sie legten in drei Tagen gut 500 Kilometer auf ihren Fahrrädern zurück und sammelten auf der Wegstrecke ihrer Aktion „Wheel to the Weser" Geld für die gemeinnützigen Organisationen der schottischen „Tartan Army Children's Charity" sowie den Bremer „Trauerland - Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.". Das mit allerlei Ausflügen und Events gespickte Wochenende barg natürlich einige Highlights, so zum Beispiel die persönliche Videobotschaft des Profiteams oder die ausgedehnte Zusammenkunft mit Werders Präsident und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer sowie den Bundesliga-Akteuren Theo Gebre Selassie und Aleksandar Ignjovski. Und trotz, dass das zuvor im Weser-Stadion besuchte Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg wenig Freude bereitete, stand sogleich zweifellos fest: ‚Wir halten selbstverständlich zu Werder und kommen wieder.' Gleich im nächsten Jahr.

DFB-Integrationspreis für Werder: Vorreiter mit „totaler Glaubwürdigkeit"

Seit jeher wird Klaus-Dieter Fischer, Präsident und Geschäftsführer des SV Werder, nie müde zu betonen, dass das „SV nicht nur Sport-Verein sondern auch soziale Verantwortung bedeutet." Und wie kein zweiter füllen die Grün-Weißen dieses gesellschaftlichen Bewusstsein und die damit verbundenen Aufgaben unentwegt mit Leben. Als Zeichen größter Anerkennung erhielt der Verein im Rahmen des im März 2013 verliehenen DFB-Integrationspreises eine Ehrenauszeichnung für die Projekte seiner CSR-Marke WERDER BEWEGT - LEBENSLANG.

Verbandspräsident Wolfgang Niersbach lobte in seiner Laudatio in höchsten Tönen: „Als Proficlub hat der SV Werder andere Möglichkeiten als Amateurvereine. Doch die Bewerbung war so herausragend, dass sie eine Auszeichnung verdiente und wir uns für den Sonderpreis entschieden haben. Der SV Werder ist Vorreiter auf dem Gebiet des sozialen Engagements und setzt sich beharrlich für Integration, Inklusion und Anti-Diskriminierung ein - und für diese Ziele steht mit einer totalen Glaubwürdigkeit Klaus-Dieter Fischer. Seit 2007 verleihen der DFB und sein Generalsponsor Mercedes Benz unter dem Motto "Viele Kulturen - eine Leidenschaft" den Integrationspreis. Für den zurückliegenden Wettbewerb hatten sich bundesweit 235 Institutionen beworben. Mit insgesamt 150.000 Euro in Geld- und Sachwerten zählt die Auszeichnung zu den höchstdotierten in Deutschland.


von Maximilian Hendel

 

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