Bremisch-bayuwarische Compañeros

Franco Di Santo, hier im Kopfballduell mit David Alaba, und Co. wollen das Hinspiel vergessen machen (Foto: nph).
Profis
Freitag, 25.04.2014 / 16:13 Uhr

Ein halbes Jahr lang trugen sie beide blau. Das damals 18 Jahre alte Greenhorn Franco Di Santo und Claudio Pizarro, mit 29 Jahren ein international erfahrener Top-Scorer. Von der ...

Ein halbes Jahr lang trugen sie beide blau. Das damals 18 Jahre alte Greenhorn Franco Di Santo und Claudio Pizarro, mit 29 Jahren ein international erfahrener Top-Scorer. Von der Winterpause 2007/08 bis in den Sommer des Jahres 2008 spielten Di Santo und Pizarro gemeinsam bei den „Blues", bei Chelsea FC. In einem Pflichtspiel liefen die beiden Offensivkräfte nicht zusammen auf, eine besondere Beziehung haben der Argentinier und der Peruaner aber dennoch aufgebaut.

Als Franco Di Santo im Sommer 2013 vor der Entscheidung stand, beim SV Werder einen Drei-Jahres-Vertrag zu unterschreiben, fragte er den alten "Compañero" Pizarro um Rat. Schließlich hatte der schon zweimal in seiner Karriere an der Weser gekickt. Und 'Piza' riet ihm zur Unterschrift. Mittlerweile sind acht Monate vergangen, Di Santo hat den Wechsel von Wigan Athletics nach Norddeutschland nicht bereut. In der laufenden Rückrunde traf er schon dreimal, legte dazu einen weiteren Treffer auf. Es läuft aktuell bei dem immer gut gelaunten und lockeren Südamerikaner.

Di Santo: "Wiedergutmachung ist angesagt"

Am Samstag trifft Di Santo mit der „Nummer eins im Norden" zum zweiten Mal in dieser Spielzeit auf den „Stern des Südens". Für Di Santo und Werder steht dabei vor allem Wiedergutmachung für die Hinrunden-Partie auf der Agenda. Anfang Dezember verlor Grün-Weiß mit 0:7 vor den eigenen Fans. Es war die höchste Heimniederlage aller Zeiten für Werder, die bis heute schmerzt und förmlich nach einer Revanche schreit.

„Natürlich ist Wiedergutmachung angesagt", weiß auch Di Santo. „Wir haben aus den letzten Spielen viel Selbstvertrauen mitgenommen. Die Situation ist eine ganz andere, als vor dem Hinspiel. Wir freuen uns sehr auf das Duell und wollen eine möglichst starke Leistung abliefern", so der Argentinier optimistisch. Auf ein mögliches Duell mit dem Ex-Kollegen Pizarro freut sich Di Santo besonders. In der Hinrunde blieb den beiden das Wiedersehen verwehrt. Di Santo wurde gelb-vorbelastet in der 61. Minute ausgewechselt, Pizarro betrat erst eine Viertelstunde später den Rasen seines Ex-Klubs, für den er in 159 Bundesliga-Spielen 89-mal traf und noch immer verehrt wird.

„Bisher haben wir vor dem Spiel noch keinen Kontakt gehabt, aber ich werde ihn sicher vorher nochmal anschreiben", erzählt. Den Peruaner überhaupt ans Smartphone zu bekommen ist momentan keine leichte Angelegenheit - selbst für Kumpel Di Santo nicht. Mit dem Bayern tingelt 'Piza' durch Europa. Am Mittwoch duellierten sich die Münchener mit Real Madrid, Pizarro saß dabei nur auf der Bank. Umso wahrscheinlicher, dass Coach Pep Guardiola den Ex-Bremer am Samstag ins Team „rotiert", vermutet auch Di Santo. „Ich bin mir sicher, dass er spielen wird und dann wird er auf dem Feld attackiert", sagt er und lacht.

Fußballschuhe statt Stadtbummel

Einen Besuch in der bayerischen Hauptstadt konnte Di Santo ebenfalls noch nicht in seinem Terminkalender unterbringen. „Für einen Tag nach München reisen, das lohnt sich einfach nicht. Deshalb hat es bisher noch nicht geklappt", erklärt der 25-Jährige, „noch nicht!". Ob sich die beiden nach Spielende länger sehen können, steht ebenfalls nicht fest. „Für das Wochenende haben wir nichts verabredet, weil wir am Sonntag vermutlich wieder in Bremen trainieren", sagt Di Santo.

Statt Bummel durch München werden in Bremen also aller Voraussicht nach die Fußballschuhe geschnürt. Hier hat Di Santo mit Landsmann Santiago Garcia einen neuen „Compañero" gefunden. Vor dem Abflug gen Süden schauten die beiden am Donnerstag noch kurz in der Bremer Innenstadt vorbei. Natürlich durfte ein Bremer Wahrzeichen bei der Stadttour nicht fehlen: die Bremer Stadtmusikanten. In guter alter Tradition umfassten Garcia und Di Santo die Hufe des Esels und holten sich das nötige Glück für die Auswärtspartie.

Ein Vorteil aus Werder-Sicht könne in Garcias Augen vor allem sein, dass es für den designierten Meister in der Liga um nichts mehr geht. „Das kann genauso ein Vorteil für uns sein, wie die Tatsache, dass sie noch in der Champions League spielen", findet der Linksverteidiger und hat eine Vermutung: „Es wird kein leichtes Spiel, aber vielleicht sind sie mit den Gedanken nicht zu hundert Prozent bei uns und schonen den einen oder anderen Spieler."

Genau wie Garcia freut sich Di Santo auf das Spiel bei den Münchnern. „Bayern ist ein großer Klub, der mit einem großen Abstand Meister geworden und noch in der Champions League vertreten ist. Es ist schon etwas Besonderes gegen den amtierenden Triple-Sieger zu spielen", so der 25-Jährige. Besonders vor allem, weil die Chancen sehr gut stehen, von Anfang an Kumpel Pizarro auf dem Feld zu begegnen. Doch statt gemeinsam blau zu tragen, dann aber jeweils in grün-weiß und rot.

von Yannik Cischinsky

 

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