Für dich steht ein neuer Lebensabschnitt bevor: Neue Heimat, neuer Verein, neue Sprache - für dich ein Problem?
Franco Di Santo: Man darf nicht vergessen, dass es für mich das erste Mal ist, dass ich bei einem deutschen Verein spiele. Ich werde versuchen, möglichst schnell die deutsche Sprache zu lernen. Ich spreche durch meine Zeit in England aber gutes Englisch, es wird deshalb keine Probleme geben, mich einzugewöhnen. Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass sich mein Lebensmittelpunkt verschiebt.
Stimmt. Du hast damals schon sehr früh deine Heimat verlassen. Wie fühlt man sich, wenn man so viel auf sich nehmen muss, damit ein Traum in Erfüllung gehen kann?
Franco Di Santo: Ich bin damals schon im Alter von 13 Jahren aus Argentinien nach Chile gewechselt. Es war keine leichte Entscheidung für mich, so früh von meiner Familie wegzugehen und alleine in Chile zu leben. Dort habe ich eine völlig neue Kultur kennengelernt. Der Verein bot mir die einmalige Chance in der Primera Division Chilena zu spielen und dadurch auch meine ersten Spiele mit der argentinischen U20-Nationalmannschaft zu bestreiten. So schwer es auch war: Rückblickend war das der richtige Schritt.
Die ersten großen Titel gab es dann in England. Sowohl mit dem FC Chelsea, als auch mit Wigan Athletic konntest du den FA Cup gewinnen.
Franco Di Santo: Für jeden Spieler ist es das Größte, viele Titel zu gewinnen. Als ich mit Chelsea den FA Cup gewann, war ich gerade aus Chile gekommen und noch sehr jung. Es war eine Ehre für mich von all den guten Spieler zu lernen. Der Titel mit Wigan war vor allem etwas sehr wichtiges für die Vereinsgeschichte. Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt und im Finale zwar überraschend, aber vor allem verdient gewonnen. Dieser Titel hat gezeigt wie wichtig es ist, dass die Spieler innerhalb einer Mannschaft sich gut verstehen und zusammen dieselben Ziele haben. Nur so kann die Mannschaft vorankommen.
Kommen wir zu dir persönlich: Wie würdest du dich beschreiben? Was bist du für ein Spielertyp?
Franco Di Santo: Ich bin ein Spieler, der immer wieder das gegnerische Tor fixiert. Ich bin trotz meiner Größe von 1,93 Metern technisch gut und beweglich. Außerdem bin ich beidfüßig, das ist ein großer Vorteil. Außerdem gebe ich nie auf. Selbst an schlechten Tagen gebe ich immer alles für die Mannschaft. Die Fans sollen an meinem Einsatz sehen, dass ich gekommen bin, um zu helfen. Aber das wichtigste sind die Tore, daran werde ich gemessen.
Du wirst die Neun auf dem Rücken tragen - eine Nummer, die für einen Stürmer große Bedeutung hat. War die Nummer dein Wunsch?
Franco Di Santo: Na klar, auch in Argentinien hat die Neun ein riesige Bedeutung. Überhaut haben wir ja eine große Stürmertradition. Batistuta, Kempes, Passarella, Luque. Mein großes Vorbild ist jedoch Hernan Crespo. Sein Spiel hat mich immer sehr inspiriert.
Apropos Tore. Du hast einen Freund, über dessen Treffer man in Bremen häufig jubeln durfte ...