Di Santo-Interview: "Mein Vorbild ist Hernan Crespo"

Franco Di Santo will in Bremen ganz schnell ankommen. Am Donnerstagmorgen begann mit der Landung in Bremen sein neues Leben mit den Grün-Weißen.
Profis
Donnerstag, 15.08.2013 / 12:10 Uhr

 Franco di Santo ist die große Offensiv-Hoffnung der Grün-Weißen. Am Donnerstag begann für ihn das normale Leben mit den Bremern. WERDER.DE hatte die Möglichkeit kurz nach Vertragsunterschrift mit dem 24-Jährigen, der bei Werder nach Rodolfo Esteban Cardoso als zweiter Argentinier auf Tore-Jagd geht, das erste Interview zu führen.

Hallo Franco, herzlich willkommen beim SV Werder. Was hat dich dazu bewogen, an die Weser zu wechseln?

Franco Di Santo: Der SV Werder Bremen ist nicht nur ein Traditionsverein, sondern gehört zu den besten Mannschaften der Bundesliga. Es ist für mich eine Ehre, dass ein solch großer Verein Interesse an mir hat.

Wie du schon sagst, ist Werder ein Traditionsverein. Was bedeutet das für dich?

Franco Di Santo: Ich bin sehr glücklich und freue mich schon unheimlich auf das erste Training mit den neuen Kollegen. Für mich ist das hier eine großartige Chance und ich werde alles für diesen Verein geben.

In der letzten Saison blieb der SV Werder hinter den Erwartungen zurück und spielte am Ende um den Klassenerhalt. Was denkst du ist denn in dieser Spielzeit möglich?

Franco Di Santo: Ich bin gekommen, um der Mannschaft zu helfen. Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, den SV Werder Bremen wieder dahin zu führen, wo der Verein hingehört. Es wird keine einfache Saison, aber wir haben viele junge und talentierte Spieler im Kader, die noch nicht ihr ganzes Potential abgerufen haben. Und ein neuer Trainer ist auch gekommen. Es wird seine Zeit brauchen, aber ich bin zuversichtlich.

Für dich steht ein neuer Lebensabschnitt bevor: Neue Heimat, neuer Verein, neue Sprache - für dich ein Problem?

Franco Di Santo: Man darf nicht vergessen, dass es für mich das erste Mal ist, dass ich bei einem deutschen Verein spiele. Ich werde versuchen, möglichst schnell die deutsche Sprache zu lernen. Ich spreche durch meine Zeit in England aber gutes Englisch, es wird deshalb keine Probleme geben, mich einzugewöhnen. Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass sich mein Lebensmittelpunkt verschiebt.

Stimmt. Du hast damals schon sehr früh deine Heimat verlassen. Wie fühlt man sich, wenn man so viel auf sich nehmen muss, damit ein Traum in Erfüllung gehen kann?

Franco Di Santo: Ich bin damals schon im Alter von 13 Jahren aus Argentinien nach Chile gewechselt. Es war keine leichte Entscheidung für mich, so früh von meiner Familie wegzugehen und alleine in Chile zu leben. Dort habe ich eine völlig neue Kultur kennengelernt. Der Verein bot mir die einmalige Chance in der Primera Division Chilena zu spielen und dadurch auch meine ersten Spiele mit der argentinischen U20-Nationalmannschaft zu bestreiten. So schwer es auch war: Rückblickend war das der richtige Schritt.

Die ersten großen Titel gab es dann in England. Sowohl mit dem FC Chelsea, als auch mit Wigan Athletic konntest du den FA Cup gewinnen.

Franco Di Santo: Für jeden Spieler ist es das Größte, viele Titel zu gewinnen. Als ich mit Chelsea den FA Cup gewann, war ich gerade aus Chile gekommen und noch sehr jung. Es war eine Ehre für mich von all den guten Spieler zu lernen. Der Titel mit Wigan war vor allem etwas sehr wichtiges für die Vereinsgeschichte. Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt und im Finale zwar überraschend, aber vor allem verdient gewonnen. Dieser Titel hat gezeigt wie wichtig es ist, dass die Spieler innerhalb einer Mannschaft sich gut verstehen und zusammen dieselben Ziele haben. Nur so kann die Mannschaft vorankommen.

Kommen wir zu dir persönlich: Wie würdest du dich beschreiben? Was bist du für ein Spielertyp?

Franco Di Santo: Ich bin ein Spieler, der immer wieder das gegnerische Tor fixiert. Ich bin trotz meiner Größe von 1,93 Metern technisch gut und beweglich. Außerdem bin ich beidfüßig, das ist ein großer Vorteil. Außerdem gebe ich nie auf. Selbst an schlechten Tagen gebe ich immer alles für die Mannschaft. Die Fans sollen an meinem Einsatz sehen, dass ich gekommen bin, um zu helfen. Aber das wichtigste sind die Tore, daran werde ich gemessen.

Du wirst die Neun auf dem Rücken tragen - eine Nummer, die für einen Stürmer große Bedeutung hat. War die Nummer dein Wunsch?

Franco Di Santo: Na klar, auch in Argentinien hat die Neun ein riesige Bedeutung. Überhaut haben wir ja eine große Stürmertradition. Batistuta, Kempes, Passarella, Luque. Mein großes Vorbild ist jedoch Hernan Crespo. Sein Spiel hat mich immer sehr inspiriert.

Apropos Tore. Du hast einen Freund, über dessen Treffer man in Bremen häufig jubeln durfte ... 

Franco Di Santo: Meinst du Claudio Pizarro?

Genau! Klär uns auf: Woher kennt ihr euch?

Franco Di Santo: Claudio ist ein guter Freund von mir und von meiner Familie. Ich kenne ihn seit meiner Zeit beim FC Chelsea. Er hat mir damals sehr geholfen: die Integration in England und auch innerhalb der Mannschaft fiel mir dank ihm sehr viel einfacher. Er ist nicht nur einer der besten Torjäger, sondern auch ein guter Typ. Ich
habe ihm Vieles zu verdanken und kann nur positive Dinge über Claudio sagen.

Hat „Piza" dir auch was von Bremen berichtet?

Franco Di Santo: Ja, er hat mir erzählt, dass Bremen eine schöne Stadt ist, in der man sich sehr wohlfühlen kann. Die Menschen sollen hier sehr hilfsbereit und freundlich sein. Über die Fans habe ich gehört, dass sie selbst in schlechten Zeiten fest an das Team glauben, uns überall hinbegleiten und die Mannschaft immer bedingungslos unterstützen.

Bedingungslose Unterstützung kennt man auch aus England. Wieso bist du nicht bei Wigan Athletic geblieben?

Franco Di Santo: Es waren weder persönliche noch sportliche Gründe die dazu geführt haben, dass der Vertrag mit Wigan nicht verlängert wurde. Es gibt Situationen im Leben, in denen sich aus den Gesprächen nichts ergibt und so war es da. Ich bin dem Verein sehr dankbar für die schöne Zeit, die ich dort verbracht habe und für die Chance in der Premier League spielen zu können.

Neben zahlreichen Spielen im Verein hast du trotz namhafter Konkurrenten wie Messi, Higuain und Tevez auch schon für die argentinische Nationalmannschaft gespielt. Ist die WM 2014 in Brasilien ein Ziel für dich?

Franco Di Santo: Die argentinische Nationalmannschaft besitzt auf allen Position Weltklasse-Spieler, da ist es sehr schwer zu spielen. Ich durfte schon ein paar Mal mit der Nationalmannschaft mitreisen und hoffe, dass ich in Zukunft auch zum Einsatz komme. Ich bin mir sicher, dass der Weg ins Nationalteam nur über gute Leistungen im Verein geht - nur, wenn ich hier eine gute Saison spiele, werde ich eine Chance haben in Brasilien dabei zu sein.

Franco, letzte Frage: Möchtest du den Werder-Fans noch was mit auf den Weg geben?

Franco Di Santo: Ich freue mich unheimlich hier zu sein und verspreche, dass jeder Fan ganz bald sehen wird, was Franco Di Santo kann, das man sich auf mich verlassen kann und ich mit guten Leistungen das Vertrauen zurückzahlen werde. Ich persönlich, aber auch wir als Team brauchen noch etwas Zeit. Deshalb hoffe ich, dass die Fans etwas Geduld haben werden, wenn nicht sofort alles klappt.

Das Interview führte Kevin Weber Roldán

 

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