Dutt: "Das Gesamtpaket Jerez hat überzeugt!"

Bereitet sich mit seiner Mannschaft die nächsten zehn Tage im Trainingslager in Jerez auf die Rückrunde vor: Robin Dutt (Foto: getty).
Profis
Mittwoch, 08.01.2014 / 12:51 Uhr

Kurz vor dem Abflug nach Jerez de la Frontera nahm sich Werders Cheftrainer Robin Dutt noch einmal die Zeit, um über wichtige Themen aus der Werder-Welt zu sprechen. Wie kann Aaron Hunt einen Sonderstatus erlangen? Wieso hat sich der Werder-Coach für Jerez statt Belek entschieden? Und warum nimmt er mit Kroos, Fritz und Junuzovic drei verletzte Spieler mit nach Spanien? Die Antworten hat WERDER.DE für Sie notiert. 

WERDER.DE: Herr Dutt, jetzt sind schon wieder zwei Trainingstage 2014 vorbei. Können Sie sich noch an die Winterferien erinnern? Wie haben Sie die freien Tage um die Neujahrswende erlebt?

Robin Dutt: Die Akkus sind wieder voll. Ich hatte schöne 14 Tage im Kreise meiner Familie und meinen Freunden. Diese Zeit habe ich schon genossen. Aber jetzt habe wir wieder neue Energie getankt und freuen uns schon auf das kommende Trainingslager in Jerez.

WERDER.DE: Was nehmen Sie sich und die Mannschaft fürs neue Jahr vor?

Robin Dutt: Wir wollen unsere Leistungen weiterentwickeln. Das bedeutet, dass wir auch im Trainingslager weiterhin an unserem Defensiv-Verhalten arbeiten müssen. Wir haben immerhin fünf Spiele zu Null bestritten und deswegen ist es umso ärgerlicher, dass wir in den anderen Partien so viele Gegentore gefangen haben.

WERDER.DE: Sie haben zuletzt erwähnt, dass das Wintertrainingslager Ihnen besonders wichtig ist und es Ihren früheren Mannschaften immer noch einen größeren Schub gegeben hat. Warum?

Robin Dutt: Das stimmt, da ich im Sommer genauso neu hier war wie so mancher Spieler. Im Sommer muss man zum Beispiel alles im Trainingslager abarbeiten. Jetzt wissen wir genau, wo wir stehen. Dadurch werden die Ansprachen viel zielsicherer und man muss nicht so weit gefächert trainieren, sondern kann genau die Probleme der Hinrunde nennen und diese gezielt ansprechen und Übungen absolvieren.

WERDER.DE: Wird die Rückrunde dadurch einfacher als die Hinrunde?

Robin Dutt: Das kann ich so nicht sagen. Ich glaube eher, dass es in jedem Spiel wieder einen heißen Kampf geben wird wie in der Hinrunde. Wie gesagt: Wir wollen 40 Punkte erreichen, also müsste das Team theoretisch 21 Punkte holen. Es kann aber auch genauso sein, dass wir vielleicht mehr Punkte als 21 holen und ich trotzdem unzufrieden mit der Leistung der Mannschaft bin.

WERDER.DE: Kommen wir zur aktuellen Personalsituation: Clemens Fritz hat angekündigt, über das Saisonende hinaus gerne noch ein weiteres Jahr zu bleiben. Was sagen Sie zu diesen Aussagen?

Robin Dutt: Clemens ist ein sehr wichtiger Spieler für unsere Mannschaft, der nicht nur durch seine Erfahrung jüngeren Spielern hilft, sondern auch für das Mannschaftsklima allgemein eine tolle Persönlichkeit ist. Es wäre sehr schön, wenn er noch ein Jahr dranhängen würde.

WERDER.DE: Eine weitere Personalie ist Aaron Hunt. Thomas Eichin hat angekündigt, bei einer möglichen Vertragsverlängerung bis an die Schmerzgrenze gehen zu wollen. Freut Sie das?

Robin Dutt: Aaron ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er ist in dieser Saison nicht nur unser absoluter Offensiv-Leader sondern spielt auch defensiv groß auf. Er hat außerdem eine große Wirkung auf die Mannschaft. Wenn die nämlich sieht, wie er jedem Ball hinterher rennt und sich für keinen Weg auf dem Platz zu schade ist, wird auch dem letzten Spieler klar, dass er es sich nicht erlauben kann, einem Ball nicht hinterher zu laufen. In dieser Saison ist er außerdem zu einem echten Führungsspieler gereift, der viel Verantwortung übernimmt. Klar ist auch, wenn er sich für Bremen entscheiden würde, dass er Werder für Jahre prägen würde. Solche Spieler, die solange in einem Verein sind, sind mittlerweile selten in der Bundesliga. Aaron hätte zweifelsohne eine Sonderstellung im Verein und bei den Fans.

WERDER.DE: Thomas Eichin hat bisher keine Winterverpflichtungen angekündigt. Würden Sie sich denn über eine Neuverpflichtung freuen?

Robin Dutt: Generell kann jede Mannschaft noch mehr Qualität immer gut gebrauchen und kein Trainer würde sich dagegen wehren. Jedoch bin ich niemand, der einen Spieler fordert. Das wäre auch schlecht, da man sonst die eigenen Spieler schwächt und so indirekt ihre Qualität infrage stellt.

WERDER.DE: Wieso fahren Junuzovic, Fritz und Kroos trotz Verletzung mit ins Trainingslager?

Robin Dutt: Mir ist es wichtig, dass sie, auch wenn sie nicht mit der Mannschaft trainieren, theoretisch die taktischen Abläufe kennen. Dadurch kommt ihnen nicht mehr so vieles neu vor, wenn sie wieder aktiv ins Mannschaftstraining einsteigen.

WERDER.DE: Zu Rückrundenbeginn spielen Sie in den ersten vier Partien gleich dreimal zuhause gegen Braunschweig, Dortmund und Gladbach. Wie schätzen Sie diesen Spielplan ein?

Robin Dutt: Genauso wichtig wie das letzte Spiel der Hinrunde zu gewinnen, wird es auch wichtig sein, das erste Spiel der Rückrunde erfolgreich zu gestalten. Es wäre schon gut mit einem Sieg in die Rückrunde zu starten, allein weil das immer eine Bestätigung für die harte Arbeit in der Vorbereitung und im Trainingslager ist.

WERDER.DE: Werder war in letzten Jahren fast immer im Wintertrainingslager in Belek. Warum geht es dieses Jahr nicht in die Türkei, sondern nach Spanien?

Robin Dutt: Es gibt da verschiedene Rahmenbedingungen, die über die Auswahl des Trainingslagers entscheiden. Das Wichtigste sind die Trainingsplätze vor Ort und dass man sie exklusiv für sich in Anspruch nehmen kann und nicht mit einer anderen Mannschaft teilen muss. Dazu kommt die nötige Ruhe im Umfeld. Drittens spielt auch die Umgebung eine große Rolle. Die Spieler sollen sich zwischen den harten Trainingseinheiten am Tag ausruhen und auch mal die Seele baumeln lassen. Ich war jetzt schon ein paar Mal mit Mannschaften in der Türkei aber auch in Spanien und kenne daher die Unterschiede. Und letztlich hat mich das Gesamtpaket Jerez überzeugt.


Notiert von Timo Fresen

 

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