Ein Tag getaucht in Nostalgie

Profis
Sonntag, 04.05.2014 / 17:14 Uhr

Der letzte Programmpunkt des meisterlichen Klassentreffens war das Loft am Bremer Hauptbahnhof. In dem Lokal also, in dem vor fast zehn Jahren die große Double-Feier stattgefunden hat. „Wir sind an dem Ort wiedervereint, wo es für uns alle wohl die legendärste Party überhaupt gab", hatte Markus Daun am Samstagabend nur die besten Erinnerungen an den Austragungsort der grün-weißen Sause, die mittlerweile ein Jahrzehnt zurückliegt. Daun war ebenso Teil einer Mannschaft, die in der Saison 2003/2004 vor dem großen Rivalen Bayern München Deutscher Meister wurde und wenig später mit dem DFB-Pokalsieg den größten Triumph in der Vereinsgeschichte des SV Werder perfekt machte. Und eben zehn Jahre danach waren sie, die Double-Helden, fast alle wieder zusammen und durften für einen Tag in Nostalgie schwelgen.

„Wenn ich in Bremen bin, bin ich immer glücklich. Aber heute ist es etwas Besonderes. Es ist ein großer Moment für alle. Für die Mannschaft, die Fans - eigentlich für die gesamte Werder-Familie. Es wird sehr emotional", hatte Ailton, mit 28 Treffern Torschützenkönig im Meisterjahr, schon vor dem Auftritt der Meisterhelden in der Halbzeitpause des Werder-Spiels gegen Hertha BSC eine Vorahnung. Und er sollte Recht behalten.

Denn: Micoud, Klasnic, Baumann und Co. wurden gegen 16.21 Uhr frenetisch bejubelt. Nach und nach riefen die beiden Stadionsprecher Christian Stoll und Arnd Zeigler die Vornamen der Double-Akteure laut vor, die Werder-Fans vervollständigten diese inbrünstig. Und jedem Einzelnen flogen Wellen von Sympathien beim Gang aus dem Spielertunnel auf dem Rasen entgegen. Ob ein langgezogenes A bei Ailton, oder ein gestrecktes I bei Micoud - das Publikum fühlte sich für zehn Minuten in die Meistersaison 03/04 zurückversetzt. Das Adjektiv „emotional" fiel im Anschluss aus dem Spielerkreis am häufigsten, der ein oder andere Spieler gab zu, „Gänsehaut" gehabt zu haben.

Auch dem Meistermacher von damals, Thomas Schaaf, wurde ein besonderer Empfang bereitet. Nach der einvernehmlichen Trennung im Mai des Vorjahres war es der zweite Auftritt des Erfolgscoachs im Weser-Stadion. Zuletzt hatte er beim Abschiedsspiel von Frings im September 2013 an der Seitenlinie gestanden. Diesmal kam es in seinem Wohnzimmer zum Wiedersehen mit dem 2004er Team. „Diese Mannschaft war definitiv eine besondere Mannschaft. 2004 war ein außergewöhnliches Jahr. Ein Jahr, wie man es hier nicht häufig erlebt hat. Es freut mich, viele von den Jungs wiederzusehen. Man stand zwar mit dem ein oder anderen über die Jahre in Kontakt, aber bei anderen war der Kontakt eben auch nur spärlich. Schade, dass der ein oder andere nicht kommen konnte, weil er selbst noch aktiv ist. Dennoch sind fast alle da. Und wenn man sich dann an so einem Tag sieht, ist das auf jeden Fall etwas ganz Besonderes", sprach Schaaf über seine ‚Jungs‘, auf die er an diesem Tag im WUSEUM, ein weiterer Programmpunktort des Double-Ehrung, traf.

Zu seinen ‚Jungs‘ zählte auch Johan Micoud. Der Franzose, der sich heutzutage völlig aus dem Fußballgeschäft herausgenommen hat, ist mehr als Weinanbauer unterwegs und ab und an als Co-Kommentator im französischen Fernsehen zu hören. Doch auch ‚le chef‘ freute sich über die Sprechchöre der Fans und das Treffen mit den alten Teamkollegen. „Es ist immer wieder schön in diese Stadt, in dieses Stadion zu kommen. Wir sehen uns nur noch sehr selten. Deswegen sind das sehr schöne Momente." Und Andreas Reinke, berichtete: „Wenn man den Osterdeich runterfährt, dann die tolle Stimmung im Stadion erlebt und die alten Kollegen wiedersieht, dann ist das schon eine schöne Sache."

Doch, wenn sie sich alle wiedersehen, wie an diesem Samstag im Loft, im WUSEUM, auf dem Rasen des Weser-Stadions oder beim Empfang auf der Geschäftsführungsebene, dann passt es einfach immer noch. Fabian Ernst dazu: „Die Chemie zwischen uns hat damals gestimmt und die Chemie stimmt auch heute noch."

von Timo Volkmann

 

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