WERDER.DE: Und was machst du inhaltlich im Büro?
Damir Buric: „Ich gucke mir Mainz gegen Freiburg vom 19. Spieltag an. Obwohl ich in dieser Saison schon drei, vier Spiele von Freiburg über 90 Minuten gesehen habe, schaue ich mir noch mehr an, um eventuell doch noch eine neue Erkenntnis gewinnen zu können. Und genau das treibt mich an. Je mehr ich weiß, desto besser bin ich vorbereitet und kann mein Wissen weitergeben. Wir wollen die Mannschaft optimal vorbereiten."
WERDER.DE: Du warst bereits am Sonntag in Frankfurt und hast dort Freiburg 4:1 siegen sehen. Welche Erkenntnisse hast du daraus gewinnen können?
Damir Buric: „Dass Fußball nicht zu erklären ist (lacht). Frankfurt hatte mehr Ballbesitz, mehr Ecken, mehr Freistöße, mehr Flanken und mehr Torschüsse - verliert aber mit 1:4. Die ganzen Statistiken, die immer geführt werden, kannst du im Prinzip in die Mülltonne hauen. Die Freiburger hatten 1:12 Ecken gegen sich. Und genau aus ihrer einzigen Ecke machen sie ein Tor. Wie willst du das jemanden erklären? Das Spiel in Frankfurt hat gezeigt, dass Freiburg trotz der Frankfurter Dominanz Lücken erkannte und diese eiskalt ausnutzte."
WERDER.DE: Welche Stärken oder Schwächen hast du im Freiburger Spiel erkannt?
Damir Buric: „Freiburg ist läuferisch die stärkste Mannschaft in der Liga. Das bedeutet, dass sie sehr kompakt, aggressiv sind und in allen Mannschaftsteilen dicht zusammen stehen, also nicht viele Räume entstehen lassen. Wir müssen versuchen, ihren Rhythmus zu stören und in diese kurzzeitig geöffneten Fenster kommen."
WERDER.DE: Robin Dutt wird nicht müde, immer und immer wieder zu betonen, mit welcher Akribie du an deine Arbeit herangehst. Wie sauer bist du, wenn ihr ein Spiel verliert?
Damir Buric: „Niederlagen nerven mich. Ich kann dann privat nicht entspannt sein, lachen und Spaß haben. Das beschäftigt mich, ich bin dann unerträglich. Wenn ich allerdings bei der Mannschaft bin, dann muss ich positiv sein, ihr gute Laune präsentieren und ihr einen Weg zeigen, wie wir wieder gewinnen können. Arbeit ist auch immer mit Freude verbunden. Diese Lust, an den Problemen tagtäglich zu arbeiten, möchte ich dann ausstrahlen. Trotz der Belastung, dass ich genervt bin."
WERDER.DE: Wie genervt warst du nach dem 1:1 gegen Stuttgart letzten Samstag?
Damir Buric: „Ich war schon enttäuscht. Die Situation vor dem Spiel war so: Wenn du was hast, und du kannst das verlieren, dann verhältst du dich anders, als hättest du das nicht, willst es aber haben. Das kann man gut auf den Fußball und diese Partie übertragen. Das Positive war jedoch, dass wir gegen Stuttgart zumindest einen Punkt geholt haben und unseren Trend aufrechterhalten konnten."