Was macht man da, wenn man eine echte Partnerschaft mit dem Zillertal lebt? Sich gegenseitig unter die Arme greifen. Frank Baumann wusste Rat. Seit langer Zeit schon kennt er einen begnadeten Greenkeeper. Der nahm die Renovierung der Anlage in Angriff und sorgte kurzzeitig für die Schnappatmung beim örtlichen Vereinvorstand. Gestern aber konnte Gerhard Huber wieder richtig lachen: „Unglaublich, in welchem Zustand der Rasen jetzt da liegt. Und wie viel Wasser der schluckt." In den letzten Wochen waren über dem Zillertal noch viel heftigere Güsse niedergegangen als vor einem Jahr, nie stand eine Pfütze drauf.
Es lag ein Donnergrollen über dem Tal der 55 Dreitausender, als wir am Sonntag gegen 17.15 Uhr in unser Hotel Theresa eingezogen waren. Aber regnen sollte es nicht. Die Begrüßung sehr herzlich, aber gefährlich. Ich hasse sie, die Österreicher. Sie haben die beste Gastronomie der Welt, sie führen dich dauernd in Versuchung. Im Garten des Hotels warteten sie schon, die kulinarischen Köstlichkeiten vom Kuchen- und Gebäckbüffet. Eins schien leckerer als das andere, da braucht es schon einen unmenschlich starken Willen, nicht mehr als einmal zuzugreifen. Dazu Orangensaft zum Anstoßen, denn Damir Buric, unser sympathischer Co-Trainer hatte Geburtstag, wurde 49 Jahre alt. Eine kurze Begrüßungsansprache vom Trainer, dann Einrichten auf den Zimmern und Treffen im Besprechungsraum. Dort führte Robin Dutt der Mannschaft ein Video vor, das Werder-TV eigens für diesen Zweck geschnitten hatte: Best of Norderney, ein „harte-Arbeit-großer-Spaß-Mix" als Rückschau für die einen und Einstimmung für die Nationalspieler, die ja hier erst zu uns gestoßen sind.