Mit drei Punkten gegen den Trend

Shinji Okazaki (l.) kommt mit Stuttgart nach Bremen. Zuletzt blieb Werder gegen den VfB daheim fünf Mal in Folge ungeschlagen, weiß auch Alexandar Ignjovski (r.).
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Schlecht aus den Startlöchern kommen - beim VfB Stuttgart hat diese Eigenschaft fast schon Tradition.

Schlecht aus den Startlöchern kommen - beim VfB Stuttgart hat diese Eigenschaft fast schon Tradition. Blickt man auf die letzten sieben Bundesligaspielzeiten, so haben die Schwaben von 2005 bis heute eine oft verkorkste Hinrunde (Plätze 8, 17, 15, 10, 8, 4, 9), dafür aber eine umso eindrucksvollere Rückrunde (Endplatzierungen 6, 12, 6,3, 6, 1, 6) hingelegt. Und zumindest, was die Hinrunde betrifft, befindet sich das Team von Trainer Bruno Labbadia auch aktuell wieder auf alten Pfaden. Jetzt soll der Hebel umgelegt werden. Am besten schon gegen Werder Bremen. Sonntag um 17:30 Uhr kommt es im Weserstadion zum Nord-Süd-Schlager.

Die 50. Bundesligasaison ist erst wenige Spieltage alt. Neben überraschenden (Eintracht Frankfurt) und wenig überraschenden Gewinnern (Bayern München) gibt es auch überraschende (1899 Hoffenheim) und wenig überraschende Verlierer (Hamburger SV). Zu letzteren darf man auch den VfB Stuttgart zählen, immerhin gehört ein holpriger Saisonstart mittlerweile fast zur Vereinschronik. Nach dem 0:1 gegen Wolfsburg und der deftigen 1:6-Klatsche bei den Bayern folgte ein zuletzt mageres 0:0-Unentschieden gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Zu wenig für eine Mannschaft, deren Ambitionen weitaus höher liegen als der aktuelle Tabellenplatz 16.

Denkwürdige Spiele in der Vergangenheit

Die ersten drei Punkte der Saison erhofft sich das Team von Trainer Bruno Labbadia nun in Bremen. Der Nord-Süd-Schlager wartet. Ein Duell, das immer Unterhaltung bot. Wer erinnert sich nicht an das famose 4:4 in Werders Meistersaison 2003/2004 mit Treffern von Ailton und Ivan Klasnic oder den wuchtigen Freistoßtoren vom überragenden Marcelo Bordon? In der jüngsten Vergangenheit waren es besonders die Bremer Gastspiele im Schwabenländle, die für Aufsehen sorgten - und die zu Gunsten der Hausherren entschieden wurden (4:1, 6:0). Weitaus weniger einseitig waren die Karten zuletzt gemischt, wenn es für den VfB ins Weserstadion ging. Das letzte Aufeinandertreffen an der Weser entschieden die Grün-Weißen im November 2011 mit 2:0 für sich.

Geht es nach Werdertrainer Thomas Schaaf, bleiben die drei Punkte auch dieses Mal in Bremen: „Ein Sieg würde uns gut tun, vor allem nach den letzten Leistungen. Wir wollen mehr Punkte haben. Die Mannschaft ärgert sich darüber, dass da nicht mehr auf dem Konto ist." Ähnlich, so glaubt Schaaf, geht es auch den Gästen aus Stuttgart und zieht eine Parallele: „Da ist eine Mannschaft mit einer hohen Qualität, die aber bisher auch noch nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hat." In erster Linie schaut Schaaf jedoch auf seine Mannschaft und betont erneut, das eigene Punktekonto aufstocken zu wollen. Die Vorzeichen dafür stehen gut: Werder hat die letzten fünf Heimspiele gegen den VfB nicht verloren.

Schaaf: "Müssen stärker sein als Bukarest"

Ein weiterer Pluspunkt für Werder könnte die spielfreie Woche sein. Der VfB musste erst am Donnerstag in der Europa-League gegen Steaua Bukarest ran. Ein Spiel, in dem sich das Team mental vorbereiten wollte für die Aufgabe in Bremen. Torhüter Sven Ulreich erklärte zuvor: „Wir müssen uns Selbstvertrauen holen für die Partie in Bremen." Das ist nur teilweise gelungen. Der VfB spielte 2:2. Dennoch: „Wir müssen gucken, dass wir ein stärkerer Gegner sind als Bukarest", warnt Schaaf. Am Sonntag wird Labbadia auf Cristian Molinaro (Schulterverletzung), Tim Hoogland (Bänderriss im Sprunggelenk), Daniel Didavi (Aufbautraining) und Vedad Ibisevic (Rotsperre) verzichten müssen. Und neben diesen Ausfällen bleibt vermutlich ein weiterer möglicher Stolperstein im Hinterkopf: der Hinrundenfluch. Schon jetzt ist es für Stuttgart der zweitschlechteste Saisonstart in der Vereinsgeschichte.

Während die ähnlich ambitionierte Ligakonkurrenz in der Vergangenheit an den ersten 17 Spieltagen fleißig Punkte sammelte, schienen sich die Schwaben zunächst auf ihren herausragenden Taten vergangener (Rückrunden)-Tage auszuruhen. Nach ungemütlichem, stürmischem Herbst folgte meist ein Winter, in dem nicht nur das Wetter sondern vor allem die Stimmung in Stuttgart eisig war. Erst danach demonstrierte die Mannschaft ein ums andere Mal, was ohne Fehlstart möglich gewesen wäre. Aber der Konjunktiv hat im Fußball bekanntlich nichts zu suchen. Zurück also ins hier und jetzt. Hier und jetzt möchte der VfB mit seiner Tradition brechen und das Mysterium „Holprige Hinrunde" in Vergessenheit geraten lassen. Es ist den Schwaben zu wünschen, dass ihnen dieses Vorhaben gelingt. Gleich nach dem vierten Spieltag mögen sie damit beginnen.

Von Cord Sauer

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