Keine Wellness-Wochen in Stuttgart

Ausruhen und entspannen war gestern. Jetzt ist Kampf und Krisenmanagement angesagt beim VfB.
Bundesliga
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Ginge es nach dem VfB Stuttgart, beginnt sie nun endlich, die Bundesliga-Rückrunde. Denn obwohl bereits drei Spieltage der zweiten Saisonhälfte gespielt sind, war für die Schwaben bislang rein gar nichts zu holen.

Ginge es nach dem VfB Stuttgart, beginnt sie nun endlich, die Bundesliga-Rückrunde. Denn obwohl bereits drei Spieltage der zweiten Saisonhälfte gespielt sind, war für die Schwaben bislang rein gar nichts zu holen. Nach drei Niederlagen und 1:7 Toren befindet sich das Team von Bruno Labbadia im Krisenmodus. Einzig die Vertragsverlängerung des Trainers sorgte zuletzt für Licht im Schattenreich. Am Samstag, 09.02.2013 um 15:30 Uhr, kommt Werder Bremen in die Mercedes-Benz-Arena. Eine Art gern gesehener Gast, zumal die Grün-Weißen aus den letzten sieben Spielen in Stuttgart nur eines für sich entscheiden konnten.

Schon den offiziellen Rückrundenauftakt hatte sich der VfB anders vorgestellt. Beim 0:2 in Wolfsburg enttäuschte die Labbadia-Elf, ehe im darauffolgenden Spiel ein weiteres Mal ein 0:2 folgte. Gegen die Bayern spielte Stuttgart zeitweise gut mit, ehe ein schwerer individueller Fehler die Niederlage einleitete. Klubpräsident Gerd Mäuser kündigte kurz darauf kämpferisch an: „Für uns beginnt die Rückrunde mit dem Spiel in Düsseldorf." Das Spiel bei der Fortuna ist mittlerweile Geschichte und schlimmer noch aus VfB-Sicht: auch dieses Spiel ging mit 1:3 verloren. Wieder waren es einfache Fehler der Schwaben, die dem Gegner den Weg ebneten. Jahresübergreifend war es die vierte Pleite in Folge, der die Ambitionen rund um das internationale Geschäft zumindest zeitweise deutlich gedämpft hat.

Labbadias Fast-Wutrede und das Ende einer Regelmäßigkeit

„Da gibt es nichts schönzureden, aber das machen wir auch nicht", erklärte ein deutlich missgestimmter Sportdirektor Fredi Bobic nach dem jüngsten Nackenschlag. Besonders aber dem Trainer passte das Auftreten seiner Mannschaft überhaupt nicht. So bemängelte Bruno Labbadia nicht nur das Fehlen von klaren Führungskräften innerhalb des Teams („Uns fehlen drei, vier Spieler, die das Ganze hochhalten"), sondern stellte außerdem fest: „Wir verteidigen nicht konsequent genug und machen zu viele Fehler. Dazu kommt, dass niemand bereit ist, die Fehler des anderen auszumerzen." In Zeiten, in denen das Wort „Wutrede" Hochkonjunktur besitzt, mag man den Aussagen des Trainers keinen besonderen Schärfegrad unterstellen und trotzdem sind sie bemerkenswert.

Bemerkenswert ist außerdem, dass diese Negativserie eigentlich ein VfB-Hinrunden-Phänomen ist. Wie viele Spielzeiten dümpelten die Schwaben zuletzt im Mittelfeld oder gar in Kellerregionen der Tabelle herum, wenn es auf die Winterpause zuging, um danach umso stärker zurückzukommen und mit furiosen Siegesserien ins obere Tabellendrittel vorzupreschen? Die Antwort lautet: sieben Mal in Folge. Sieben Mal in Folge war die Rückrunde zuletzt sicheres und vor allem punktereiches VfB-Terrain. Und nun soll diese herrliche Regelmäßigkeit vorbei sein?

Gelingt Werder der zweite Sieg in Folge?

Während es für die Schwaben darum geht, zurück in die Erfolgsspur zu finden, will sich auch Werder nach dem jüngsten 2:0-Sieg gegen Hannover 96 bestätigt wissen und näher an die Europa-League-Plätze heranrücken. Für die Bremer ist das Spiel in Stuttgart der Auftakt einer ganzen Reihe von Nord-Süd-Duellen. Nach dem VfB heißen die Gegner Freiburg, Bayern und Augsburg. „Wir wollen erst einmal im nächsten Spiel erfolgreich sein", gibt Werder-Trainer Thomas Schaaf glaubhaft zu Protokoll und ergänzt: „Alles andere ist vollkommen unwichtig. Wir haben lange nicht mehr zwei Spiele in Folge gewonnen, aber auch das interessiert uns nicht. Wir richten unsere volle Konzentration nur das Spiel in Stuttgart." Und obwohl der SVW bei seinen letzten sechs Gastspielen beim VfB 24 Gegentore hinnehmen musste, mag Schaaf längst nicht von einem Angstgegner sprechen: „Wir haben vor keinem Gegner Angst. Wir haben den nötigen Respekt. Angst wäre falsch."

Das Hinspiel endete 2:2, nachdem Werder 2:0 in Führung gegangen war. Neben den vier Toren gab es außerdem jede Menge Karten, insgesamt sieben an der Zahl. Darunter Platzverweise für Assani Lukimya und den ehemaligen Bremer Martin Harnik. Da Harnik auch vor zwei Wochen gegen die Bayern die gelb-rote Karte sah, musste er zuletzt sogar ein zweites Mal zuschauen. Gegen seinen Ex-Verein von der Weser ist er allerdings wieder mit dabei und will den Fehlstart 2013 ein wenig in Vergessenheit geraten lassen. Dieses Ziel hat auch Fredi Bobic ausgeschrieben und deshalb angekündigt, dass die Mannschaft vor dem Bremen-Spiel „keine Wellness-Woche" zu erwarten habe. Eine Maßnahme, die das Team sicher verkraften kann. Wie sich jedoch eine weitere Niederlage gleichbedeutend mit einem erneut verschobenen, persönlichen Rückrundenstart auswirken würde, ist indes ungewiss.

Von Cord Sauer

 

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