So kurz das Jahr im deutschen Fußballoberhaus aller Wahrscheinlichkeit nach auch war, so sehr haben alle in und um Fürth auch bemerkt, dass dort ein anderer Wind weht. Nach der Büskens-Entlassung geisterte der Name Lothar Matthäus durch die Gazetten. Sollte - oder wollte - der ehemalige Weltklassefußballer und heutige Trainer und TV-Experte, der noch immer auf sein erstes Bundesliga-Engagement wartet, in Fürth anheuern? Klubpräsident Helmut Hack gab zu, mit Matthäus telefoniert zu haben. Nun sitzt Kramer auf der Bank. Eine Randgeschichte, die das Team weitaus weniger getroffen haben dürfte als die Fan-Schelte vom vergangenen Wochenende. Der Frust und Ärger des Publikums entlud sich zuletzt in Form eines Spruchbandes, auf dem zu lesen war: „Der Abstieg ist kein Problem. Doch wollt ihr als Lachnummer gehen?" Ein Eindruck, der gegen Bremen gerade gerückt werden soll.
Die Mannschaft von Werder-Trainer Thomas Schaaf ist zumindest gewarnt, ruft man sich das magere 1:1 aus dem Hinspiel in Erinnerung. Mit Florian Trinks kehrt außerdem ein alter Bekannter zurück an die Weser. Erst im vergangenen Winter verließ er den Verein, um sich den Kleeblättern anzuschließen. „Wenn mein Trainer mich zu Werder befragt, werde ich natürlich mit bestem Gewissen alles erzählen, was ich weiß", erklärte Trinks schmunzelnd im Interview auf WERDER.DE. Ob ein ehemaliger Bremer in den Reihen des kommenden Gegners das Zünglein an der Waage sein kann, wird sich zeigen. Spannend wird das Spiel allemal. Auch, weil Fürth zum ersten Mal überhaupt ins Weser-Stadion kommt. Sowohl das Pokalspiel 2004 als auch das erste Bundesliga-Aufeinandertreffen beider Klubs fanden im Frankenland statt.
Von Cord Sauer