Neuer Trainer, neues Glück?

Noch einmal alles geben heißt es für Heinrich Schmidtgal (r.) und seine Fürther. Am 26. Spieltag wartet Werder mit Marko Arnautovic (l.).
SpVgg Greuther Fürth
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Auf dem Papier ist die Spielpaarung Werder Bremen gegen Greuther Fürth eine klare Sache. Werder, feste Fußballgröße, empfängt am Samstag, den 16.03.2013, um 15.30 Uhr die Spielvereinigung aus Fürth, die gerade den Schnupperkurs Bundesliga besucht hat und sich auf direktem Abstiegskurs befindet.

Auf dem Papier ist die Spielpaarung Werder Bremen gegen Greuther Fürth eine klare Sache. Werder, feste Fußballgröße, empfängt am Samstag, den 16.03.2013, um 15.30 Uhr die Spielvereinigung aus Fürth, die gerade den Schnupperkurs Bundesliga besucht hat und sich auf direktem Abstiegskurs befindet. Doch ganz chancenlos kommen die Kleeblätter aus Mittelfranken nicht daher, zumal sie seit wenigen Tagen mit Frank Kramer einen neuen Chefcoach haben. Und Mannschaften mit neuen Trainern können äußerst gefährlich sein. Sind sie in der Tabelle noch so weit abgeschlagen und von der Presse zuletzt noch so klein geredet worden, so kann ihnen mit einem neuen Impulsgeber dennoch ein Sensationserfolg gelingen. Setzt also Fürth in Bremen ein dickes Ausrufezeichen?

Es ist noch kein Jahr her, da begann es, das Fürther Fußball-Märchen. Gute zehn Spieltage vor Saisonende spielte sich die Spielvereinigung Stück für Stück an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga, wurde am Ende mit 70 Punkten überlegen Meister und stieg erstmals in Deutschlands höchste Spielklasse auf. Mit realistischen Zielen ("Klassenerhalt"), großen Erwartungen und ihrem Held an der Seitenlinie, Aufstiegstrainer Mike Büskens, gingen die Kleeblätter in ihre erste Erstligaspielzeit. Die könnte in wenigen Wochen allerdings bereits wieder Geschichte sein. Aktuell ist das Team Liga-Schlusslicht, nach 25 Spieltagen beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz sieben Punkte.

Auf Büskens und Preis folgt Kramer

Greuther Fürth hat bislang nur selten überzeugen können. Daheim warten die Mittelfranken noch immer auf ihren ersten Saisonsieg, haben insgesamt nur vier Unentschieden - darunter das 1:1 gegen Werder - holen können. Immerhin, in der Ferne erkämpften sie bisher zehn Punkte, siegten in Mainz (1:0) und auf Schalke (2:1). Doch der Aufstiegsheld Büskens ist mittlerweile weg. Er musste nach der 0:1-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf am 22. Spieltag gehen. Interimstrainer Ludwig Preis übernahm das Ruder und holte zwei achtbare Remis-Erfolge gegen Bayer Leverkusen (0:0) und den HSV (1:1). Mit der jüngsten 0:3-Niederlage gegen Hoffenheim war allerdings auch sein Engagement beendet, da er ohne gültige Trainerlizenz maximal drei Spiele den Chefcoach mimen durfte.

Gegen Werder Bremen wird nun erstmals Frank Kramer auf der Trainerbank Platz nehmen. Einer, der auch noch keinen Trainerschein hat, aber am kommenden Dienstag seine letzte Prüfung absolviert. Einer mit der „Blutgruppe Fürth." Kramer war sowohl als Spieler als auch als Trainer für die zweite Mannschaft der Kleeblätter aktiv, arbeitete zuletzt jedoch als U23-Trainer bei der TSG Hoffenheim. Bei seiner Vorstellung auf der offiziellen Pressekonferenz am Dienstag erklärte er: „Alle haben hier auf die Bundesliga hingearbeitet. Jetzt sind noch neun Spieltage zu spielen, dann sollten das sowohl die Mannschaft als auch das Umfeld ein bisschen genießen dürfen." Worte, die gleichzusetzen sind mit dem Begriff „Abschiedstournee." Jeder in Fürth weiß, dass die Realität bald wieder Zweitligafußball heißt.

Matthäus-Hick-Hack und Fan-Schelte

So kurz das Jahr im deutschen Fußballoberhaus aller Wahrscheinlichkeit nach auch war, so sehr haben alle in und um Fürth auch bemerkt, dass dort ein anderer Wind weht. Nach der Büskens-Entlassung geisterte der Name Lothar Matthäus durch die Gazetten. Sollte - oder wollte - der ehemalige Weltklassefußballer und heutige Trainer und TV-Experte, der noch immer auf sein erstes Bundesliga-Engagement wartet, in Fürth anheuern? Klubpräsident Helmut Hack gab zu, mit Matthäus telefoniert zu haben. Nun sitzt Kramer auf der Bank. Eine Randgeschichte, die das Team weitaus weniger getroffen haben dürfte als die Fan-Schelte vom vergangenen Wochenende. Der Frust und Ärger des Publikums entlud sich zuletzt in Form eines Spruchbandes, auf dem zu lesen war: „Der Abstieg ist kein Problem. Doch wollt ihr als Lachnummer gehen?" Ein Eindruck, der gegen Bremen gerade gerückt werden soll.

Die Mannschaft von Werder-Trainer Thomas Schaaf ist zumindest gewarnt, ruft man sich das magere 1:1 aus dem Hinspiel in Erinnerung. Mit Florian Trinks kehrt außerdem ein alter Bekannter zurück an die Weser. Erst im vergangenen Winter verließ er den Verein, um sich den Kleeblättern anzuschließen. „Wenn mein Trainer mich zu Werder befragt, werde ich natürlich mit bestem Gewissen alles erzählen, was ich weiß", erklärte Trinks schmunzelnd im Interview auf WERDER.DE. Ob ein ehemaliger Bremer in den Reihen des kommenden Gegners das Zünglein an der Waage sein kann, wird sich zeigen. Spannend wird das Spiel allemal. Auch, weil Fürth zum ersten Mal überhaupt ins Weser-Stadion kommt. Sowohl das Pokalspiel 2004 als auch das erste Bundesliga-Aufeinandertreffen beider Klubs fanden im Frankenland statt.

Von Cord Sauer 

 

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