Schaaf: "Der Fußball lebte und er lebt immer noch"

Hat als Spieler und Trainer des SV Werder zahlreiche Duelle mit Borussia Dortmund hinter sich. Am Freitag folgt das 95. Duell - passend zur 50. BL-Saison.
Profis
Montag, 20.08.2012 / 18:09 Uhr

Gerade einmal zwei Jahre alt war Werders heutiger Cheftrainer Thomas Schaaf, als Werder Bremen und Borussia Dortmund im Weser-Stadion am 24. August 1963 das neue „Fußballzeitalter" einläuteten. Mit dem ersten Torschützen der Bundesliga-Geschichte: Timo Konietzka. Bereits nach 58 Sekunden erzielte der Dortmunder die Führung. Kurios: Der Kameramann hatte seinen Platz noch nicht eingenommen, von dem Treffer gibt es kein Bildmaterial.

Der Zahl 103 werden Millionen Fußballfans noch ewig dankbar sein. Als am 28. Juli 1962 die Delegierten der verschiedenen Landesverbände für die Einführung einer eingleisigen Liga votierten, war die Gründung der Fußball-Bundesliga perfekt. Nur 26 Gegenstimmen, danach hieß es: Emotionen sowie Adrenalin pur, grenzenlose Leidenschaft und hochspannende Saisonverläufe. Und das fast ein halbes Jahrhundert, denn die deutsche Eliteliga geht in ihre 50. Bundesligasaison. Wie es am 24. August 1963 begann, so soll es auch diesmal wieder starten: Mit dem Duell des SV Werder Bremen gegen Borussia Dortmund. „Das ist ein Geschenk. Da wird dem Verein eine tolle Bühne geboten. In Dortmund, ein super Stadion, tolle Fans und eine klasse Atmosphäre. Es gibt nichts Besseres", freut sich Werders dienstältester Spieler, Aaron Hunt, auf einen überwältigenden Rahmen.

Das Spiel geht am Ende 3:2 für Werder aus. Als Torschütze trug sich damals unter anderem Werders Ehrenspielführer Arnold „Pico" Schütz ein. „Als B-Jugendlicher hat ‚Pico' mich gemeinsam mit Bernd Pfeifer trainiert. Die Zeit hat Spaß gemacht. Er hat zwar nicht oft von damals erzählt, aber wenn, dann haben alle ganz gespannt zugehört", erinnert sich Aaron Hunt, der dank einer sonntägigen Fußballsendung den Weg zur Bundesliga fand. „Ich bin durch Ranissimo das erste Mal mit der Bundesliga in Berührung gekommen. Das war meine Zeit. Darauf habe ich mich bereits unter der Woche gefreut. Fußball war mir schon immer sehr wichtig, ich habe unzählige Stunden auf Sportplätzen verbracht und bin dann ja auch schon früh ins Werder-Internat gezogen", so das Bremer Eigengewächs, das mittlerweile 156 Bundesligapartien bestritt - allesamt im Trikot der Grün-Weißen.

Wesentlich früher als Hunt und nur wenige Jahre nach der Einführung der deutschen Eliteliga schnupperte auch Schaaf erstmalig Bundesligaluft - als Kind im Stadion: „Ich habe als kleiner Pöcks die Bundesliga im Stadion live verfolgt. Da bin ich das erste Mal mit dem Fußball in Berührung gekommen. Was mich seither am meisten beeindruckt: Die Faszination ist geblieben. Der Fußball lebte damals und er lebt heute immer noch. Das begeistert mich", ordnet der Werder-Coach die Entwicklung Bundesliga ein.

In einem halben Jahrhundert ist viel passiert, auch für die Teams, die am Freitag aufeinandertreffen. Werder bestritt mit 1628 Partien die zweitmeisten der Bundesliga und nimmt auch in der „Ewigen Tabelle" Platz zwei ein, während die Borussen 46 Jahre im Fußballoberhaus spielten und dabei 640 Siege einfuhren. 94 Mal standen sich beide Mannschaften bereits gegenüber, Werder hat mit 41 Siegen knapp die Nase vorn. Am Freitag folgt Spiel Nummer 95. „Das ist ein wunderschöner Rahmen. Ich glaube, es gibt nichts Schöneres. Diese Atmosphäre vor über 83.000 Zuschauern, von denen dich 76.000 noch auspfeifen. Mehr Aufmerksamkeit können wir nicht bekommen", blickt Schaaf auf das Saisoneröffnungsduell im Signal Iduna Park.

Noch nicht allzu viel Erfahrung im Fußballoberhaus konnte Nils Petersen bislang sammeln. Umso größer ist der Stellenwert, den der 23-Jährige dem Auftaktmatch beimisst: „Das ist eine Riesenplattform und für uns Spieler ein Verdienst. Wir werden beim Doublesieger spielen, alle Augen nur auf dieses Spiel gerichtet sein."

von Timo Volkmann

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