Deutliche Worte

Ein Spiel zum Wegschauen und Vergessen: Sokratis, Bargfrede, Petersen und Co. auf dem Weg in die Kabine.
Profis
Samstag, 20.04.2013 / 23:05 Uhr

Das Reden vor den Kameras fiel ihm wirklich schwer. Zlatko Junuzovic stellte sich nach dem 0:3 gegen den VfL Wolfsburg allen kritischen Fragen und gab einen seltenen Einblick in seine Gefühlswelt.

„Das ist desaströs, was wir heute abgeliefert haben. Es tut sehr weh, hier zu stehen und Statements abzugeben. Ich habe mich sehr geschämt, als ich vom Platz gegangen bin. Wir haben es dem Gegner brutal einfach gemacht, die Tore zu schießen. Beim 0:1 kommen die Wolfsburger durch die Mitte, keiner attackiert, keiner wirft sich in den Schuss, das war teilweise peinlich", lässt der Österreicher tief blicken und macht keinen Hehl aus seinen Sorgen über die Situation. „Wir reiten uns seit Wochen immer tiefer rein. Wir sind selber schuld. Die Mannschaft, die Spieler müssen sich hinterfragen, warum sie keine besseren Leistungen auf den Platz bringen. Heute hatten wir die Gelegenheit, das Fünf-Punkte-Polster zu vergrößern, aber wir haben sie wieder verspielt."

Beschämend und peinlich, diese Worte hatten auch die beiden Kapitäne nach der Partie auf den Lippen. Clemens Fritz sagte: „Was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, war beschämend. Dafür kann man sich nur entschuldigen. Wir haben die Big-Points einfach liegenlassen, sie leichtfertig verschenkt. Wir haben heute völlig zu Recht verloren und müssen uns der Kritik jetzt stellen."

Weitere Aussagen aus der Mixed-Zone:

Thomas Eichin: „Mit so einer Leistung habe ich heute auch nicht gerechnet. Die Ansage an die Mannschaft war klar. Nach dieser Partie kann ich jeden einzelnen Fan verstehen. Das Team hat die Pfiffe als Quittung für ihre Leistung bekommen. Es war sehr enttäuschend, wie wir uns vor allem in der ersten Hälfte präsentiert haben. Man hat das Gefühl, das Team will den Abstiegskampf aussitzen. Ich werde hinterfragen, mit welcher Motivation jeder einzelne Spieler hier auf den Platz geht. Wir müssen eine Mannschaft aufs Feld bekommen, die weiß, um was es geht. Unerklärlich ist für mich, dass wir auswärts schon so auftreten, wie wir uns das in dieser Situation vorstellen, aber dann bei den Heimspielen alles vermissen lassen."

Thomas Schaaf: „Ich bin nicht ratlos. Ich bin stinksauer. Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht, aufs Tor zu schießen. Wir sind einfach nicht in die Zweikämpfe gegangen. Da hat ein Stück Leidenschaft und Aggressivität gefehlt. Ich bin davon ausgegangen, dass wir hier um jeden Zentimeter fighten, aber das war nicht der Fall. Das ist sehr schwer zu erklären. Das werde ich wieder in der Trainingsarbeit thematisieren."

Aaron Hunt: „Mir fehlen einfach die Worte. Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir waren von der ersten Minute an nicht voll da und haben viel zu harmlos gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar etwas engagierter gespielt. Dennoch hatten wir keine richtigen Torchancen. Der Sieg der Wolfsburger ist auch in dieser Höhe absolut verdient."

Zur Tabellensituation:

Thomas Schaaf: „Wenn man keine Punkte holt, dann wird die Situation naturgemäß immer schlechter. Wir haben eine große Chance verspielt uns zu verbessern und auch mal befreiter aufspielen zu können. Aber ich mache mir vor allem Sorgen, um die Leistungen meiner Mannschaft, nicht um andere Dinge."

Aaron Hunt: „Wir haben heute einen Big-Point verpasst, die Tabellensituation hat sich nicht verändert. Das macht es für uns in den nächsten Wochen nicht leichter."

Zu Thomas Schaaf:

Thomas Schaaf: „Wenn ich hier ein Problem sein sollte, gehe ich gerne zur Seite, wenn man das will. Das habe ich immer gesagt. Aber solange das nicht passiert, beschäftige ich mich nicht damit, sondern mit meiner Aufgabe der Mannschaft gegenüber."

Thomas Eichin: „Wenn alle so leidenschaftlich arbeiten würden wie Thomas Schaaf, dann stünden wir nicht da unten. Der Trainer ist jetzt nicht das Thema."

Clemens Fritz: „Ich arbeite schon so lange mit Thomas Schaaf zusammen. Ich bin davon überzeugt, dass er der richtige Trainer ist. Er hat genug Erfahrung, um uns da wieder rauszubringen."

aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph und Timo Volkmann

 

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