Werder verliert Hitze-Krimi nach Verlängerung

Für Clemens Fritz (oben) und seine Mitspieler war es ein Tag zum Vergessen. Gegen Amaury Bischoff und Preußen Münster musste sich Werder Bremen mit 2:4 nach Verlängerung geschlagen geben.
DFB-Pokal
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Zwei tolle Tore von Eljero Elia und Niclas Füllkrug haben Werder Bremen in der ersten Runde des DFB-Pokals zwei Mal in Führung geschossen, doch Matthew Taylor vom Gegner Preußen Münster glich zweimal aus.

Zwei tolle Tore von Eljero Elia und Niclas Füllkrug haben Werder Bremen in der ersten Runde des DFB-Pokals zwei Mal in Führung geschossen, doch Matthew Taylor vom Gegner Preußen Münster glich zweimal aus. Nach 90 Minuten stand es Unentschieden, das erste Pflichtspiel der neuen Saison ging für die Grün-Weißen somit in die Verlängerung. In dieser schockten dann Dima Nazarov und erneut Matthew Taylor die Bremer mit zwei Treffern und sorgten für die Pokalsensation.

Das erste Pflichtspiel der Saison 2012/2013 wurde für Werder Bremen zum wohl heißesten Spiel des Jahres. Längst war die 40-Grad-Marke auf dem Thermometer geknackt worden, als es für die Spieler auf den Platz ging. Alles war also angerichtet zur Hitzeschlacht, zu einem heißen Pokalfight. Beide Mannschaften begannen engagiert und ließen sich die hohen Temperaturen nicht anmerken. Werder, komplett in schwarz gekleidet, versuchte sich in Person von Kevin de Bruyne (4.), Nils Petersen (12.) und auch Eljero Elia (13.) zaghaft in der Offensive, doch insgesamt hatten die bissigen Hausherren aus Münster in der Anfangsviertelstunde etwas mehr vom Spiel.

Doch die Elf von Trainer Thomas Schaaf fand immer besser in die äußerst ansehnliche Partie und erarbeitete sich zunehmend mehr Spielanteile. Zwischenzeitliche Getränkepausen, für die der Unparteiische Peter Sippel eigens an- und abpfiff, machten die intensive Partie für die Spieler erträglicher - und gaben den Grün-Weißen Kraft für hochkarätige Torchancen. Nach Aaron Hunt (23.) hatte Nils Petersen das 1:0 für Werder auf dem Fuß, als er in der 27. Minute frei vor Torhüter Masuch stand. Petersen schlenzte den Ball in die linke Ecke, doch Masuch entschärfte die Situation im letzten Moment noch mit den Fingerspitzen. Dennoch: Werder zu dem Zeitpunkt die bessere Mannschaft.

In der 36. Minute drückten dann wieder die Gastgeber und sorgten für die wohl spektakulärste Doppelchance des ersten Durchgangs. Zunächst schoss Amaury Bischoff einen Freistoß aus 20 Metern an den linken Außenpfosten, ehe es eine Minute später schon wieder am Werder-Gehäuse klingelte. Kevin Schöneberg hatte per Fernschuss vom rechten Strafraumeck die Latte getroffen (37.).

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff wurden die Bremer dann ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach einer Riesenchance von Gebre Selassie (43.) besorgte Elia in der 45. Minute die verdiente Führung. Nach toller de Bruyne-Petersen-Kombination stand er völlig frei im linken Strafraum und schlenzte die Kugel in den rechten Winkel - ein absolutes Traumtor, schöner geht es nicht.

Nach der Halbzeit wurde Werder dann trotz Hitzeschlacht kalt erwischt. In der 54. Minute kam der Ball glücklich zu Matthew Taylor, der sich im Getümmel mit Werder-Keeper Mielitz und Sokratis behauptete und aus Kurzdistanz überlegt zum Ausgleich einschob. Das Spiel begann von vorn. Nach einer Phase der Unsicherheit ging Werder dann wieder in Führung. Der eingewechselte Marko Arnautovic flankte gefühlvoll von der linken Außenbahn in den Strafraum, wo der ebenfalls eingewechselte Niclas Füllkrug hochstieg und den Ball per Kopf ins Netz beförderte - 2:1 für Werder (67.).

Die erneute Führung hielt bis zur 82. Minute. Wieder war es Taylor für Preußen Münster, der den Rückstand egalisierte, nachdem er sich mit einer Drehung gegen Sokratis Platz verschaffte und den Ball an Mielitz ins linke untere Eck vorbeischob. Dabei blieb es bis zum Ende der regulären Spielzeit. In der Verlängerung kam es dann knüppeldick für die Schaaf-Elf. Nach Zuspiel vom Doppeltorschützen Taylor konnte Dima Nazarov den Ball aus vollem Lauf ins rechte lange Eck schlenzen und Mielitz überwinden.

Das 3:2 für Münster war ein Schock - ein Schock, von dem sich Werder nicht mehr erholte. Sokratis sah noch die Gelb-Rote Karte, ehe der Spieler des Tages, Matthew Taylor nach einem Konter sein drittes Tor mit einem schönen Schlenzer ins rechte Eck markierte und damit einen enttäuschenden Bremer Pokalauftritt besiegelte. Nach Heidenheim im letzten Jahr verliert Werder Bremen auch im zweiten Jahr in Folge das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen einen Drittligisten. Volle Konzentration gilt nun dem Bundesligaauftakt gegen Borussia Dortmund am kommenden Freitagabend.

Von Cord Sauer

SC Preußen Münster: Masuch - Hergesell, Schöneberg, Heise (46. Grote), Schmidt - Kühne (61. Kirsch), Bischoff, Nazarov, Siegert (65. Königs) - Taylor, Truckenbrod

Werder Bremen: Mielitz, Ignjovski, Sokratis, Prödl, Gebre Selassie - Fritz (65. Füllkrug), Hunt (91. Bargfrede), Junuzovic, Elia (59. Arnautovic), de Bruyne - Petersen

Tore: 0:1 Elia (45.), 1:1 Taylor (54.), 1:2 Füllkrug (67.), 2:2 Taylor (82.), 3:2 Nazarov (96.) 4:2 Taylor (118.)

Gelb: Truckenbrod, Königs (beide Münster) / Ignjovski (Bremen)
Gelb-Rot: Sokratis (Bremen)

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Preußenstadion: 18.000 Zuschauer

 

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