Nach dem Seitenwechsel wurde aus dem Bremer Einbahnstraßen-Fußball ein munteres Hin-und Her, denn nun trauten sich auch die Nürnberger deutlich mehr zu: nach einer Flanke von Pinola kam Markus Feulner zum guten Kopfball aus spitzem Winkel, Werders Rückhalt Sebastian Mielitz blieb jedoch cool und sicherte den Ball (53.). Nach einer weiteren Club-Chance durch Robert Mak (58.) riss die Schaaf-Elf das Spiel wieder an sich und wäre durch Petersen (60.) und De Bruyne (61., Pfostenschuss) fast zum verdienten 1:0 gekommen - aber eben nur fast. Es war bezeichnend für das Spiel, dass die Bremer zu viele gute Möglichkeiten nicht nutzen konnten.
Und es kam noch schlimmer für Schaaf und sein Team: Nach einem Ballverlust von De Bruyne im Mittelfeld ging es schnell über Mak und Pinola, der das Auge für den mittig freistehenden Timo Gebhart hatte. Gebhart bewies ein feines Füßchen und schlenzte den Ball ins rechte Eck. Mielitz ohne Chance, 1:0 Nürnberg (82.). All die Torchancen, all die Spielanteile, die Werder zuvor hatte - alles für die sprichwörtliche Katz. Doch mit diesem Spielstand wollten sich die Bremer nicht zufrieden geben und so bäumte sich die Schaaf-Elf ein letztes Mal auf. Nach einem Klärungsversuch des FCN fiel der Ball vor die Füße von De Bruyne, der schnell abzog. Nils Petersen, hauchdünn im Abseits, veränderte die Flugrichtung der Kugel, die letztendlich in den Maschen landete und zum 1:1 führte. Ein irreguläres Tor, das dennoch vom Schiedsrichtergespann gegeben wurde.
Ein versöhnlicher Hinrundenabschluss sieht anders aus - und dennoch können sich die Bremer über die Punkteteilung letztendlich nicht beschweren. Mit vier Punkten Abstand zu den europäischen Starterplätzen überwintert Werder nun, ehe die Grün-Weißen am 19.01.2013 um 18:30 Uhr Borussia Dortmund zum Rückrundenauftakt empfangen.
Von Cord Sauer
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