Bereits eine Halbzeit durfte Schaafs neue Taktik, eine deutlich defensivere Aufstellung, als durchaus zufriedenstellend bezeichnet werden. Der zweite Durchgang begann dann ähnlich, wie der erste: gemächlich. Aber dann waren es die Gladbacher, die sich vor allem nach der 55. Minute in der Bremer Hälfte einnisteten und mit Arango und dessen Kopfball eine richtig gute Möglichkeit für sich verbuchen konnten (58.). Mielitz parierte aber mindestens genauso gut. Es blieb weiterhin bei der Nullnummer im Borussen-Park. Herrmann blieb der gefährlichste Spieler auf dem Feld. In der 67. Minute hatte er nach Lukimya-Ballverlust plötzlich viel Platz, doch Lukas Schmitz war wachsam und klärte in höchster Not.
Direkt im Anschluss endlich wieder Werder: De Bruyne sprintete auf der rechten Seite alleine los, lies zwei Gegenspieler stehen und entschied sich vor ter Stegen für einen kräftigen Schuss, der aber vom Torhüter abgewehrt werden konnte (69.). Fast die Führung für die Bremer, doch dann kam es genau andersherum. Nach einem Eckball war Werder im Zentrum unsortiert, so dass Peniel Mlapa, keine zwei Minuten im Spiel, unbedrängt einköpfen konnte (72.). Mielitz ohne Chance. Kurz mussten die Bremer sich schütteln, doch dann kamen sie eindrucksvoll zurück. Nach hervorragender De-Bruyne-Flanke von der rechten Seite stand Alexandar Ignjovski in Lauerstellung am zweiten Pfosten und bugsierte die Kugel ins Tor. Ter Stegen fischte das Leder noch im Sprung aus dem Gehäuse, doch der Ball war mit vollem Umfang über der Linie - 1:1 (77.)!
Nach Ignjovskis erstem Bundesligatreffer war die Schaaf-Elf wie euphorisiert, konnte jedoch kein weiteres Tor nachlegen. In der 90. Minute hatte die Borussia die letzte Chance der Partie - und was für eine! Nach Pass vom eingewechselten Mike Hanke auf den Torschützen Mlapa tauchte dieser frei vor Mielitz auf und tanzte irgendwie an ihm vorbei. Das leere Tor vor Augen, vertendelte Mlapa die Chance auch deshalb, weil Pavlovic in höchster Not entscheidend störte, ehe sich Mielitz die Kugel krallen konnte. Was für eine Schlussphase. Am Ende ein durchaus leistungsgerechtes Unentschieden, das für Werder fast mehr Wert sein dürfte, als für die Gastgeber aus Gladbach.
Von Cord Sauer
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