Seit zwei Jahren bereits gehört der SV Werder Bremen mit seinem Leitbild für die eigene professionalisierte Fanbetreuung, das auf Differenzierung, Deeskalation und Kommunikation baut, zu den Vorreitern einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Fans, Vereinen und Verbänden. „Das wird auch nach dieser Vollversammlung stärker denn je die Richtschnur für unsere Aktivitäten sein. Nur so lassen sich sinnvolle Alternativen zu den populistischen Forderungen der Politik erarbeiten. Wir warnen davor, die Profilierung auf dem Rücken des Fußballs und seiner Fans voranzutreiben und damit einen nachhaltigen jetzt einsetzenden Prozess zu stören. Wir appellieren, auf die Expertise der Praxisebene zu setzen und auf populistische Forderungen zu verzichten", so Fischer.
Die Erfahrungen und Ergebnisse in Bremen zeigen, wie ein solcher Weg aussehen könnte. Werder hatte 2010 die eigene Fanbetreuung mit kompetenten Mitarbeitern aufgestockt. Mit Restriktionen geht Werder seitdem sehr vorsichtig und verantwortungsbewusst um. „Das ermöglichte es uns, den angestrebten Dialog zwischen allen Parteien zu führen und zu vermitteln. Denn in Bremen setzen wir auf einen Dialog zwischen Polizei, Ordnungsdienst, Feuerwehr, Fans und Werder. Wir würden das Verhältnis als vorbildlich bezeichnen", so Klaus-Dieter Fischer. Die Investitionen in die Fanbetreuung scheinen sich für Werder indes auch auszuzahlen. Die Summe der Strafzahlungen aufgrund von auffälligem Fanverhalten ist rückläufig, die Polizei-Einsatzstunden rund um die Spiele im Weser-Stadion haben sich verringert.