Vier Jahre hatte Werder Bremen bis zum 11. Januar kein einziges Testspiel im Rahmen des alljährlichen Trainingslagers im türkischen Belek gewonnen. Dank der Treffer von Mehmet Ekici und Sebastian Prödl schien die Serie im Duell mit dem niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar endlich zu reißen, denn nach 90 Minuten lagen die Grün-Weißen mit 2:1 in Führung. Doch Herbergers Weisheit, dass ein Spiel nur besagte 90 Minuten dauert, besaß an diesem Mittwoch keine Gültigkeit. Denn der Unparteiische wollte und wollte einfach nicht abpfeifen und das obwohl es in der fairen Partie keinen ersichtlichen Grund für eine längere Nachspielzeit gegeben hatte. "Ich dachte, dass er das Spiel bis zum Frühstück weiterlaufen lässt", gab Thomas Schaaf nach dem Abpfiff seine zwischenzeitlich aufkeimende Sorge zu Protokoll, dass der Unparteiische, den alle für Raicho Raitschew gehalten hatten, die Partie so lange weiterlaufen lässt, bis Alkmaar den Ausgleich markiert.
In der 100. Minute hatte der Mann in schwarz dann aber doch genug und pfiff das Match endlich ab. Noch skurriler: Wenige Tage später kam heraus, dass der Schiedsrichter gar nicht Raitschew war, sondern ein gewisser Latschesar Ionow, der zwar keine gültige Lizenz, dafür aber einfach die Identität seines verletzten bulgarischen Kollegen angenommen hatte.