Labbadia über Schaaf: "Das ist sensationell"

Wohin führt der Weg des VfB? Arthur Boka und Bruno Labbadia zeigen verschiedene Richtungen an.
Profis
Freitag, 08.02.2013 / 11:44 Uhr

Bruno Labbadia ist in diesen Wochen nicht zu beneiden. Inmitten seiner Vertragsverlängerung beim VfB erlebt der Coach seine schwierigste Phase. Vier Niederlagen in Serie brachten den europa-ambitionierten Verein vorerst wieder ins Mittelfeld der Liga zurück. Was der 47-Jährige vor dem Duell gegen den SV Werder über den längsten Negativlauf seit 1987 denkt, was er an Thomas Schaaf „sensationell" findet und welche Erinnerungen „El Pistolero" an gemeinsame Spieler-Zeiten mit Clemens Fritz hat, hier im Interview mit WERDER.DE.

Herr Labbadia, herzlichen Glückwunsch zur Vertragsverlängerung beim VfB Stuttgart. Warum war es die richtige Entscheidung, bis 2015 im ‚Schwabenländle‘ zu bleiben?

Bruno Labbadia: „Der VfB Stuttgart ist schöner Verein mit einer riesigen Tradition, um den auch eine hohe Erwartungshaltung herrscht. Wir haben hier einen Weg eingeschlagen, der für uns noch nicht zu Ende gegangen ist. Unser Ziel ist es, die in uns gesetzten Erwartungen und die Erwartungshaltung des Vereins und der Fans befriedigen zu können - und das am liebsten mit attraktivem Fußball."

Am vergangenen Spieltag verlor Ihr Team bei Fortuna Düsseldorf 1:3. Es war das mittlerweile vierte Spiel ohne einen einzigen Punktgewinn. Was läuft jetzt nicht mehr gut, was zum Ende der Hinrunde noch deutlich besser aussah?

Bruno Labbadia: „Aufgrund von Verletzungen oder Sperren standen uns zum Beispiel beim Rückrunden-Auftakt in Wolfsburg nur 16 Feldspieler zur Verfügung. Die verletzten Spieler müssen nun wieder ihren Rhythmus finden. Dennoch haben wir uns sowohl in Wolfsburg als auch gegen Bayern München ordentlich präsentiert, es aber durch individuelle Fehler versäumt, uns zu belohnen. Das hat sich in Düsseldorf leider fortgesetzt. Mit dem Auftritt gegen die Fortuna waren wir überhaupt nicht zufrieden, denn es wäre sicher auch dort viel mehr möglich gewesen."

7-4-9: Stuttgart und Bremen liegen mit identischer Bilanz in der Tabelle gleichauf. Welche Mannschaft wird diese Bilanz am Samstag aufbessern können?

Bruno Labbadia: „Diejenige Mannschaft, die über das gesamte Spiel konzentrierter sowie engagierter zu Werke geht und weniger Fehler macht."

Im Hinspiel trennten sich beide Vereine - passend zur Bilanz und dem Tabellenstand - 2:2. Ihre Mannschaft bewies im Weser-Stadion eine tolle Moral und holte einen 0:2-Rückstand auf. Welche Eindrücke haben Sie damals von dem Bremer Team gewonnen?

Bruno Labbadia: „Werder hat in der ersten Halbzeit aus den ersten beiden Chancen zwei Treffer gemacht und sich damit sehr effektiv gezeigt. Wir haben insgesamt einige klare Möglichkeiten ausgelassen, aber vor allem in der zweiten Halbzeit eine tolle Moral gezeigt und verdient noch den Ausgleich erzielt."

Sie spielten selbst zweieinhalb Jahre beim SV Werder und erzielten in 63 Partien 18 Tore. Wie würden Sie rückblickend Ihre Zeit an der Weser beschreiben?

Bruno Labbadia: „Wie eigentlich bei allen meinen bisherigen Stationen habe ich auch in Bremen schöne Momente erlebt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Leider ist es uns in dieser Zeit aber sportlich nicht gelungen, in das Rennen um die Meisterschaft einzugreifen."

Als sie bei Werder waren, trainierte Bremens heutiger Coach Thomas Schaaf parallel die Amateure. Hätten Sie jemals gedacht, dass Thomas Schaaf nun in sein 14. Jahr als Cheftrainer bei den Grün-Weißen gehen könnte?

Bruno Labbadia: „Wenn man bedenkt, dass es als Fußballtrainer mittlerweile schon eine sehr lange Zeit ist, wenn man eine Hand voll Jahre bei einem Verein tätig ist, dann ist das natürlich sensationell. Thomas hat in dieser Zeit hervorragende Arbeit geleistet. Er hat mit Bremen tolle Erfolge gefeiert und zwischendurch eine richtig tolle Werder-Generation auf den Platz geschickt."

Mit Werder-Kapitän Clemens Fritz verbindet Sie eine gemeinsame aktive Zeit beim Karlsruher SC in frühen 90ern. Auf Sie angesprochen sagt Fritz: „Das war damals eine super Zeit. Ich schätze Bruno, er ist sowohl menschlich als auch fachlich top. Ich freue mich auf das Wiedersehen, das sind immer wieder schöne Momente." Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf diese Zeit mit ihm zurück?

Bruno Labbadia: „Der Karlsruher SC war meine letzte Station als Spieler. Entsprechend war ich für die anderen vielleicht schon ein ‚alter Hase‘. Ich habe versucht, meine Erfahrungen weiterzugeben und Clemens hat das angenommen. Leider haben wir es damals gemeinsam nicht geschafft, den Aufstieg in die Bundesliga wieder zu schaffen."

Könnten Sie sich vorstellen, mal wieder mit ihm ‚gemeinsame Sache‘ zu machen?

Bruno Labbadia: „Ich mag Clemens als Mensch. Ob es jedoch mal wieder ein gemeinsames Engagement gibt, da ist eine Prognose kaum möglich. Denn Clemens ist ein Leistungsträger der Bremer und denkt bestimmt nicht an das Karriereende."

Die Fragen stellte Timo Volkmann

 

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