"Piza's" offizielle Verabschiedung zum 'nächsten Meister'

Erzielte in 159 Partien für den SVW 89 Bundesliga-Treffer: Claudio Pizarro wurde am Samstag im Weser-Stadion verabscheidet.
Profis
Samstag, 29.09.2012 / 20:20 Uhr

Wenn ein Spieler von zwei Fanlagern, die jetzt nicht im Verdacht stehen in den kommenden Jahren eine Fanfreundschaft zu gründen, gefeiert wird, dann hat er bleibenden Eindruck hinterlassen. Claudio Pizarro durfte sich dessen noch einmal sicher sein, als er bei seiner offiziellen Verabschiedung vor dem Anpfiff von allen vier Tribünen besungen wurde und auf dem Rasen von Werders Geschäftsführung im Blitzlichtgewitter einen Strauß Blumen überreicht bekamen.

„Das war ein bewegender Moment, auch wenn man in diesen Minuten vor Spielbeginn natürlich schon auf die Partie fokussiert ist. Vor allem wenn es so eine besondere Ansetzung ist, die Partie der beiden Klubs, die immer etwas Besonderes für mich bleiben werden", so „Piza" nach Spielschluss.

Für Pizarro hatte das Match beim Ex-Klub also seinen ganz eigenen Charme. Auch seine ehemaligen Teamkollegen in Grün-Weiß freuten sich zwar über die Rückkehr des Peruaners, hätten die Punkte aber dennoch gerne an der Weser behalten. „Er fährt jetzt mit drei Punkten nach Hause, wir haben dagegen nichts", äußerte sich Sebastian Prödl. Kapitän Clemens Fritz nahm Piza's Rückkehr wie folgt wahr: "Wir wissen, welche enormen Qualitäten Claudio hat. Ich wünsche ihm eine verletzungsfreie Saison. Ich hätte ihm heute auch ein Tor gegönnt, wenn wir auch eins gemacht hätten."

Das Duell Sokratis gegen Pizarro gab es indes wie in der Vergangenheit nicht nur einmal. War es in der letzten Saison ausschließlich auf die Trainingseinheiten beschränkt, trafen sich die beiden Akteure diesmal im Weser-Stadion zum 'Duell' in unterschiedlichen Trikots. "Es war seltsam. Nach meinem Wechsel zu Werder haben wir miteinander gespielt, ein Jahr später schon gegeneinander. Das ist aber auch das Schöne am Fußball. Claudio ist nicht nur ein sehr, sehr guter Spieler, sondern auch eine tolle Persönlichkeit", blickt Werders Griche auf die für ihn skurrile Situation zurück.   

Bei der Ehrung des Angreifers vor dem Spiel aus früheren Bremer Tagen, war Werder-Profis Nils Petersen dagegen nur Zuschauer. Nur wenige Meter entfernt konnte er diese Verehrung schon mal aufsaugen, die er sich in den kommenden Jahren noch erarbeiten muss. „Diese Konstellation war ja schon für mich etwas ganz Besonderes. Wie muss das aber erst für Claudio gewesen sein, der in beiden Klubs aktiv war, in beiden Städten über Jahre Tore gemacht hat. Da hat er sicher Einiges richtig gemacht. Und ich bin ganz sicher, dass er in diesem Jahr noch einen Meistertitel mehr bekommt."

Petersen war beeindruckt vom Auftritt des Teams, von dem er für ein Jahr ausgeliehen ist. „Ganz klar, sie holen die nächste deutsche Meisterschaft. Wenn man das heute wieder gesehen hat, wen sie von der Bank bringen können. Wenn man gespürt hat, dass da die Konzentration, die Dominanz wieder da ist, die in den letzten beiden Jahren fehlte. Und sie haben sich wieder den Respekt der Gegner erarbeitet. Sie sind jetzt schon ein paar Punkte vor den schärfsten Konkurrenten davon. Ich glaube, mit diesem Vorsprung werden sie am Ende auch vorn sein."

Petersens persönliches Befinden war nach der Partie durch die Niederlage etwas getrübt: „Die Enttäuschung ist schon groß, obwohl für viele vor der Partie feststand, dass die Bayern uns an die Wand spielen werden. Das haben wir nicht zugelassen, wir haben uns reingeschmissen, verteidigt, gekämpft, aber vorn hätte halt mal einer reingehen müssen."

Die Motivation bleibt bei Petersen dennoch hoch: „In einem halben Jahr sehen wir die Bayern wieder. Dann probieren wir es noch einmal. Bis dahin müssen wir unseren Platz in der Liga finden. Gegen die Topteams sind wir bisher immer leer ausgegangen. Jetzt gilt es, Punkte gegen die anderen Mannschaft zu holen."

Aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph, Timo Volkmann und Yannik Cischinsky

 

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