Der Platzverweis zerstörte das Spiel

Platzverweis für Lukas Schmitz: Schiedsrichter Schmidt zeigt dem Linksverteidiger die rote Karte.
Profis
Samstag, 24.11.2012 / 19:41 Uhr

Schaaf störte sich vor allem an der Unverhältnismäßigkeit der Entscheidung: „Ich weiß nicht, wie man hier Foul geben kann, Lukas trifft klar den Ball, er kann danach nicht hochspringen, viel später trifft er den Gegner, der auf ihn drauffällt. Es war weit weg von einer Attacke auf den Gegner. Wenn man das pfeift und mit gelb ahndet, dann muss man sich Gedanken machen, warum auf der Gegenseite 743 Fouls nicht gesehen wurden", so Schaaf.

Seit mehreren Jahren hatte Thomas Schaaf sich abgewöhnt, strittige Entscheidungen des Schiedsrichters zu kommentieren. Nach zaghaften Unmutsäußerungen nach der ungerechtfertigten gelb-roten Karte in der Vorwoche gegen Assani Lukimya, legte er sich in dieser Woche mit aller Deutlichkeit fest: „Der Platzverweis gegen Lukas Schmitz war eine Fehlentscheidung, die eine deutliche Wirkung auf das Spiel hatte, die das Spiel für die Wolfsburger wieder geöffnet und uns das Spiel zerstört hat. Bis zu diesem Zeitpunkt sind wir sehr überzeugend aufgetreten und haben vor allem das Mittelfeld klar beherrscht."

Rückendeckung erhielt der Cheftrainer von seinem leitenden Personal auf dem Platz. Aaron Hunt schüttelte ebenfalls über die Spielleitung den Kopf. „Ich habe es dem Schiedsrichter angezeigt, mein Gegenspieler begeht in fast jeder Aktion ein taktisches Foul. Nach dem fünften Mal, also kurz vor dem Schlusspfiff bekommt er seine erste Verwarnung. Das ist mir völlig unverständlich." Hunt weiter: „Das macht den Platzverweis noch unverständlicher. Der Schiri lässt so viel laufen und bei Lukas zeigt er bei zwei Fouls, zwei gelbe Karten." Der Vize-Kapitän empfand den Verlauf der Partie wie sein Trainer: „Bis zum Platzverweis hatten wir alles im Griff, haben alles kontrolliert. Danach war es für uns nur ein Spiel für die Verteidigung. Zwar hatten wir ein paar Aktionen nach vorn, aber da war nicht mehr der Druck drin, wie mit elf Spielern."

Richtig schlecht drauf war der Bestrafte selbst. Lukas Schmitz verstand die Welt nicht mehr. „Die Entscheidung war viel zu hart." Noch auf dem Platz versuchte er mit dem Schiedsrichter zu reden, doch auch Thomas Schaaf schützte den Werder-Profi lieber vor unbedachten Worten voller Emotionen. „Ich bin ja schon ein paar Jahre länger dabei und weiß, dass es in dieser Situation keinen Sinn macht auf den Unparteiischen zuzugehen", so Schaaf und weiter: "Für ihn tut es mir Leid. Er hat in den letzten Wochen gut gespielt und auch heute wieder eine gute Partie gezeigt."

Das Fatale am Platzverweis war die anfängliche Verwirrung in den Minuten danach. „Aufgrund dieses Platzverweises durch den Schiedsrichter ist das Gegentor gefallen. Wir haben uns darauf nicht so schnell eingestellt wie es bedurft hätte. Das hätten wir besser lösen können, aber solche Situationen kann man nicht planen. Es war logisch, dass erstmal Elia, der auch auf der linken Seite spielt, den Part weiter hinten übernimmt", verteidigt der Coach die Lösung, doch Nils Petersen brachte es auf den Punkt. „Da waren wir hinten links etwas offen. Elli ist nun mal nicht so defensivstark wie Schmitzi. Das brachte etwas Unruhe bis Iggy hereinkam."

Auch Hunt sprach nach dem Schlusspfiff über diese heiklen Minuten. „Wir haben es einfach nicht schnell genug hinbekommen, damit umzugehen. Wir waren unsortiert und Wolfsburg hat das perfekt ausgenutzt. In den zehn Minuten danach mussten wir wirklich kämpfen und uns dem Wolfsburger Druck entgegenstemmen. Das haben wir dann aber mit viel Energie hinbekommen."

aus der Volkswagen Arena berichten Michael Rudolph und Yannik Cischinsky

 

 

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