Fischer: Fankultur erhalten, Fans einbinden

Werders Präsident und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer äußert sich zu den Konsequenzen aus dem DFL-Sicherheitspapier.
Profis
Mittwoch, 19.12.2012 / 14:44 Uhr

„Kein Ende, sondern ein Anfang": Eine Woche nachdem das Konzept „Stadionerlebnis" von der DFL auf der Vollversammlung in Frankfurt am Main verabschiedet wurde, ist der SV Werder darum ...

„Kein Ende, sondern ein Anfang": Eine Woche nachdem das Konzept „Stadionerlebnis" von der DFL auf der Vollversammlung in Frankfurt am Main verabschiedet wurde, ist der SV Werder darum bemüht, seine Anhänger in dem Workshop „Fankultur" tiefergehend über die Änderungen aufzuklären. WERDER.DE sprach mit Werders Präsident und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer über diese Thematik.

Herr Fischer, vor einer Woche wurde auf der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt das umstrittene DFL-Sicherheitspapier „Stadionerlebnis" verabschiedet. Wie fielen die Reaktionen der Werder-Fans darauf aus?

Klaus-Dieter Fischer: Insgesamt sind die Reaktionen verhältnismäßig ruhig ausgefallen. Wie jeder miterleben konnte, gab es am Sonntag beim Spiel gegen Nürnberg Unstimmigkeiten zwischen den Fan-Gruppierungen, die aber harmloser waren, als in vielen anderen Stadien. Ich hatte gehofft, dass es keine Spaltung der Fans gibt. Die Tatsache, dass die gesamte Fangemeinde im Laufe des Spiels wieder zusammengefunden hat, zeigt, dass wir eine gute Basis haben, einen Konsens zu erzielen.

In der Ostkurve war während des Spiels ein Spruchband zu sehen, auf dem geschrieben stand, dass die Fankultur am 12.12.2012 gestorben ist. Was erwidern Sie dem?

Klaus-Dieter Fischer: Das Gegenteil ist der Fall. Am 12.12.2012 sind Beschlüsse gefasst worden, die dabei helfen, die Fankultur zu erhalten.

Weitestgehend ruhige Reaktionen im Stadion und auch sonst sind bei Werder wilde Proteste ausgeblieben. Andere Bundesligisten mussten sich hingegen mit heftigen Widerständen auseinandersetzen. So wurde zum Beispiel die Geschäftsstelle von Borussia Dortmund mit Farbbeuteln beworfen.

Klaus-Dieter Fischer: Dass das bei uns nicht der Fall war, lag vor allem daran, dass wir sehr schnell reagiert und versucht haben, die relevanten Fan-Gruppierungen zu informieren. Seitdem im Juli dieses Jahres in Berlin die ersten Beschlüsse gefasst wurden, haben wir immer versucht, unsere Fans mit ins Boot zu nehmen. Das wurde honoriert.

Wie sah das in der Praxis aus?

Klaus-Dieter Fischer: Wir haben unseren Fanbeirat immer über den aktuellen Stand informiert und gemeinsam darüber diskutiert. Dabei haben wir, aber auch die Fangruppen aus der Kritik heraus eine Vielzahl von Änderungswünschen erarbeitet. Wenn wir die Vorschläge für zielführend gehalten haben, haben wir uns anschließend dafür eingesetzt, diese Ideen mit in das Sicherheitspapier einfließen zu lassen.

Die Unterschiede zwischen der ursprünglichen Version und der finalen Fassung sind groß. Welchen Einfluss hatte der SV Werder Bremen dabei?

Klaus-Dieter Fischer: Der Unterschied ist immens und auch der SV Werder Bremen konnte an einigen wichtigen Stellen Verbesserungen erzielen. Nehmen wir das Thema der möglichen Kürzung von Kartenkontingenten für Gästevereine. Da wurden dank unserer Mithilfe drei erhebliche Hürden aufgebaut, so dass eine solche Kürzung nur in extremen und sinnvollen Fällen erfolgen wird. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass nur durch den ständigen Dialog mit den Anhängern Verbesserungen erzielt werden können. Auch das ist in bestimmten Punkten verankert worden. So sind die Fanbeauftrage der Vereine als Organ der Anhänger zum Beispiel an Schulungen für das Ordnungspersonal und den Einzelkontrollen in den gesonderten Räumlichkeiten anwesend.

Welche Maßnahmen hat der SV Werder ergriffen, um die Fans über diese Änderungen zu informieren?

Klaus-Dieter Fischer: Wir wollten unbedingt vor Weihnachten noch einen Schritt machen und haben die Fans in dieser Woche weiter informiert. Alle Fanclubs, Ultra-Gruppierungen und Teilnehmer des Fanbeirates haben das Sicherheitskonzept und eine Zusammenfassung der Änderungen, die vom ersten Konzept bis zur endgültigen Version eingeflossen sind - inklusive der von uns initiierten Änderungen, schriftlich übersandt bekommen.

Was erhoffen Sie sich davon?

Klaus-Dieter Fischer: Wir wollen damit sicherstellen, dass sich jeder, der den Willen zeigt, umfassend darüber informieren kann, was in Frankfurt beschlossen wurde. Da gibt es auf Seiten der Fans in der Tiefe sicher noch Nachholbedarf. Darüber hinaus wollen wir aber auch beweisen, dass das Sicherheitspapier der Anfang einer Entwicklung ist und die Fans in Zukunft noch stärker eingebunden werden. Deshalb haben wir auch alle Fanclubs und Ultra-Gruppierungen zu einem Workshop zum Thema „Fankultur" eingeladen, der am 18. Januar 2013 stattfinden wird.

 

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