Bode-Interview: "Sportlich ambitioniert und wirtschaftlich solide aufstellen"

Ein viel gefragter Mann: Marco Bode, neues Mitglied im Aufsichtsrat des SV Werder.
Profis
Dienstag, 06.11.2012 / 00:19 Uhr

Insgesamt 14 Jahre lang stand Marco Bode als Profi für den SV Werder auf dem Feld und erzielte in 379 Bundesliga-Partien 101 Treffer, womit er bis heute Rekordtorschütze des Vereins ist. Der 43-Jährige holte mit Werder 1991, 1994 und 1999 nicht nur dreimal den DFB-Pokal, sondern gewann ebenso den Meistertitel 1993 und ein Jahr zuvor den Europapokal der Pokalsieger. Nach seiner aktiven Karriere widmete sich der 40-fache Nationalspieler zahlreichen sozialen Projekten, ist Botschafter von Werders CSR-Marke „WERDER BEWEGT - LEBENSLANG", Ehrenspielführer und seit Montagabend Mitglied des Aufsichtsrates der Grün-Weißen.

WERDER.DE sprach kurz nach der Wahl mit dem neuen Aufsichtsrat-Mitglied.

Marco Bode, herzlichen Glückwunsch zur Wahl in den Aufsichtsrat. Ist alles nach Ihren Vorstellungen verlaufen oder hatten Sie mit mehr Gegenwind gerechnet?

Marco Bode: "Ich hatte nicht mit Widerstand gerechnet, aber es ist noch "smoother" abgelaufen, als der ein oder andere gedacht hat. Die Kandidaten für den Aufsichtsrat wurden im Block gewählt, es gab keine Wortmeldungen und alle Aufregung war umsonst."

Können Sie so kurz nach der Wahl schon absehen, was auf Sie zukommen wird?

Marco Bode: "Ich habe mich bereits im letzten Jahr dazu entschieden, in diesem Jahr für dieses Amt zu kandidieren. Ich freue mich darauf zu erfahren, was im Alltag ansteht und erwarte eine spannende Aufgabe, die ich mit dem nötigen Respekt und Ernst angehen werde."

Sie sind bereits seit einem Jahr Ersatzkandidat für den Aufsichtsrat gewesen. Haben Sie in dieser Zeit schon erste Erfahrungen sammeln können?

Marco Bode: "Ich habe seit meinem Karriereende viele Firmen aus unterschiedlichen Branchen kennengelernt, so verschiedene Erfahrungen gesammelt und gesehen, wie ein Unternehmen funktioniert - auch außerhalb des Sports. Ersatzkandidat für den Aufsichtsrat zu sein, ist aber nur eine Warteposition. Ich habe deshalb bisher noch an keiner Sitzung teilgenommen, noch nicht in dieses Amt reinschnuppern können."

Auf der Mitgliederversammlung wurde heute erstmals seit sieben Jahren kein Überschuss, sondern ein Fehlbetrag in Höhe von 13,9 Millionen Euro verkündet. Eine besondere Herausforderung in dieser Situation zu starten?

Marco Bode: "Es ist sowohl sportlich, als auch wirtschaftlich eine herausfordernde Situation. Im Rahmen meiner Rolle werde ich zukünftig meine Meinung sagen und meine Gedanken einbringen. Unser großes Ziel muss es sein, uns wirtschaftlich solide und sportlich ambitioniert aufzustellen. Es gilt die richtigen Konzepte und Lösungsansätze dafür zu finden."

Im Vorfeld der Wahl wurden Stimmen laut, die sich frischen Wind im Aufsichtsrat wünschten, sprich Mitglieder, die nicht aus der Werder-Familie stammen. Was sagen Sie dazu?

Marco Bode: "Ich weiß, dass es diese Stimmen gab, auch im Hinblick auf meine Person, weil ich Werderaner bin. Das kann ich auch nicht entkräften, aber mir war schon immer wichtig, dass ich frei und unabhängig bin und es kann nicht darum gehen, alles auf den Kopf zu stellen."

Und wo wollen Sie den Hebel ansetzen, wie gehen Sie die Aufgabe an?

Marco Bode: "Wir haben keine operativen Aufgaben, da wird das Kontrollgremium der Geschäftsführung sind, werden aber auch beratend tätig sein. Ich halte sehr viel davon, Entscheidungen im Team zu besprechen und Dinge gemeinsam zu beschließen. Darüber hinaus werde ich versuchen einen engen Draht zur Geschäftsführung zu halten und als weitere Meinung zur Verfügung zu stehen. Die größte Herausforderung wird es sein, die leichte finanzielle Schieflage wieder in den Griff zu bekommen."

Von der Mitgliederversammlung berichten Dominik Kupilas, Michael Rudolph und Yannik Cischinsky 


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