"Ein Karriereende spukte nie in meinem Kopf"

Silvestre holt sich beim Schwimmen die nötige Fitness, um sein Ziel im November erreichen zu können: Die Rückkehr ins Mannschaftstraining.
Profis
Freitag, 23.09.2011 / 16:25 Uhr

Diese Begeisterung, diese Kulisse - Mikael Silvestre war begeistert davon, was er beim letzten Heimspiel im Nordderby gegen den HSV von der grün-weißen Anhängerschaft zu sehen, und vor allem zu hören bekam. Auf der Tribüne sitzend wusste der Franzose sofort, warum der Gedanke an ein mögliches Karriereende nie in ihm aufkam. In dieser Atmosphäre noch einmal aufzulaufen, noch einmal ein Tor zu erzielen wie gegen Dortmund in der Vorsaison, dafür sollte es sich lohnen, auch im Alter von 34 Jahren trotz abermaliger schwerer Verletzung den Kampf auf sich zu nehmen.

Fünf, sechs Stunden arbeitet er nun täglich hart daran: Kraftraum, Laufband, Aqua-Jogging, immer und immer wieder. „Ich möchte wieder für Werder spielen. Ich richte meinen Blick jetzt nur auf die neue Saison. Das ist meine Motivation. Ein Karriereende spukte nie in meinem Kopf herum", gibt Silvestre am Ende eines Tages im Fitnessraum zu verstehen.

Seit Juli absolviert er das Programm. Zwei Tage nach dem Laktattest zum Vorbereitungsauftakt wurde beim ehemaligen französischen Nationalspieler ein Knorpeldefekt im Knie diagnostiziert. An die Szene beim Kniespezialisten in Augsburg kann er sich noch gut erinnern: „Dr. Boenisch fragte mich‚ ob ich noch einmal Fußball spielen möchte. Ich bejahte, woraufhin er meinte, dass er mein Knie dann wiederherstellen werde." Ohne diesen absoluten Willen, wäre das Karriereende wohl besiegelt gewesen.  Eine Knie-Arthroskopie folgte, dann der Rehastart in Saint-Raphaël, einer französischen Hafenstadt an der Côte d'Azur, wo spezielle Behandlungsformen begonnen wurden.

In der vergangenen Wochen folgte ein größerer Schritt nach vorn: Gemeinsam mit Fitnesscoach Yann-Benjamin Kugel arbeitete er erstmals auf dem Platz. Endlich wieder gewohnter Unterboden. Richtig laufen, kann der Werder-Profi jedoch noch nicht. „Schwimmen, Fahrrad fahren, das geht inzwischen alles problemlos", freut sich Silvestre während seiner Rehaphase über die eigenen Fortschritte. 

Seinen "Fahrplan" hat er dabei immer vor Augen: „Im November möchte ich zur Mannschaft zurückkehren. Wann ich wieder in der Bundesliga für Werder auflaufen werde, kann ich jetzt unmöglich sagen. Das werden die Zeit und mein Knie zeigen. Da es schon meine zweite schwere Knieverletzung ist, muss ich sehr vorsichtig sein. Ich weiß, dass es ein langer Prozess ist, und wenn ich zu früh beginne, kann es sein, dass mein Knie eine Reaktion zeigt. Dann muss ich noch länger auf eine Rückkehr warten", so Silvestre zu seiner Rückkehr in die Mannschaft.

Ein Team, das er zum Teil neu kennenlernen muss. „Ich habe in der ersten Woche viel Zeit mit Lukas Schmitz im Kraftraum verbracht, weil er auch verletzt war. Wir haben uns gut unterhalten, er spricht sehr gutes Englisch. Aber die restlichen Neuen habe ich noch nicht kennenlernen können, da sie ja alle fit sind", berichtet Silvestre augenzwinkernd. Von den Neuverpflichtungen habe er sowieso einen guten  Eindruck. "Sie sind hier hergekommen, um gemeinsam Ziele zu erreichen und Titel zu holen. Das ist der Hauptgrund. Mein bisheriges Gefühl sagt mir, dass sie gute Jungs mit der richtigen Einstellung sind", meint der 34-Jährige.

Dabei freut sich Mikael Silvestre vor allem darüber endlich das "alte" Werder sehen zu können. "Jeder von uns wollte mit guten Spielen die alte Saison schnellstmöglich vergessen machen. Die gleiche Situation brauchen wir nicht mehr. Wir haben noch härter an uns gearbeitet als in der Vorsaison. Das ist das Werder, das wir alle erwartet haben, auch ich, als ich vor einem Jahr hier her gewechselt bin. Ein Verein, der jedes Jahr in Europa vertreten sein muss."

von Timo Volkmann

 

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