Der Vorbericht: Die "Aufmischer" der 2. Liga

Mischt derzeit mit gutem Fußball die 2. Bundesliga auf: Überraschungsaufsteiger Eintracht Braunschweig.
Testspiel
Donnerstag, 10.11.2011 / 16:00 Uhr

Werders Testspielgegner am morgigen Freitag, 11.11.2011, um 18 Uhr, Eintracht Braunschweig mischt zurzeit die 2. Bundesliga auf. Sechs Siege konnten die Niedersachsen schon verbuchen, ...

Werders Testspielgegner am morgigen Freitag, 11.11.2011, um 18 Uhr, Eintracht Braunschweig mischt zurzeit die 2. Bundesliga auf. Sechs Siege konnten die Niedersachsen schon verbuchen, darunter wichtige „Dreier" gegen vermeintliche Spitzenteams wie 1860 München, St. Pauli oder Greuther Fürth. „Wir wollen in Bewegung bleiben und jedem die nötige Praxis verschaffen. Wir treffen auf einen guten Gegner, der die Liga direkt gut aufgenommen hat. Mit den vielen treuen Fans in dieser guten Atmosphäre zu bestehen, ist nicht einfach", wagt Cheftrainer Thomas Schaaf einen Ausblick auf die Partie im Eintracht-Stadion. Im Folgenden stellt WERDER.DE den Testspielgegner der Grün-Weißen vor.

Die Vergangenheit und die Gegenwart:

Ein Blick in die Eintracht-Historie zeigt, dass Braunschweig ein Verein mit großer Tradition ist. 1963 zählten die Niedersachsen neben 15 anderen Vereinen zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga. Vier Jahre später holten sie ihren ersten und bislang einzigen Meistertitel in der höchsten deutschen Spielklasse. Gleichzeitig stellten die Braunschweiger mit lediglich 27 Gegentoren einen neuen Bundesliga-Rekord, der erst 1988 vom SV Werder unter Otto Rehhagel unterboten wurde.

Im darauffolgenden Europapokal der Landesmeister-Jahr erreichte Eintracht das Viertelfinale, scheiterte erst im Entscheidungsspiel auf neutralem Boden (Bern) mit 0:1 an Juventus Turin. 1973 folgte der erste Abstieg aus dem deutschen Oberhaus. Zuvor schrieb Eintracht Braunschweig im März 1973 deutsche Sportgeschichte schrieb, als die Mannschaft - von Jägermeister gesponsert - erstmalig mit Trikotwerbung spielte. Ein Novum im deutschen Fußballgeschäft.

Ab 1977 folgte ein Wechselbad der Gefühle. Trotz der Rekord-Verpflichtung von Paul Breitner (1,5 Millionen DM an Real Madrid) wechselten sich Auf- und Abstiege ab, hinzu kamen wirtschaftliche Engpässe. Seit 1985 bewegten sich die Niedersachsen ausschließlich zwischen der 2. Bundesliga und Regionalliga. Zur Spielzeit 2010/2011 machte die Eintracht bereits sechs Spieltage vor Saisonende, also am 32. Spieltag, den Meistertitel mit einem 1:0-Auswärtssieg über die SpVgg Unterhaching - und damit den Aufstieg in die 2. Bundesliga - perfekt. In dieser mauserten sich die „Blau-Gelben" bis dato zu einem Überraschungsaufsteiger: Mit sechs Siegen, darunter Erfolge gegen 1860 München (3:1), St. Pauli (1:0) und Greuther Fürth (3:1), sowie vier Remis steht Braunschweig mit 22 Punkten als Sechster gut da.

Die Bilanz:

Ob Bundesliga, DFB-Pokal, 2. Bundesliga oder Oberliga Nord (noch vor Beginn der Bundesliga 1963): Bislang trafen beide Teams 51 Mal aufeinander. Zuletzt in der ersten Runde des DFB-Pokals 2007/2008, als sich die Werderaner mit einem knappen 1:0-Sieg durchsetzen konnten. Torschütze des Tages war damals der Ex-Bremer Boubacar Sanogo.

Der Kader:

Im zurückliegenden Sommer hat der ehemalige Fußballprofi und jetzige Eintracht-Sportdirektor Marc Arnold  (spielte unter anderem bei Borussia Dortmund und Hertha BSC) die Herkulesaufgabe, mit geringen finanziellen Mitteln eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. So vermeldete die Eintracht sechs ablösefreie Neuzugänge, die allesamt aus niedrigeren Ligen wechselten, und musste zusätzlich auf den Topscorer der Vorsaison, Karim Bellarabi, verzichten, da dieser zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Die bekanntesten Namen weist Braunschweig mit den Spielern Dominick Kumbela sowie Dennis Kruppke auf. Kruppke, der bereits mehrere Bundesliga-Spielzeiten für den SC Freiburg vorzuweisen hat, ist auch der momentane Kapitän der „Blau-Gelben".

Wie bei den Grün-Weißen (siehe Extrabericht) wird auch bei Eintracht Braunschweig ein Testspieler Einsatzzeiten erhalten. Randy Edwini-Bonsu, der noch beim finnischen Zweitligisten AC Oulu unter Vertrag steht, absolviert zurzeit ein Probetraining bei den Niedersachsen. „Wir wollen ihm nochmals gegen einen möglichst hochkarätigen Gegner testen, bevor wir uns entscheiden. Dafür bietet die Partie gegen Werder Bremen eine gute Gelegenheit", äußerte sich Arnold auf der Vereinshomepage der Eintracht über den 21-Jährigen.

Der Trainer:

Die Trainerlaufbahn begann für Torsten Lieberknecht mit der Saison 2007/2008 bei Eintracht Braunschweig als Nachwuchs-Koordinator und A-Jugend-Trainer. Ein Jahr später übernahm der 38-jährige gebürtige Bad Dürkheimer das Profiteam, nachdem Benno Möhlmann seinen Rücktritt bekannt gab. Unter ihm schaffte Braunschweig die Teilnahme an der 3. Liga, ehe Lieberknecht 2010/2011 seinen bislang größten Erfolg feierte: den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Als Spieler empfahl sich Lieberknecht zu Beginn seiner Spielerkarriere mit dem Gewinn der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft mit Kaiserslautern für das Profiteam, mit dem er 1994 den Vizetitel in der Bundesliga einheimste. Über Waldhof Mannheim kam der 38-Jährige 1995 zum FSV Mainz, für den er bis 2002 89 Spiele bestritt. Nach einer Saison in Saarbrücken beendete Lieberknecht 2006/2007 seine Karriere bei Eintracht Braunschweig.

Das Stadion:

Der Austragungsort dieser Begegnung ist das Eintracht-Stadion, das sich zurzeit im Umbau befindet. So bleibt die Haupttribüne aufgrund dieser Bauarbeiten (Abriss der Rampe) bis auf die Pressetribüne und die Rampe für Rollstuhlfahrer geschlossen. Rollstuhlfahrer kommen über den Eingang zum Parkplatz P2 zu ihren Plätzen. Die Kapazität ist wegen des Umbaus auf 12.000 Plätze begrenzt worden.

Aktuell sind bereits über 7.000 Tickets verkauft. Aufgrund der Bauarbeiten und einer parallelen Veranstaltung im VIP-Zelt bleiben auch die Eingänge an der Hamburger Straße komplett geschlossen. Es sind nur die Eingänge Rheingoldstraße und Guntherstraße sowie der Gästeeingang am Parkplatz P4 geöffnet. An diesen drei Eingängen öffnen zwei Stunden vor Spielbeginn auch die Tageskassen. Alle Anhänger werden deshalb gebeten, die Straßenbahnhaltestelle ‚Gesundheitsamt' zu nutzen.

Die Übertragung:

Bewegtbildcontent gibt's für alle Abonnenten in der Nacht zum Samstag bei WERDER.TV in einer Zusammenfassung. Darüber hinaus bietet WERDER.DE wie gewohnt einen Live-Ticker zum Spiel an, der auch mit dem Handy unter mobil.werder.de abgerufen werden kann. Ab 17.45 Uhr meldet sich das WERDER.DE-Team aus dem Eintracht-Stadion.

von Timo Volkmann

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