Mit Dominanz gegen kriselnde Wölfe

Am Samstag empfängt Werder Bremen den VfL Wolfsburg. Philipp Bargfrede und Josue werden im Mittelfeld die Klingen kreuzen.
Donnerstag, 08.12.2011 / 15:27 Uhr

Auf allein 20 direkte Torvorlagen konnte Zvjezdan Misimovic in der Wolfsburger Meistersaison 2008/09 verweisen. Ein scharfer Blick und eine flüchtige Lücke. Viel mehr brauchte er nicht, um die gegnerische Defensivreihe auszuhebeln...  

Auf allein 20 direkte Torvorlagen konnte Zvjezdan Misimovic in der Wolfsburger Meistersaison 2008/09 verweisen. Ein scharfer Blick und eine flüchtige Lücke. Viel mehr brauchte er nicht, um die gegnerische Defensivreihe auszuhebeln. Das kongeniale Sturmduo Grafite und Edin Dzeko wäre ohne den Bosnier nie zu solcher Blüte gereift. Aber der Verfechter des tödlichen Passes hat die Niedersachsen schon vor einiger Zeit verlassen.

Wolfsburger Sorgen und Baustellen

Jedoch unter den vielen Sorgen und Baustellen, für die Trainer Felix Magath auch vor der Auswärtspartie des VfL Wolfsburg am Samstag, 10.12.2011, ab 15.30 Uhr bei Werder Bremen um Lösungen ringt, ist die Suche nach einem kreativen Fixpunkt im offensiven Mittelfeld weiterhin von hervorgehobener Bedeutung. Der anfängliche Paukenschlag, den die Verpflichtung von Diego im letzten Jahr auslöste, verhallte eiligst. Den gegenseitigen Irrtum unterbrachen Verein und Spieler im Sommer einstweilen durch die Ausleihe zu Atlético Madrid. Jüngst hofften die Verantwortlichen, Aliaksandr Hleb sei prädestiniert dafür, lang vermisste Phantasie wieder in die Zentrale einkehren zu lassen. Allerdings nicht jener von Verletzungen und Formtief heimgesuchte Aliaksandr Hleb des Herbstes 2011. Auch im Weserstadion wird der Weißrusse wegen anhaltender Muskelbeschwerden fehlen.

Aktuell berichtete die Wolfsburger Allgemeine Zeitung vom Interesse an Carlos Eduardo (Rubin Kasan) und Tomáš Rosický (FC Arsenal). Beides wird nicht zustande kommen. Vor allem sind dies Transferspekulationen, die nicht das kommende Wochenende und noch weniger Werders Cheftrainer Thomas Schaaf tangieren. „In Wolfsburg waren die Ambitionen nach der Meisterschaft groß, dass es so weitergeht. Aktuell zeigen sie Leistungen, die recht unterschiedlich sind. Mal spielen sie ein bisschen besser, mal liegen sie wieder daneben", meint der 50-Jährige, „aber wir dürfen uns von dieser Situation nicht beeinflussen lassen. Sie haben eine gute Mannschaft, die zu guten Leistungen fähig ist. Da müssen wir so dominant bleiben, wie wir es gegen Stuttgart aufgezeigt haben." Desgleichen verwies Geschäftsführer Klaus Allofs auf die zurückgewonnene Heimstärke. „Wir wollten, dass das Weser-Stadion in gewisser Weise wieder zu einer Festung wird. Das ist weitgehend geschehen." Sechs Siege aus sieben Spielen errangen die Grün-Weißen bislang. Für die gleiche Anzahl benötigte die Mannschaft 2010/11 noch die gesamte Spielzeit. „Doch wir haben keine Garantie, dass es ins Unendliche geht", mahnt Schaaf. Jedenfalls nicht, ohne wieder alles dafür in die Waagschale zu legen.

Schaafs Wunschzettel mit möglichst vielen Punkten

Mit Wolfsburg gastiert das momentan schlechteste Auswärtsteam (Vier Punkte) in Bremen. Allein 21 der 30 Gegentore setzte es auf fremdem Terrain. „Am besten so, wie wir es auswärts bislang noch nicht getan haben", entgegnete Linksverteidiger Marcel Schäfer trocken auf der offiziellen VfL-Homepage der Frage nach dem nun benötigten Auftreten. Um der Negativserie endlich Einhalt zu gebieten, bereitet sich der derzeitige Tabellen-Dreizehnte seit Mittwochabend in einem kurzfristig angesetzten Mini-Trainingslager in der Sportschule Barsinghausen vor. „Es ist das letzte Auswärtsspiel dieses Jahres. Da wollen wir alle noch einmal zusammenrücken. Die Maßnahme dient dazu, sich gemeinsam zu sammeln, um anschließend die letzten Partien erfolgreicher zu bestreiten, als wir es zuletzt getan haben", begründete Felix Magath, nachdem sich nicht nur bei ihm raumgreifende Unzufriedenheit den Weg gebahnt hat. Unter der Woche musste die Profi-Mannschaft auf der VW-Betriebsversammlung einzelne Pfiffe gegen sich vernehmen.

Lediglich fünf Punkte konnten sich die Wölfe aus den letzten fünf Spielen angeln. Auch der 4:1-Derbysieg über Hannover 96 sorgte nicht für anhaltenden Aufschwung. Es schlossen sich das desolate 0:2 in Augsburg und die konfus vergebenen Punkte beim 2:2 daheim gegen Mainz an. „Ich bin mit meinem Latein am Ende", äußerte Hasan Salihamidzic entgeistert. Ähnliches sprachlos gestand Felix Magath: „Ich habe keine Erklärung, warum wir 70 Minuten ganz guten Fußball spielen, die Szenerie beherrschen und dann aus einer ungefährlichen Situation heraus" den Anschluss zulassen. Danach hatte die Mannschaft „Angst" und das „Fußballspielen eingestellt". Die WAZ brachte die gegenwärtige Lage auf den Punkt: „Das Ziel heißt Europa, die Realität ist Abstiegskampf". Trotz der deutlichen Niederlage in München gestaltet sich die Stimmung an der Weser weitaus angenehmer. Und die Wünsche bis Weihnachten nach einer aussichtsreichen Vorrunde sind von Thomas Schaaf schnell zusammengetragen. „Mit möglichst vielen Punkten den positiven Weg festigen und eine gute Ausgangsposition im vorderen Bereich für das neue Jahr ermöglichen."

von Maximilian Hendel

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