Ein Signal zum Jahresabschluss

Philipp Bargfrede und Co. wollen am Samstag nicht nur Raúls Kreise einengen.
Donnerstag, 15.12.2011 / 16:19 Uhr

Ein Anspiel in den Raum auf Alexander Langlitz, dessen Querpass fand den frei mitgelaufenen Andreas Wiegel, der darauf hin problemlos zum 3:0 bei Maccabi Haifa vollendete. Auf der Trainerbank applaudierte Co-Trainer Seppo Eichkorn...

Ein Anspiel in den Raum auf Alexander Langlitz, dessen Querpass fand den frei mitgelaufenen Andreas Wiegel, der darauf hin problemlos zum 3:0 bei Maccabi Haifa vollendete. Auf der Trainerbank applaudierte Co-Trainer Seppo Eichkorn, während sich im eigenen Strafraum Timo Hildebrand freute - über den Sieg, seine Pflichtspiel-Rückkehr nach 405 Tagen Pause und den kurz zuvor von ihm vereitelten Handelfmeter.

Werders nächstes Spitzenspiel: Der Fünfte reist zum Dritten

So endete am Mittwochabend ein kurzweiliger, erfolgreicher Europa-League-Ausflug des FC Schalke. Auch die neunfach durchrotierte Anfangsformation ließ nichts anbrennen. Wenn am Samstag, 17. Dezember 2011, um 18.30 Uhr allerdings Werder Bremen zum Jahresabschluss der Bundesliga in der Gelsenkirchener Arena gastiert, greift der Tabellen-Dritte höchstwahrscheinlich auf seine aktuelle Bestbesetzung zurück. Dann wird Hildebrand trotz tadelloser Leistung von Lars Unnerstall ersetzt, dann hoffen die Knappen auf Raúls Genialität, auf Klaas-Jan Huntelaars Kaltschnäuzigkeit und darauf, dass ihr Trainer Huub Stevens, der unter der Woche zu seiner erkrankten Mutter gereist war, an der Seitenlinie gewinnbringende Schachzüge anweist. Aber, so viel ist sicher, die Bremer werden sich den derzeit exzellent aufgelegten Königsblauen bestens präpariert entgegenstellen. Die Grün-Weißen wollen eine rundum gelungene Vorrunde krönen und dabei „ein Signal" an die Konkurrenz setzen, wie Geschäftsführer Klaus Allofs hervorhebt.

Dafür ist in der Spitzenpartie des Wochenendes in erster Linie eine Rehabilitation für die jüngsten Auswärtsauftritte gegen unmittelbare Top-Kontrahenten vonnöten. 0:5 in Gladbach und 1:4 in München lauteten jene schmerzlichen Ergebnisse. Anstatt die Gegner „durch unser Spiel in Not zu bringen" haben wir es ihnen viel zu „einfach gemacht, um auf unser Tor zuzurennen", erinnert Cheftrainer Thomas Schaaf kritisch. Schalkes Heimbilanz weist sechs Siege aus acht Partien aus. Doch nicht zuletzt lässt auch der wiedergewonnene Auftrieb infolge des Wolfsburg-Erfolgs Hoffnung schöpfen, „dass die Mannschaft aus diesen Niederlagen gelernt hat. Denn das war nicht ihr wahres Leistungsvermögen. Wir sind gefordert, das richtigzustellen und zu zeigen, auch auswärts gegen Spitzenteams etwas holen zu können", sagt Klaus Allofs.

Schaaf: „Je dominanter wir sind, umso weniger lassen wir zu“

Und genau in dieser Kategorie findet sich zweifellos der FC Schalke 04 wieder. Die Gastgeber haben sich sukzessive aus der schwierigen Phase des Spätsommers herausgearbeitet, die mit dem plötzlichen, krankheitsbedingten Rücktritt von Trainer Ralf Rangnick ihren Tiefpunkt fand. 22 Punkte stehen aus den letzten zehn Bundesliga-Auftritten zu Buche, zudem gelang S04 die Qualifikation für das DFB-Pokal-Viertelfinale und die Europa-League-Zwischenrunde. Auf Werder wartet die zweitbeste Offensive (33 Tore) der Bundesliga. 21 davon gehen auf das Konto von Raúl (7 Treffer/5 Assists) und Klaas-Jan Huntelaar (14/3). „Über Raúl zu sprechen, wäre sinnlos. Wer ihn nicht kennt, hat sich bisher nicht um Fußball gekümmert", weiß Thomas Schaaf. Für die bislang Desinteressierten bloß die Statistik: 16 Jahre Real Madrid, 16 Titel, 550 Punktspiele, 228 Tore. Der Rest ist fußballerische Raffinesse.

 


Was seinen niederländischen Angriffspartner betrifft, „könnte man manchmal denken, dass er nicht richtig im Spiel ist", sagt Thomas Schaaf. Diese Worte sind als Warnung zu verstehen. Nur allzu oft haben seine Gegenspieler diesen passionierten Unsichtbaren schon auf dem Spielfeld vermisst - und ihn manchmal so lange nicht entdecken können, bis der Ball schon wieder am Anstoßpunkt lag. Zwar muss Jefferson Farfán aufgrund eines Innenbandrisses weiter pausieren, dafür steht Teemu Pukki als Angriffs-Backup bereit. Aber, bei allem Lob, „Schalke hat mit uns gemeinsam, sehr abhängig von der Tagesform zu sein", unterstreicht Klaus Allofs. Wenn die entsprechend gut ist, dann „schalten sie sehr schnell um. Wir müssen aufpassen, dass sie ihr Spiel nicht umsetzen und diesen Spielern keine Freiräume gestatten", analysiert Thomas Schaaf. Daher gilt die Schlussfolgerung des 50-Jährigen: „Wir müssen schauen, dass wir unserem Spiel treu bleiben. Je dominanter wir sind, umso weniger lassen wir zu."

von Maximilian Hendel

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