Bayer 04: Große Erwartungen und noch eine Menge Störfaktoren

Bayer-Torwart Fabian Giefer musste in Mainz zwei Mal hinter sich greifen und zog sich zudem eine Gehirnerschütterung zu.
Profis
Freitag, 12.08.2011 / 16:11 Uhr

Bis Christian Fiel, der Kapitän von Dynamo Dresden, in jener 68. Minute Anlauf zu seiner Freistoßflanke nahm, hätte es für Bayer Leverkusen beim kniffligen DFB-Pokal-Auftakt vor knapp zwei Wochen nicht besser laufen können

Bis Christian Fiel, der Kapitän von Dynamo Dresden, in jener 68. Minute Anlauf zu seiner Freistoßflanke nahm, hätte es für Bayer Leverkusen beim kniffligen DFB-Pokal-Auftakt vor knapp zwei Wochen nicht besser laufen können. Früh hatte der amtierende Vize-Meister auswärts dem wehrhaften Zweitligisten durch die Tore von Sidney Sam und Eren Derdiyok scheinbar den Ansporn geraubt. Kurz nach Wiederanpfiff - Neuzugang André Schürrle schlenzte sehenswert zum 3:0 - war wohl sogar schon jegliche Dresdner Hoffnung verflogen...

Dutt muss einige Unruhefelder besänftigen

Es kam anders, ganz anders. Erst köpfte Sebastian Schuppan Fiels Eingabe zum unverhofften Anschlusstreffer ein. Danach schloss sich eine denkwürdige Restspielzeit an, die per Lupfer mit Dynamos 4:3-Siegtreffer kurz vor Ende der Verlängerung endete. „Das tut sehr weh", wusste Werders Cheftrainer Thomas Schaaf kurz und schmerzhaft einzuschätzen. Und die negativen Auswirkungen, die in dieser 68. Minute ihren Anfang nehmen sollten, setzen Bayer Leverkusen noch in der Aktualität zu. Am Sonntag, 14.08.2011, gastiert Werder Bremen um 17.30 Uhr zum 2. Spieltag der Bundesliga in der BayArena. Denn als wäre es nicht genug, ging am vergangenen Wochenende zudem noch der Liga-Auftakt in Mainz bitterlich nach hinten los (0:2). „Ich kann nicht einfach enttäuscht sein über das, was ich da sehe, ich bin verantwortlich", räumte Trainer Robin Dutt ein. Gerade sechs Wochen nach Amtsantritt mitsamt zwei Nerven zehrenden Negativ-Erlebnissen gleich zu Beginn muss der aus Freiburg verpflichtete 46-Jährige seine ambitionierte Mannschaft schnellstmöglich wieder in die Spur bringen.

„Bayer spielt Champions League, auf dem Team lasten große Erwartungen. Es gibt eine Menge Störfaktoren und Themen, die da gerade hineingetragen werden. Wie sehr sie die Mannschaft beeinflussen, kann ich nicht beurteilen", sagte Thomas Schaaf. Was der 50-Jährige allerdings mit Gewissheit vorahnt, ist, „dass sie sich in dieser Situation nicht ergeben, sondern intensiv dagegen angehen und wehren werden." Dafür benötigt es vor allem der Besänftigung auf einigen Unruhefeldern. Doch bereits zwischen den Pfosten beginnen die derzeitigen Probleme. Nationaltorwart René Adler (Patellasehnenverletzung) fällt bis auf Weiteres aus. Ersatzmann eins David Yelldell machte in Dresden keine gute Figur, daraufhin unterlief dem gegen Mainz eingesetzten Ersatzmann zwei Fabian Giefer mit einem völlig verunglückten Querpass ein entscheidender Fehler vor dem ersten Gegentor. Dass Giefer sich kurz darauf noch eine schwere Gehirnerschütterung zuzog, ließ den zurückliegenden Sonntagnachmittag vollends ins Pechschwarze ausufern.

Schaaf: „Sicherheit erarbeiten, um mehr Siege folgen zu lassen“

Jetzt muss das kurzerhand aus Stuttgart ausgeliehene Talent Bernd Leno bei seinem Bundesliga-Debüt für Stabilität sorgen. „Leno hat Jugend-Nationalmannschaft gespielt, sich letztes Jahr besonders hervorgetan und viele Vereine haben ihn beobachtet. Auch wenn die Bundesliga immer noch etwas anderes ist, verfügt er über eine besondere Qualität. Wie er sich beweisen kann, wird auch von uns abhängen", sagte Thomas Schaaf und fügte an: „Jeder Torwart bekommt Probleme, wenn er aus aussichtsreicher Position einen drauf bekommt." Mit zu vielen Wacklern hat auch noch die junge Viererkette um das Innenverteidiger-Duo Reinartz/Toprak zu kämpfen. Davor fehlt in der Zentrale der zu Juventus Turin abgewanderte Antreiber Arturo Vidal. Trotzdem kann Dutt sowohl im Mittelfeld als auch im Angriff aus einem großen Qualitätsfundus schöpfen. Nicht nur Michael Ballack und Gonzalo Castro ringen um die Stammplätze, ebenso kam Nationalstürmer Stefan Kießling bislang nicht über zwei Kurzeinsätze hinaus.

Von dem eigenen Heidenheimer Pokalschock haben sich die Bremer Gemüter derweil bestens beruhigt und erholt. Die positiven Tendenzen fanden Bestätigung gegen den 1. FC Kaiserslautern. „So schnell geht's. Zuerst sind wir Zweifel ohne Ende ausgesetzt", bemerkte Werders Cheftrainer... und plötzlich verbreitetet sich in der Öffentlichkeit wieder Optimismus. Schaaf verdeutlichte: „Generell ist die Stimmung bei uns sehr, sehr positiv. Aber wir denken hier nicht von Minute zu Minute. Unsere Zielsetzungen verändern sich nicht und der vor uns liegende Weg beinhaltet immer Rückschläge wie böse Niederlagen oder Verletzungen. Wir arbeiten weiterhin konzentriert und seriös, reden nicht von der Tabellensituation." Sie ist sowieso noch alles andere als aussagefähig. Stattdessen nehmen sich die Grün-Weißen die bevorstehenden Aufgaben an. Der erste Part wurde dabei zu übereinstimmender Zufriedenheit erfüllt: „Wir wollten einen guten Bundesliga-Start. Das ist gelungen." Nunmehr geht es darum, „uns eine Sicherheit zu erarbeiten, um daraus mehr Siege folgen zu lassen."

von Maximilian Hendel

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