Ein ganz hartes Stück Arbeit

Trainer Markus Babbel führte Hertha BSC zurück in die Bundesliga und will die Hauptstädter dort wieder etablieren.
Freitag, 23.09.2011 / 16:20 Uhr

Sechs Spiele, neun Punkte, Rang zehn. Es gibt Aufsteiger, denen die Akklimatisierung in der Bundesliga deutlich größere Schwierigkeiten bereitet. Jedoch schwankten die Diskussionen und Stimmungen der vergangenen zwei Wochen im öffentlichen Umfeld von Werder Bremens nächstem Kontrahenten Hertha BSC...

Sechs Spiele, neun Punkte, Rang zehn. Es gibt Aufsteiger, denen die Akklimatisierung in der Bundesliga deutlich größere Schwierigkeiten bereitet. Jedoch schwankten die Diskussionen und Stimmungen der vergangenen zwei Wochen im öffentlichen Umfeld von Werder Bremens nächstem Kontrahenten Hertha BSC (Sonntag, 25.09.2011, um 17.30 Uhr im Weserstadion) bereits wieder hin und her wie auf einer Kirmesschaukel. Zwischen Hochgefühl und Skepsis.

Der Aufsteiger in Begleitung von Hochgefühl und Skepsis

Verantwortlich dafür zeichnete sich zum Einen der mit blitzgescheit umgesetztem Spielsystem (Defensiv engmaschig, nach Balleroberung rasant ausschwärmend), riesigem Enthusiasmus, großer Opferbereitschaft und dem nötigen Glück provozierte 2:1-Auswärtssieg bei Meister Borussia Dortmund. Wiederum ein gänzlich anderes Auftreten offenbarten die Berliner dagegen zuletzt während des wenig erinnerungswürdigen 2:2 daheim gegen den FC Augsburg. Nicht nur, weil Enthusiasmus, Opferbereitschaft und Glück fehlten. Auch, da die Mannschaft die Bedingung zu beharrlicher Aktivität im Spielaufbau größtenteils als Bürde empfand und vermeintlich viel lieber - wie in Dortmund noch äußerst plausibel - reagieren und kontern wollte. Trainer Markus Babbel habe dem Aufsteiger „ein System verpasst, was ihm für das Ziel Klassenerhalt am zweckdienlichsten erscheint. Es ist ein System, das auf defensives Verdichten getrimmt ist. Mit Hurrafußball würde Hertha vermutlich ins Verderben rennen", analysierte der Berliner ‚Tagesspiegel‘.

Gerade die vielbeinigen Verhinderer auf der Doppel-Sechs Andreas Ottl und Peter Niemeyer sind dazu in der Lage, die zentralen Kreativstellen des jeweiligen Rivalen mehrheitlich zu entnerven. Der ehemalige Grün-Weiße Niemeyer schoss außerdem in Dortmund nicht nur das vorentscheidende 2:0, überhaupt ist er aus der Formation der „Alten Dame" kaum mehr wegzudenken. „Er hat mit dafür gesorgt, dass sie wieder aufgestiegen sind. Auch jetzt zeigt er sich im Mittelfeld stark und übt seine Position hervorragend aus", konstatierte sein ehemaliger Cheftrainer Thomas Schaaf. „Ich sehe mich hier als Führungsspieler, ich werde gefragt und habe etwas zu sagen. Die letzte Saison war eine Reifeprüfung, da bin ich gewachsen. Ich lass' mich nicht mehr so leicht aus der Bahn werfen", notierte das Fachblatt ‚kicker‘ dieser Tage bei einer Gesprächsrunde mit dem 27-Jährigen. „Zudem versteht es Hertha gut, schnelle Gegenstöße zu fahren. Wuselige Spieler wie Torun, Raffael und Ramos hat Hertha dafür", wusste der ‚Tagesspiegel‘ ebenfalls zu ergänzen.

Es gibt Mittel gegen Herthas Kontertaktik - und die sind wirkungsvoll

So gesehen, könnte die Reise in den Norden derzeit auf deutlich mehr Anklang bei Babbel stoßen. Werder - ein Gegner, der das Spiel in die Hand nehmen will, der viel offensive Initiative betreibt, wo wir lauern können, wo wir im richtigen Moment zuschlagen können. „Wir müssen 100 Prozent gehen, sonst wird es in Bremen schwer! Wir müssen hoch konzentriert sein, Laufbereitschaft, Zweikampfstärke, hohe Disziplin zeigen", sagte Markus Babbel der ‚Bild‘-Zeitung. Allerdings - und das ist keine überraschende Information - wird Thomas Schaaf seine Mannschaft wahrlich nicht unvorbereitet auf den Rasen lassen. „Wir haben gesehen, dass sie sehr kompakt und geschlossen agieren, aus einer starken Defensive heraus die Wege zustellen können, um intensiv und sehr schnell umzuschalten", berichtete der 50-Jährige. Das sind jedoch lediglich Aspekte, die Hertha BSC betreffen. Und insbesondere heißt das nicht, es fänden sich keine wirkungsvollen Gegenmittel.

Etwa durch Konsequenz im Torabschluss statt des Auslassens von Großchancen, variable Kombinationen statt wütenden Angriffen durch die Mitte, sicheres und kontrolliertes Passspiel statt Fahrigkeit im Spielaufbau, Konzentration in der Defensive statt Unaufmerksamkeit in der eigenen Hälfte. Noch dazu „haben unsere bisherigen Ergebnisse sehr gut getan und das Selbstvertrauen gestärkt. Wir zeigen eine sehr gute Präsenz auf dem Platz", bemerkte Thomas Schaaf über Auftreten und Verfassung seines Teams, vergaß dennoch nicht den Hinweis: „Wir haben in der Entwicklung zwar schon einiges erreicht, aber wir sind noch auf dem Weg. Dass die Mannschaft in vielen Dingen konstanter werden muss, daran müssen wir noch arbeiten." Geschäftsführer Klaus Allofs vervollständigte: „Wir sind selbstbewusst und wollen dominant auftreten, aber ich kann nur warnen. Es wird ganz harte Arbeit."

von Maximilian Hendel

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