Augsburg will weiter Geschichte schreiben

Ein historischer Moment: Die Spieler des FC Augsburg bejubeln den ersten Sieg ihres Vereins in der 1. Bundesliga.
FC Augsburg
Donnerstag, 20.10.2011 / 14:24 Uhr

Die Augsburger Mannschaft lag sich jubelnd in den Armen und feierte nach dem Schlusspfiff in Mainz noch mit den Fans. Wer am vergangenen Samstag in die strahlenden Gesichter der Spieler von Trainer...

Die Augsburger Mannschaft lag sich jubelnd in den Armen und feierte nach dem Schlusspfiff in Mainz noch mit den Fans. Wer am vergangenen Samstag in die strahlenden Gesichter der Spieler von Trainer Jos Luhukay sah, mochte kaum glauben, was Andreas Rettig, der Manager des FC Augsburg, nur zwei Tage später sagte: "Wir sind nicht euphorisch, genauso wenig wie wir vorher depressiv waren, als es nicht so geklappt hat."

Dass der historische 1:0-Sieg beim FSV Mainz 05 aber trotzdem eminent wichtig für den bayerisch-schwäbischen Aufsteiger war, wollte dann auch Rettig nicht leugnen, "weil vielleicht der eine oder andere nicht mehr daran geglaubt hat, dass wir noch gewinnen können in der 1. Liga." Nun also hat es der FC Augsburg allen Zweiflern gezeigt: Nach vier Unentschieden und vier Niederlagen klappte es am 9. Spieltag mit dem ersten Bundesliga-Sieg in der Geschichte des Vereins.

Tritt auf die Euphoriebremse

"Man hat in den letzten Jahren einiges bewegt in Augsburg", lobt auch Thomas Schaaf. Von einer einfachen Partie für die favorisierten Bremer will Werders Cheftrainer daher nichts wissen. Vielmehr habe der Aufsteiger "bisher sehr auffällig agiert". Augsburgs Manager Rettig und Trainer Luhukay treten vor dem Spiel gegen Werder Bremen derweil auf die Euphoriebremse. Auf Zehenspitzen reiche man den Grün-Weißen gerade mal bis zum Kinn, erklärte Rettig der "Kreiszeitung". Und auch Luhukay warnt vor dem Gast von der Weser: "Das ist ein Spitzenteam, da müssen wir wieder konzentriert stehen."

Wenn sie seine Anweisungen umsetzt, dann ist die Mannschaft von Trainer Luhukay allerdings ein unangenehmer Gegner. "Sie haben eine sehr kompakte Mannschaft", analysierte Werders Cheftrainer Thomas Schaaf und ließ unter der Woche nochmal die richtige Aufteilung auf dem Platz einstudieren. Denn schon vor dem Dreier in Mainz hatte der FC Augsburg mit einer defensiven Grundordnung auswärts bei Kaiserslautern und bei der Hertha jeweils nach einer frühen Führung gepunktet. Dass die Augsburger auch im eigenen Stadion gut stehen können, bewiesen sie unter anderem gegen das Team von Hannover 96, das sie mit einem torlosen Remis nach Hause schickten. Besonders in den ersten 45 Minuten einer Partie steht die FCA-Defensive sicher: Nur fünf Gegentreffer in neun Partien stehen hier zu Buche. Allerdings zeigen elf Treffer in Abschnitt zwei, dass der FC Augsburg verwundbar ist. Den 16 Gegentreffern stehen sieben eigene Tore gegenüber - ein ausbaufähiger Wert.

Werder trifft auf selbstbewussten FCA

Dass man derzeit trotz dieser Statistiken von einem Augsburger Aufschwung reden kann, hat vor allem auch mit Stammtorhüter Simon Jentzsch zu tun. Der erfahrene Keeper, der mit einigen Glanztaten den Sieg gegen Mainz erst möglich machte, ist für die Partie gegen Werder allerdings noch fraglich. Für einen Einsatz mit angebrochenem Ringfinger hat sich Jentzsch aber schonmal Spezialhandschuhe schicken lassen. Falls er nicht spielen kann, kommt Bundesliga-Neuling Mohamed Amsif zum Einsatz. Ein Umstand, den Schaaf allerdings nicht als großen Vorteil für Werder wertet: "Wichtiger ist, dass wir so gut agieren, dass - egal wer beim Gegner im Tor steht - wir die besseren Chancen haben das Tor zu erzielen."

An das letzte Aufeinandertreffen erinnert man sich bei Werder gern: Im DFB-Pokalhalbfinale ließ man im März 2010 im Weser-Stadion nichts anbrennen und besiegte den damaligen Zweitligisten FC Augsburg mit 2:0. Dass man sich auf Erfolgen der Vergangenheit im Spiel gegen Augsburg nicht ausruhen kann, daran erinnerte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs: "Dass wir eine längere Geschichte vorzuweisen haben, das wird uns morgen beim Anstoß nicht helfen." Dann nämlich wird der FC Augsburg alles daran setzen, dem ersten Auswärtssieg auch einen ersten Heimsieg in der Bundesliga folgen zu lassen. "Es wird jetzt wichtig für sie sein, auch zuhause ihr Publikum mitzureißen", glaubt Thomas Schaaf. "Deshalb wird das sicherlich auch für uns eine interessante Partie."

Auf jeden Fall werden die Spieler des FC Augsburg das Team von Werder Bremen in der seit Tagen ausverkauften SGL arena mit gesteigertem Selbstbewusstsein empfangen. Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der den entscheidenden Strafstoß gegen Mainz mit einer gehörigen Portion Coolness verwandelte, kündigte via "Bild" schon einmal an: "Wir können jeden Gegner schlagen."

Von Benjamin Gehrs

 

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