Nicht mehr rosarot, aber immer noch tiefgrün

Für Claudio Pizarro und Co. gab es im Hinspiel nichts zu holen. Das soll sich am Dienstagabend ändern.
Montag, 09.04.2012 / 17:40 Uhr

Ja, er nahm Platz im Bus der Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, die sich auf den Weg gemacht hat, um am Dienstag, 10.04.2012, um 20 Uhr den 30. Spieltag gegen Werder Bremen im Weser-Stadion zu bestreiten. Die endgültige Aufklärung...

Ja, er nahm Platz im Bus der Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, die sich auf den Weg gemacht hat, um am Dienstag, 10.04.2012, um 20 Uhr den 30. Spieltag gegen Werder Bremen im Weser-Stadion zu bestreiten. Die endgültige Aufklärung der in diesen Stunden stets zu Beginn gestellten Frage an einen Verantwortlichen der Gäste vom Niederrhein wurde von Trainer Lucien Favre allerdings vertagt.

Reicht es bei Marco Reus für einen Einsatz oder verhindert dies die schmerzhafte Oberschenkelverletzung, die er am Samstag nach nur vier Minuten bei einem harten Einsteigen von Gegenspieler Christian Lell davongetragen hatte? „Er hat heute ebenso wie Oscar Wendt individuell trainiert. Wir müssen abwarten, ob es für einen Einsatz reicht. Das entscheidet sich erst morgen“, musste Lucien Favre sich und die brennend interessierte Öffentlichkeit vertrösten. Der frühe Verlust des Nationalspielers im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Hertha BSC war das erste unerfreuliche Ereignis des vergangenen Wochenendes. Das zweite folgte mit dem Schlusspfiff: Der Endstand lautete nur 0:0. Zwar besaß die Borussia über 90 Minuten hinweg einen deutlichen Überschuss an Ballbesitz von 66 Prozent, was dem Tabellenvierten allerdings nicht dabei half, gewinnbringende Ideen in der eigenen Offensive zu entwickeln und Löcher in Berlins Defensive auszumachen. Bis auf vereinzelte Fernschüsse näherte sich nichts dem Kasten von Hertha-Keeper Thomas Kraft. „Es war schwer für uns. Wir haben viel probiert, leider hat es aber nicht gereicht, um ein Tor zu erzielen“, meinte Favre.

 

„Wir sind topfit und auch bis zur letzten Minute gerannt. Die gegnerischen Mannschaften sind inzwischen aber auch besser auf uns eingestellt. Gerade die Teams, die unten sind, stellen sich hinten rein. Damit muss man erst einmal zurechtkommen. Das hat man in den vergangenen Jahren in Gladbach vielleicht nicht so erlebt, dass die Gastmannschaften so viel Respekt zeigen und nur hinten drin stehen“, beschrieb Angreifer Mike Hanke auf der offiziellen Klubhomepage. Respekt, den sich der Kader in den vergangenen Monaten mit kaum für möglich gehaltenen Leistungen erspielte. Auch die Werderaner haben eher weniger schöne Erinnerungen an ihre 0:5-Schlappe des Hinspiels. Und vor allem wissen die Beteiligten in Mönchengladbach nicht zuletzt aufgrund ihrer jüngeren Vergangenheit, den derzeitigen Durchhänger von nur einem Sieg aus den letzten sieben Partien mit Realitätssinn einzuordnen. Mike Hanke ergänzte: „Im Moment fehlt uns auch das Glück. Das müssen wir uns zurückerkämpfen. Ich sehe aber nicht den Untergang von Borussia. Es lief eine Zeit lang einfach rosarot für uns in der Liga. Wir wussten aber, dass so eine Phase mal kommen kann. Jetzt haben wir sie zum Ende der Saison.“

Europa ist ganz nah - zum ersten Mal seit 1996

Dennoch verliert niemand die Contenance. Und es müsste schon eine fatale Wendung nehmen, um den tiefgrünen Bereich noch zu gefährden. Neun Punkte liegt die Borussia vor dem Fünften VfB Stuttgart, elf Zähler vor Rang acht, der eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb verhindern würde. Niemand hat vergessen, wo das personell kaum veränderte Team einst herkam: Zu Favres Amtsantritt im Februar 2011 stellte es einen nahezu sicheren Absteiger dar, keine vier Monate später in der Relegation zog es gerade noch so den Kopf aus der Schlinge. In der Gegenwart wird der Traditionsverein zum ersten Mal seit 1996 wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz die Bundesliga-Saison beenden. Mehr noch. Wie das damalige Team um Stefan Effenberg, Patrick Andersson und Martin Dahlin stehen die Nachfolger von 2012 auf dem vierten Tabellenplatz, der zur Champions-League-Qualifikationsrunde berechtigt. „Sie haben ein großes Selbstbewusstsein und eine hervorragende Position, die sie verteidigen und ausbauen wollen“, befand Werders Cheftrainer Thomas Schaaf und fügte an: „Auch wenn es in einem Spiel mal nicht läuft, schenken sie nichts ab. Das haben sie die ganze Saison über schon gezeigt. Diese Mannschaft geht sehr geradlinig ihren Zielen nach.“

 

Vielleicht können die sogar noch in Form des Bronzerangs in Erfüllung gehen. Um jedoch den FC Schalke nicht vorzeitig endgültig aus den Augen zu verlieren, muss dem Negativtrend Einhalt geboten werden. „Wir müssen bei Ballbesitz wieder intelligenter spielen. Das heißt Geduld haben und im richtigen Moment in die Tiefe spielen“, verlangte Lucien Favre vor der Reise an die Weser. „Gegen Bremen wird es ein ganz anderes Spiel werden, denn Werder wird offensiver spielen, weil die Bremer noch um die Europa-League kämpfen. Sie müssen zuhause gewinnen. Wir müssen kompakt stehen und vor allem auf Pizarro aufpassen“, hob Sportdirektor Max Eberl hervor und glaubt: „Insofern können wir diesmal aus einer kompakten Defensive kontern. Und das ist unsere Stärke.“ Marco Reus wäre wichtig dafür, die Hoffnungen auf seine Genesung sind noch nicht aufgegeben. Anders bei Außenverteidiger Tony Jantschke. Ihn stoppt eine Zerrung im Gesäßmuskel.

 

von Maximilian Hendel

 

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