Ein Topspiel? Vielleicht!

Werders Claudio Pizarro und Gladbachs Innenverteidiger Dante werden sich auch am Samstag wieder heiße Duelle liefern
Donnerstag, 17.11.2011 / 15:43 Uhr

Rein von der Tabellensituation her kommen keinerlei Zweifel auf. Wenn am 13. Spieltag dieser Bundesliga-Spielzeit der aktuelle Dritt- zum gegenwärtig punktgleichen Viertplatzierten reist, darf mit...

Rein von der Tabellensituation her kommen keinerlei Zweifel auf. Wenn am 13. Spieltag dieser Bundesliga-Spielzeit der aktuelle Dritt- zum gegenwärtig punktgleichen Viertplatzierten reist, darf mit Fug und Recht von einem anstehenden Spitzenspiel gesprochen werden. Am Samstag, 19.11.2011, wird eben jene Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen um 15.30 Uhr im Gladbacher Borussia-Park angepfiffen.

Gladbacher Balance zwischen Defensive und Offensive

Aber Thomas Schaaf ist niemand, der aus dieser Zwischenkonstellation heraus falsche Schlüsse zieht. „Wir befinden uns noch relativ früh in der Saison", bemerkte Werders Cheftrainer auf der heutigen Pressekonferenz. Der 50-Jährige verweist damit auch auf das Folgende. Denn wie gereift, gefestigt und vor allem weiterhin entwicklungsfähig die Kontrahenten nach ihren beiderseits sehr zufriedenstellenden Saisonstarts sind, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. „Mit jedem Sieg bringt man Punkte dazwischen", fügte Schaaf an. Zwischen sich und die lauernden Verfolger. Der derzeitige Höhenflug der Borussia schindet dennoch Eindruck und wird ebenso in Bremen mit gebührendem Respekt betrachtet. „Die Gladbacher haben bislang richtig guten Fußball gespielt. Sie sind sehr gut drauf, verfügen über ein sehr gutes Selbstbewusstsein und sie schalten unheimlich schnell um. Die Mannschaft besitzt eine sehr gute Balance zwischen Defensive und Offensive", würdigt Thomas Schaaf.

Was mit einem kaum zu erwartenden 1:0-Coup am ersten Spieltag beim schier übermächtigen FC Bayern begann, war weit mehr als eine Verkettung glücklicher Umstände, sondern vielmehr das Ergebnis von System, Struktur und bestens umgesetzter Taktik innerhalb einer glänzend funktionierenden Einheit. Etwas mehr als drei Monate später stehen schon 23 Punkte zu Buche. Diese eindeutige Handschrift identifiziert sich mit dem Wirken von Trainer Lucien Favre. Im vergangenen Februar übernahm der Schweizer die Borussia unter desolaten sportlichen Vorzeichen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Klassenerhalt gelang dank 20 Punkten aus zwölf Partien samt der folgenden Rettung in der Relegation gegen den VfL Bochum. Bemerkenswertes ereignete sich nach Favres Amtsantritt insbesondere in der Abwehrarbeit. 56 Gegentore hatte es bis zur Ankunft des neuen Trainers gehagelt. Ganze zehn Stück in 14 Partien kassierten die ‚Fohlen‘ bis zum Abpfiff der Relegation. „Mein Kollege hat sehr viel Wert auf die Defensivarbeit gelegt und gute Wirkung erzielt", analysiert Thomas Schaaf treffend.

Es reicht nicht aus, nur einen Spieler zu isolieren

In der laufenden Saison musste der junge Stammkeeper Marc-André ter Stegen nur neun Mal hinter sich greifen. Jenem 19-Jährigen schenkt Favre seit dem entscheidenden Schlussakkord des letzten Frühjahrs das Vertrauen. Das Eigengewächs zahlte es in selbstbewusster, furchtloser, beinah selbstverständlicher Manier eines erfahrenen Klassehüters zurück. Und nicht nur er. „Die ganze Mannschaft arbeitet geschlossen sehr gut gegen den Ball. Wir verteidigen sehr hoch, können dadurch Bälle früher abfangen, schneller Gegenstöße nach vorne fahren. Das Verteidigen fängt genauso vorne an wie das Angriffsspiel hinten beginnt", führte Verteidiger Martin Stranzl im Interview auf der offiziellen Klubhomepage aus. Offensiv richtet sich die äußerliche Wahrnehmung augenblicklich logischerweise auf den immens gefährlichen Marco Reus (7 Tore/3 Assists). „Eine sehr gute Qualität und sehr auffällige Spiele", hat Thomas Schaaf von dem 22-Jährigen gesehen. „Wenn man ihn nicht zur Wirkung kommen lassen will, darf er nicht an den Ball gelangen. Deswegen müssen wir vorher die Kreise einengen und ihr Spiel nicht geschehen lassen."

Die Bremer wissen jedoch, wie leichtfertig es wäre, sich allein mit der Isolation des Jung-Nationalspielers zu begnügen. Zu homogen und einheitlich tritt die Borussia auf, und „vor allem zu Hause sehr stark und kontrollierend", ergänzte Thomas Schaaf (14 Punkte aus sechs Heimpartien). Annähernd gleich fokussiert sich die Öffentlichkeit natürlich im Werder-Spiel auf Claudio Pizarro. Bei aller Qualität, bei aller Wichtigkeit, bei aller Treffsicherheit des Peruaners reicht die Konzentration auf einen Kopf naturgemäß auch hier nicht aus. „Bremen ist nicht nur Pizarro. Es reicht nicht, nur ihn auszuschalten. Das ganze Team hat große Qualitäten. Das dürfen wir nicht vergessen", mahnte Borussia-Innenverteidiger Dante via ‚Kölner Express‘. „Er ist natürlich ein sehr guter Angreifer. Aber sie haben in der Offensive noch wesentlich mehr Lösungen, um mit viel Power nach vorne zu kommen. Das Potenzial im Sturm und Mittelfeld ist unglaublich", weiß Lucien Favre und machte deutlich: „Werder ist in dieser Saison sehr stark." Das gibt  Thomas Schaaf natürlich auch Anlass zur Hoffnung, in Gladbach „das Ergebnis zu bekommen, was wir gerne haben möchten."

von Maximilian Hendel

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