Ohne Stani! Aber mit Babbel?

Lufthoheit: Sokratis ist einen Moment schneller am Ball als Gegenspieler Isaac Vorsah.
Donnerstag, 09.02.2012 / 15:13 Uhr

Was noch am späteren Mittwochabend nach Abpfiff des DFB-Pokalviertelfinales frisch über die Theke der nun endgültig brodelnden Gerüchteküche ging, fand schon am folgenden Vormittag den offiziellen Vollzug. 1899 Hoffenheim hat sich...

Was noch am späteren Mittwochabend nach Abpfiff des DFB-Pokalviertelfinales frisch über die Theke der nun endgültig brodelnden Gerüchteküche ging, fand schon am folgenden Vormittag den offiziellen Vollzug. 1899 Hoffenheim hat sich unmittelbar vor dem Gastspiel bei Werder Bremen (Samstag, 11.02.2012, um 15.30 Uhr im Weser-Stadion) von Trainer Holger Stanislawski getrennt.

Tendenz nach unten

Trotz einer deutlichen Hoffenheimer Leistungssteigerung im Vergleich zum bislang dürftigen Rückrundenstart löste Zweitligist Greuter Fürth durch den 1:0-Auswärtssieg das Halbfinal-Ticket. Auch der Eindruck eines 90 Minuten lang (fast eine Stunde davon in Unterzahl in Folge von Comppers Platzverweis) sich wieder geschlossen aufopfernden Teams änderte ebenso wenig an der Entscheidung wie die eindeutige Zuneigung aus der Fankurve gegenüber des erst im vergangenen Sommer aus St. Pauli in den Kraichgau gewechselten Trainers. Es sei besser, „die Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten zu beenden. Die jüngsten sportlichen Entwicklungen waren hierfür sicherlich ausschlaggebend", begründete Manager Erst Tanner. Lediglich ein Sieg gelang dem derzeitigen Tabellen-Achten aus den letzten zehn Bundesliga-Partien. Insbesondere die Art und Weise einiger Auftritte ließ die Ungeduld aller Beteiligten immer weiter schwelen.

„Die Tendenz geht nach unten. Die Zeit des Tätschelns und Streichelns ist vorbei. Nach 20 Spielen ist der Zeitpunkt gekommen, die Dinge nicht mehr schön zu reden", maßregelte Holger Stanislawski noch am zurückliegenden Wochenende seine Spieler scharf. Zum wiederholten Male. Die hergeschenkten Punkte gegen Augsburg lieferten den Anlass dafür. Der 42-Jährige gestand gleichfalls jedoch selbstkritisch ein: „Es liegt auch am Trainer, wenn die Leistung nicht gebracht wird." Die Bremer Verantwortlichen verfolgten aus der Ferne aufmerksam das jüngste Geschehen. „Ich bedauere, dass Stani seinen Job nicht weitermachen kann", bekundete Cheftrainer Thomas Schaaf. „Ich habe ihn als guten Typen und engagierten Trainer kennengelernt, der für sich eine tolle Idee hat, Fußball spielen zu lassen. Und das hat er mit seinen Mannschaften auch schon nachgewiesen. Schade, dass es in Hoffenheim nicht geklappt hat." Gerade im Anfangsdrittel der Saison, das unter anderem Siege über Meister Dortmund, Borussia Mönchengladbach oder die Punkteteilung gegen den FC Bayern hervorbrachte, schürte die Mannschaft berechtigte Hoffnungen darauf, ein langfristiges Gelingen des großflächig angesetzten Kaderumbruchs eingeläutet zu haben.

Allofs: „Wir wollen unsere Position festigen“

Denn mittlerweile haben fast alle prägenden Figuren der Vergangenheit dem Kraichgau ihren Rücken gekehrt. Zuletzt verließen Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart) und Chinedu Obasi (FC Schalke) den Verein und schlossen sich einer illustren Liste - unter anderem - aus Demba Ba, Carlos Eduardo oder Luiz Gustavo an. Die Aktualität zeigt, dass dieser immense Qualitätsverlust noch kaum kompensiert werden konnte. Aber Thomas Schaaf verweist auch auf das dennoch vorhandene große Potential des Gegners. „Sie haben zwar den ein oder anderen Wechsel vollzogen, aber trotzdem hervorragende Fußballer in ihren Reihen. Sie stehen für guten, schnellen, laufintensiven Fußball. Das haben wir phasenweise auch gestern Abend erlebt. Selbst in Unterzahl." Nur mangelt es in der Gegenwart an Konstanz: „Es blitzt immer mal wieder zwischendurch auf. Aber es ist nicht so gefestigt, wie sie das schon gezeigt haben", schränkte Schaaf ein.

Ob und inwiefern der neue Übungsleiter in den restlichen Stunden bis zum Anpfiff schon den Hebel ansetzen kann, bleibt die große Unbekannte für die Grün-Weißen. Klar ist für Thomas Schaaf in jedem Fall: „Das sorgt für Bewegung. Ob es für mehr Ruhe und Klarheit bringt, kann ich nicht beurteilen." Dafür muss dann Stanislawskis eilig verpflichteter Nachfolger sorgen. Vielerlei deutet darauf hin, dass sich der jüngst aus Berlin verabschiedete Markus Babbel noch am Donnerstag dieser Aufgabe verschreiben wird. Laut ‚kicker.de‘ waren Gönner Dietmar Hopp und Manager Ernst Tanner bereits vor dem Pokalspiel in Verhandlungen mit Babbel getreten, die nunmehr kurz vor dem Abschluss stünden. Wer auch immer dann auf der Bank Platz nimmt. „Für Hoffenheim geht es am Samstag um eine ganze Menge", blickte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs voraus, „und für uns gilt es, unsere Position zu festigen."

von Maximilian Hendel

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