"Jäger kommen auch mal ohne Beute nach Hause"

Ungewohntes Bild in dieser Saison: Die Werderaner schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz des Weser-Stadions.
Profis
Samstag, 15.10.2011 / 01:00 Uhr

Für Naldo hätte das Heimspiel gegen Borussia Dortmund ein ganz besonderes werden können. Erstmals seit 17 Monaten stand der Brasilianer wieder in Werders Startformation. Durch die 0:2-Niederlage gegen den Meister war die Freude aber mächtig getrübt. „Dass ich erstmals wieder in der Startelf stand, freut mich natürlich, aber wegen der Niederlage bin ich sehr enttäuscht. Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist uns heute leider nicht gelungen", so der 28-Jährige. „Ich hoffe, dass ich nächste Woche wieder spielen darf und wir dann auch drei Punkte einfahren."

Naldo stand mit seiner Enttäuschung aber nicht alleine da. Auch andere Werderaner äußerten sich unzufrieden über die vorangegangenen 90 Minuten. Und es standen einige Themen auf der Liset, bei denen Gesprächsbedarf herrschte.

Der Spielverlauf

Clemens Fritz: „Diese Niederlage ärgert uns sehr. Es ist bitter vor heimischem Publikum zu verlieren, vor allem, wenn man fast 45 Minuten lang in Überzahl spielt. Heute ist einiges schief gelaufen."

Lukas Schmitz: „Ich habe noch nie in einem Team gespielt, mit dem ich Dortmund so unter Druck setzen konnte wie heute. Dass wir trotzdem nicht gewonnen haben, ärgert mich sehr. Und wenn du den Deutschen Meister so unter Druck setzen kannst, dann kann es nicht am fehlenden Willen gelegen haben."

Klaus Allofs: "In der ersten Halbzeit waren wir einen Tick besser, aber es stand 0:1. In der zweiten Hälfte waren wir nicht clever genug. Die Partie stand lange auf der Kippe. Wir hätten genauso gut die Führung erzielen können und wären dann noch dominanter geworden. Nach dem zweiten Treffer war dann ein wenig die Moral weg, das hat man gespürt. Aber man muss sagen, dass es eine intensive Partie von beiden Seiten war."

Die Defensive

Aaron Hunt: „Die Spiele werden vorrangig in der Defensive gewonnen. Es ist jedes Mal der Fall, dass wir in Rückstand geraten. Dadurch bringen wir uns automatisch aus dem Spiel. Diese Fehler müssen wir abstellen. Die Gegentore fallen viel zu einfach, wie schon gegen Hannover. Wenn wir das nicht schnell abstellen, finden wir uns in den Regionen wieder wie im vergangenen Jahr."

Clemens Fritz: „Wir laufen heute zum dritten Mal in Serie einem Rückstand hinterher. Das macht es ungemein schwer. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir das erste Tor erzielen, denn mit einer Führung im Rücken spielt es sich sehr viel einfacher."

Klaus Allofs: "Die beiden Gegentreffer dürfen nicht so fallen. Der erste entstand nach einem langen Ball, da stehen wir zwei gegen eins und auf der Seite kommt es dann zum Duell 'eins gegen eins'. Dann hat Perisic auch die Klasse, sich super durchzusetzen und den Ball oben reinzuhauen. Und beim zweiten Tor hatten wir die Situation schon zwei Mal geklärt und sind dann nicht in der Lage, Owomoyela ins Abseits zu stellen oder zu markieren."

Der Lattenkracher von Lukas Schmitz

Lukas Schmitz: „Das nervt natürlich. Da ist mir das Glück verwehrt geblieben. Aber noch mehr schmerzt die Niederlage."

Clemens Fritz: "Im ersten Durchgang waren einige gefährliche Situationen dabei, in der zweiten Halbzeit hatten wir bei dem Schuss von Lukas Pech."

Die Entwicklung der Mannschaft

Clemens Fritz: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Auch an den ersten Spieltagen lief nicht alles rund bei uns. Aber es gibt Ansatzpunkte und daran werden wir arbeiten."

Klaus Allofs: "Uns fehlt noch die Souveränität, auch mal ein Spiel mit noch weniger Fehlern durchzuziehen. Unsere Mannschaft ist auf dem Weg, sie macht eine Entwicklung durch und zeigt gute Ansätze, aber wir dürfen nicht glauben, dass es schon reicht, um die Bayern zu jagen oder um Titel mitzuspielen. Man konnte heute auch sehen, dass wir nur vorne mitspielen können, wenn wir auch die gesamte Breite des Kaders zur Verfügung haben. Wenn wie heute Wiese und Arnautovic gleichzeitig fehlen, wird es schwer."

Ende der Heimsieg-Serie nach fünf Siegen und Tabellenkonstellation

Naldo: „So ist Fußball. Da gewinnt man nicht jedes Spiel. Aber wir stehen immer noch gut da in der Tabelle und müssen in den nächsten Spielen zusehen, dass wir den Anschluss halten."

Clemens Fritz: „Wie sind als Team gefestigt. In den nächsten Spielen müssen wir aber wieder vermehrt die Dinge umsetzen, die wir in den ersten Spielen gut gemacht haben und unser spielerisches Element einsetzen."

Klaus Allofs: "Jäger kommen auch mal ohne Beute nach Hause, aber dann muss es morgen wieder weitergehen, sonst müssen alle hungern. Wir haben hier bei unseren Siegen auch nie fehlerfrei gespielt, aber heute war mit Dortmund eine Mannschaft da, die das besser als andere ausgenutzt hat."

Lukas Schmitz: "Wir haben auswärts noch nicht die Ergebnisse eingefahren, die wir uns wünschen. Damit wollen wir aber nächste Woche anfangen. In Augsburg müssen wir eine Trotzreaktion zeigen. Wenn wir dort gewinnen, dann können wir in der Spitzengruppe bleiben."

aus dem Weser-Stadion berichten Dominik Kupilas, Michael Rudolph und Timo Volkmann

 

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