Wiederbelebung geglückt: Patient feiert drei Punkte

War an der Seitenlinie unermüdlich und hauchte seinem Team in der Halbzeit neues Leben ein: Chfetrainer Thomas Schaaf.
Profis
Samstag, 05.11.2011 / 19:34 Uhr

Langweilig geht einfach nicht im Weser-Stadion! 1:0-Führung offensichtlich auch nicht. Und ohne Herzkasper geht hier keiner nach Hause! Am Samstagabend sah es jedoch nach 45 Minuten nach kollektivem Herzstillstand aus: Thomas Schaaf musste das Team nach der schlechtesten ersten Halbzeit dieser Saison wiederbeleben und schaffte das auf seine Art.

"Er musste den Reset-Knopf drücken und hat ihn gefunden. Es ging in ruhigen Worten darum, sich nicht von den Negativerlebnissen leiten zu lassen. Es hatte auch keinen Sinn, jeden Fehler zu analysieren, weil die Pause dafür zu kurz gewesen wäre. Aber jeder gute Trainer hat eine ganz breite Palette, wie er Mannschaften in der Pause anspricht. Und auch bei Thomas Schaaf geht es lauter als heute." Thomas Schaaf behielt trotz seiner Enttäuschung über diesen Start kühlen Kopf. Hinterher scherzte er: "Mir taten nicht die Kölner am Ende leid, sondern ich tat mir leid, dass ich so eine grausame erste Halbzeit sehen musste. Diesen Durchgang mussten wir schnell abhaken. Da war kein Leben drin, wir konnten die Kölner nie verunsichern." Schaaf später: "Im Ranking für hohen Unterhaltungswert stehen wir sicher ganz oben, aber als Trainer muss ich das nicht haben."

Kapitän Clemens Fritz konnte das Kopfschütteln verstehen: "Es muss fürchterlich für ihn gewesen sein. Der Trainer hat in dieser Wochen gemahnt, darauf hingewiesen, alles besprochen. Wir wollten keinen Rückstand kassieren, und nach fünf Minuten war wieder alles über den Haufen geworfen." Zum neunten Mal in 12 Spielen liefen die Grün-Weißen einem Rückstand hinterher. Aaron Hunt, der das Thema schon letzte Woche in Mainz ansprach, ungläubig: "Das sollte doch mal ein anderes Spiel werden. Eins mit einer 2:0-Führung oder so, aber wir wählen immer den schweren Weg. Vielleicht sollten wir beantragen, die Partie schon mit der zehnten Minute zu beginnen. Dann lassen wir die schwierige Phase vorne weg." Clemens Fritz stimmte zu: "Mir wäre es auch lieber, mal in Führung zu gehen und den Sieg ruhig nach hause zu fahren. Der Tag wird kommen, da bin ich mir sicher. Hoffentlich schon in zwei Wochen."

Die Grün-Weißen wissen genau, wie gefährlich ihre ständigen Aufholjagden sein können. Clemens Fritz: "Wir müssen aufpassen, wenn wir das zu sehr strapazieren, dann gehen die Dinger beim nächsten Mal nicht mehr rein, sondern an den Pfosten. Schon gegen Augsburg hat man gesehen, dass wir es nicht immer umbiegen können." Selbst Claudio Pizarro mahnte: "Es ist verrückt zu sehen, dass wir ständig in Rückstand geraten. Das geht an die Nerven. Das zu verhindern, müssen wir unbedingt lernen. Wir haben ein großes Herz und laufen viel. Aber das kostet auch viel Kraft. Irgendwann fehlt uns die Kraft in einer entscheidenden Situation."

Die Moral der Mannschaft und die Unterstützung der Fans:

Clemens Fritz:

Die Zuschauer haben uns nach vorne gepeitscht, aber wir haben ihnen auch gezeigt, dass es besser machen wollen.


Die Elfmeter-Situationen des Spiels:


Clemens Fritz:
"Ich habe Rosi gefragt: Er sagt, das war ein Elfer, das glaube ich ihm.

 

Der Abschied von Torsten Frings:

Klaus Allofs:

"Er hatte Angst, dass wir nicht gewinnen, wenn er kommt. Zur Halbzeit sah es wirklich nicht gut aus. Aber am Ende war das die Art von Abschied, die er sich verdient hat. In vollem Stadion bei toller Atmosphäre mit einem aufregenden Spiel. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft so gespielt, als ob in jedem von noch ein Stück Lutscher steckt."

 

homas Schaaf machte sich am Ende des Tages seine ganz eigenen Gedanken, wie er das Thema "frühe Gegentore" in der nächsten Trainingswoche angeht. "Vielleicht sollten wir es einfach totschweigen und nicht mehr darüber reden. Wir haben alles dagegen getan, aber es ist wieder passiert. Es ist ja auch so, dass wenn du Ecken trainierst, dann daraus keine Tore fallen. Wenn du sie nicht trainierst, triffst du in jedem Spiel."

Weitere Themen, die in der Mixed-Zone anstanden:

Über den Tabellenstand:

Klaus Allofs

Das sieht momentan gut aus, vor allem 23 Punkte sind eine ganze Menge. Aber dennoch hängt alles am seidenen Faden. Es kann immer noch auch in die andere Richtung ausschlagen. Beruhigend ist allerdings, dass man das Gefühl hat, dass bis auf Claudio Pizarro noch keiner sein Toplevel erreicht hat.

Über den Doppelwechsel nach 37 Minuten:

Klaus Allofs:

"Ich sehe das nicht dramatisch. Wir haben uns mit Mehmet und Lukas direkt nach dem Spielende unterhalten. Die beiden haben sicher nicht gut gespielt, so wie die ganze Mannschaft. Der Trainer musste einfach der ganzen Mannschaft ein Signal geben. Beide Spieler sind ein fester Bestandteil der Mannschaft. Beide Spieler sind schon für die nächsten Wochen extrem wichtig, beide Spieler haben auch heute an diesem Sieg den gleichen Anteil wie alle anderen. Bei Mehmet Ekici sind alle sehr ungeduldig, auch er selbst. Ich bin aber sicher, dass er einfach Zeit braucht, aber dass es dann irgendwann Klick macht."

Thomas Schaaf:

"Sie sind nicht die Sündenböcke, da hätte ich ein paar mehr Spieler rausnehmen müssen. Aber wir mussten handeln, wir mussten das Team einfach wecken. Das hat bis zur Pause noch nicht so richtig geklappt, aber in der zweiten Halbzeit war das in Ordnung."

Clemens Fritz:

Er wollte mit dem Wechsel ein Zeichen setzen, das hat die Mannschaft verstanden.

Das verbesserte Überzahlspiel:

Thomas Schaaf:

"Das ist heute ein wichtige Nachricht für mich: Wir haben dazugelernt! Wir haben die Überzahl wesentlich besser ausgespielt. Wir sind nicht stumpf und blind angerannt, sondern haben die Kölner ausgespielt. Die haben zwar aufopferungsvoll gekämpft, aber wir haben dennoch immer wieder für Torgefahr gesorgt."

Clemens Fritz:

"Das haben wir heute besser gespielt, wir hatten ja aber auch schon häufig die Gelegenheit zum Üben. Wir sind oft über die Außen gekommen, haben das Feld breit gemacht.

Die Moral der Mannschaft und die Unterstützung der Fans:

Clemens Fritz:

Die Zuschauer haben uns nach vorne gepeitscht, aber wir haben ihnen auch gezeigt, dass wir es besser machen wollen.


Die Elfmeter-Situationen des Spiels:

Clemens Fritz:

"Ich habe Rosi gefragt: Er sagt, das war ein Elfer, das glaube ich ihm."

Der Abschied von Torsten Frings:

Klaus Allofs:

"Er hatte Angst, dass wir nicht gewinnen, wenn er kommt. Zur Halbzeit sah es wirklich nicht gut aus. Aber am Ende war das die Art von Abschied, die er sich verdient hat. In vollem Stadion bei toller Atmosphäre mit einem aufregenden Spiel. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft so gespielt, als ob in jedem von noch ein Stück Lutscher steckt."

 

aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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