Frustrierend: FC Bayern konnte den Sieg einwechseln

"Für mich ist die Niederlage besonders schmerzhaft", sagt Claudio Pizarro nach dem 1:2 gegen den FC Bayern.
Profis
Samstag, 21.04.2012 / 19:49 Uhr

Manchmal ist der "TARGOBANK Man of the Match" aus den Werder-Reihen auch ein tragischer Held. Nach der Niederlage gegen den FC Bayern bekam Naldo den Wimpel des Hauptsponsors überreicht. Zwei Tore...

Manchmal ist der "TARGOBANK Man of the Match" aus den Werder-Reihen auch ein tragischer Held. Nach der Niederlage gegen den FC Bayern bekam Naldo den Wimpel des Hauptsponsors überreicht. Zwei Tore hatte der Brasilianer erzielt. Mit dem ersten hatte er das Spiel aufgeweckt, große Hoffnungen geschürt, die schon so oft erlebte Weser-Stadion-Brodel-Atmosphäre unerwartet angeknipst und sogar "Europapokal, Europapokal-Rufe" in der Ostkurve ausgelöst. 24 Minuten später besiegelte sein verunglückter Rettungsversuch all diese Emotionen. "Das tut mir wirklich leid für die Mannschaft. Aber wenn man sich die Bilder ansieht, dann erkennt man, dass zwei Spieler um mich herum waren. Vor mir stand einer frei und hinter mir. Ich musste da eingreifen. Alles in allem denke ich aber, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe", so Naldo.

Gelitten hat neben 40.000 Fans auch Geschäftsführer Klaus Allofs. "Ich habe mit der ganzen Mannschaft mitgefühlt, die es unter all diesen Umständen gut gemacht hat, aber die dann doch wieder mit leeren Händen dastand. Trotz des Eigentor konnte man aber sehen, dass Naldo ein ganz wichtiger Spieler für uns ist", sagte später Klaus Allofs. Der Geschäftsführer war einer der ersten, die nach dem Schlusspfiff den Frust abstreifen konnten und sich in der Mixed Zone zu den Themen des Spiels Rede und Antwort stand.

Zum Thema Europa League:

Florian Trinks:
"Das war der ganzen Mannschaft ja bewusst, dass ohne fremde Hilfe nichts mehr geht, wenn wir heute nicht gewinnen. Jetzt hat auch noch Leverkusen gewonnen. Wir haben das 1:2 jetzt verbockt und müssen damit leben. Die Enttäuschung ist riesengroß, alle sind ziemlich gefrustet. Realistisch gesehen haben wir keine Chance mehr auf Europa. Aber wir wollen dennoch aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte holen, um sagen zu können, dass wir uns würdevoll aus der Saison verabschiedet haben."

Naldo:
"Also wenn ich auf die Tabelle schaue, dann sehe ich, dass immer noch alles möglich ist. Wir müssen immer weitermachen und einen Sieg einfahren. Wir können noch in die Europa League kommen. Ich habe die Zeiten erlebt, als wir Champions League gespielt haben, da wollen wir wieder hin. Ich habe noch ein Jahr Vertrag, ich fühle mich mit meiner Familie hier wohl. Ich will da noch angreifen."

Klaus Allofs:
"Wir hatten Glück, dass wir nach dieser Rückrunde noch in Reichweite zur Europa League liegen, aber jetzt haben wir wieder nicht unsere Chance genutzt. Für die Europa League muss man Punkte holen und das machen wir einfach zu selten. Auch wenn es rechnerisch noch möglich ist, so sollten wir doch erst versuchen in Wolfsburg zu punkten und dann gegen Schalke 04. Dann können wir uns die Tabelle anschauen und sehen, für welchen Platz es gereicht hat."

Zlatko Junuzovic:
"Es ist jetzt nicht mehr sehr realistisch, dass wir die Europa League noch erreichen, aber wir müssen jetzt einfach abwarten, auf welchem Platz wir am Ende der Saison landen. Heute war das Ziel eigentlich mindestens einen Punkt mitzunehmen. Das ist uns nicht gelungen. Das wichtigste ist, dass wir noch die Chance haben, wenn wir weiter so spielen wie heute. Abgerechnet wird zum Schluss."

Aaron Hunt:
"Da müssen wir jetzt auf Hannover gucken. Wenn die am Sonntag verlieren, ist es noch möglich, dass wir nächste Saison in der Europa League spielen. Es wäre schön, wieder international zu spielen. Wenn man immer nur eine Partie in der Woche hat, ist das schon ein bisschen langweilig. Außerdem ist es wichtig für den Verein und für jeden Spieler, sich international zu zeigen."

Zum Spielverlauf:

Klaus Allofs:
"Wir haben einige Szenen mit Glück überstanden, waren aber so gut, dass wir mit 2:0 in Führung hätten gehen müssen. Wenn man allein auf das Tor zugeht, dann muss man auch das Ding reinmachen. Aber ein Eigentor und ein Fehler in der 90. Minute haben uns dann um die Punkte gebracht. Ich weiß gar nicht, wie oft wir schon kurz vor Schluss Tore bekommen haben."

Thomas Schaaf:
"Die Leistung war heute wesentlich besser als in der vergangenen Woche. Wir haben in Ballbesitz besser nach vorne agiert. Wir konnten einige Chancen der Bayern überstehen, haben die Führung erzielt und es dann jedoch verpasst, einen größeren Vorteil herauszuschießen. So ist es traurig, dass wir wieder nichts in den Händen halten. Mit der Art und Weise des Spiels bin ich einverstanden, mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden."

Aaron Hunt:
"Wir haben uns heute quasi selbst geschlagen. Über weite Strecken haben wir en sehr gutes Spiel gezeigt und hätten das 2:0 oder sogar das 3:0 machen müssen. Weil uns das nicht gelungen ist, haben wir die Bayern im Spiel gehalten. Ein zweites Tor hätte uns mehr Sicherheit gegeben."


Florian Trinks:
"Wir haben ab der 60. Minute den Zugriff auf das Spiel verloren. Wir hatten viele Chancen mit dem 2:0 den Sack zuzumachen, doch wir haben sie nicht genutzt. Insgesamt hat uns die Überzeugung vor dem Tor gefehlt. Der Druck, den die Bayern dann am Ende machen konnten, hätten wir uns ersparen können. Wir hätten das Ding über die Spielzeit bringen müssen."

Aleksandar Stevanovic:
"Bis zur 90. Minute hätte ich gesagt, das Unentschieden ist okay, aber das 2. Tor hat den Tag versaut."

Naldo:
"Erst ein Tor, dann ein Eigentor, solche Tage gibt es im Fußball. Am Ende sind wir gescheitert, weil wir es nicht geschafft haben, aus unseren zahlreichen Möglichkeiten mehr als ein Tor zu schießen."

Zlatko Junuzovic:
"Die Niederlage heute ist natürlich sehr bitter. Wir haben viel Leidenschaft gezeigt und mit Herz gespielt. Die Mannschaft hat heute 90 Minuten Vollgas gegeben, aber man sah doch den qualitativen Unterschied zu den Bayern. Wir können heute trotzdem viel mitnehmen. Wir haben das Spiel kontrolliert und den Bayern auch viele Möglichkeiten genommen. Was wir uns vorher vorgenommen haben, hat die Mannschaft auch umgesetzt, vor allem in der zweiten Halbzeit. In der ersten Halbzeit haben wir uns noch nicht 100-prozentig getraut. Jeder hat heute seine Aufgaben umgesetzt, darauf können wir stolz sein."


Claudio Pizarro:
"Wir hatten heute gute Chancen zu gewinnen, haben sie aber leider nicht genutzt. Auch nach der Führung gab es noch viele Möglichkeiten auf ein weiteres Tor. Wir haben die große Chance, Bayern zu schlagen, heute verpasst."

Zur Einwechslung von Ribery, Toni Kroos und Gomez:

Klaus Allofs:
"Mir wäre es lieber gewesen, die Bayern wären mit diesen drei Spielern gar nicht erst angereist. Wenn du die Chance hast, so einzuwechseln, dann ist es auch klar, dass du im Spiel noch etwas verändern kannst, dass du Bewegung reinbringen kannst. Aber wir hatten auch mit Ribery auf dem Feld, die große Möglichkeit zum 2:0, dann hätten die Bayern wechseln können, wie sie wollen, da wäre der Zug abgefahren gewesen."

Florian Trinks:
"Wer da reinkommt, interessiert dich auf dem Feld nicht so. Klar, jeder hat Respekt, vor diesen Namen, aber wir haben auch eine gewisse Qualität, von der man überzeugt sein muss. Dann kann man dagegenhalten."

Zlatko Junuzovic:
"Ribery kam spät rein und hat dann das Spiel entschieden. Die Wechsel der Bayern haben das Spiel verändert. Sie haben sehr gute Individualisten, die das Ergebnis dann drehen konnten. Wir hätten vorher das 2:0 machen müssen, um dem vorzubeugen."

Claudio Pizarro:
"Für mich ist die Niederlage besonders schmerzhaft, weil heute mehr möglich gewesen wäre. Wir haben geführt, aber nach den Einwechselungen wurde es sehr schwer. Das ist ärgerlich, besonders, weil wir in Führung lagen. Ribery ist ein super Spieler, alle haben heute seine Qualität gesehen. Er ist reingekommen und hat das Spiel gedreht."

Naldo:
"Ribery ist überragend. Wir mussten ihn immer mit zwei Mann verteidigen. Auch Gomez ist ein sehr guter Spieler."

Zum Siegtreffer in der 90. Minute

Aleksandar Stevanovic:
"Da sah ich nicht so gut aus. Ich hatte gedacht, dass Ribery Rechtsfuß ist und nach links wegzieht."

Aus dem Weser-Stadion berichten Michael Rudolph und Ronja Bomhoff

 

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