Eiskalte 1:2-Niederlage in Braunschweig

Klirrende Kälte begleitete beide Teams mit Beginn des Einlaufens im Eintracht-Stadion am Freitagabend.
Testspiel
Freitag, 11.11.2011 / 22:05 Uhr

Werder Bremen hat in der länderspielfreien Woche das Testmatch am Freitagabend, 11.11.2011, bei Zweitligist Eintracht Braunschweig nicht unverdient mit 1:2 verloren. Dabei zeigten die Grün-Weißen über die ...

Werder Bremen hat in der länderspielfreien Woche das Testmatch am Freitagabend, 11.11.2011, bei Zweitligist Eintracht Braunschweig nicht unverdient mit 1:2 verloren. Dabei zeigten die Grün-Weißen über die 90 Minuten zwei völlig verschiedene Gesichter. Trotz der Tatsache, dass alle drei Treffer im ersten Durchgang fielen, war der zweite Spielabschnitt wesentlich unterhaltsamer. Vor allem die zuvor wenig energischen Werderaner wachten mit Beginn der zweiten 45 Minuten sukzessive auf und zeigten sich engagierter, was zur Folge hatte, dass die Vielzahl der Tormöglichkeiten aufseiten der Bremer waren, die den Ausgleich jedoch verpassten.

„Es war eine zaghafte erste Halbzeit. Wir haben nicht mit der Überzeugung gespielt, die Situation anzunehmen und auf uns aufmerksam zu machen. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit erlebt., die anders aussah. Wir haben viel entschlossener gespielt, nur die Torchancen nicht genutzt. Allerdings darf man nicht vergessen, mit welcher Besetzung wir heute angetreten sind", gab Cheftrainer Thomas Schaaf nach Spielende zu Protokoll.

In Abwesenheit von Werders Nationalspielern verschaffte Schaaf neben Testspieler Georgios Galitsios, der auf der rechten Abwehrseite spielte, auch zwei U 23-Akteuren von Beginn an Spielpraxis bei den Profis. So stellte der Werder-Coach Clemens Schoppenhauer neben Andreas Wolf in die Innenverteidigung. Zudem startete Felix Kroos im Mittelfeld. Galitsios' Leistung sah der Werder-Coach wie folgt: „Er hat lange nicht gespielt, da ist es schwierig, direkt top drauf zu sein. Er hat aber die Zweikämpfe angenommen, das war in Ordnung." „Ich habe nur drei Tage mit dem Team trainieren können und zuvor drei Monate lang kein Spiel bestritten. Deshalb war es nicht einfach für mich heute. Insgesamt fühle ich mich gut im Team, in dem ein sehr gutes Klima herrscht", sprach Georgios Galitsios nach seinen ersten 90 Minuten im grün-weißen Dress.

Beide Mannschaften passten sich in Durchgang eins den eisigen Temperaturen im weiten Braunschweiger Rund an. So waren Torchancen hüben wie drüben lange Zeit Mangelware.Die 8.700 Zuschauer mussten bis zur 22. Spielminute warten, bis Sandro Wagner den Ball nach einer Freistoßflanke von Ekici per Kopf Richtung Braunschweiger Tor bugsierte. Aber nicht gefährlich genug - Abstoß für die Eintracht. Die Gastgeber strahlten bis dato lediglich Gefahr durch ihr Konterspiel aus.

Es kam, wie es kommen musste: Werder hatte sich gerade in der Hälfte von Braunschweig eingenistet, als es wieder einmal ein Konter war, der das Werder-Netz zappeln ließ. Einen langen Ball schob der Braunschweiger Gastspieler Randy Edwini-Bonsu an Sebastian Mielitz rechts vorbei, umlief diesen links und markierte die Führung der Hausherren. Schoppenhauer wollte noch klären, rutschte aber erst nach dem Ball über die Linie.

Zehn Minuten später machte erneut Edwini-Bonsu, der - wie Galitsios bei den Werderanern - als Probespieler zum Einsatz kam, auf sich aufmerksam. Zum Leidwesen der Bremer! Der noch beim finnischen Zweitligisten AC Oulu unter Vertrag stehende Kanadier staubte einen von Miele in die Mitte abgewehrten Ball aus 15 Metern ins Leere Tor. Zuvor hatte Miele gegen Correia noch super reagiert.

Fünf Minuten vor dem Pausetee passte Ekici aus kurzer Distanz auf Sandro Wagner, der den Ball blitzschnell verarbeitete, die rechte Torecke der Braunschweiger anvisierte und in genau diese per Drehschuss traf - ein tolles Tor, das die Grün-Weißen für Halbzeit zwei wieder hoffen ließ.

Was die Bremer fünf Minuten vor Abpfiff schafften, wollten auch die Braunschweiger in Durchgang zwei erreichen: Wieder setzten sie einen Blitzkonter und stürmten in Überzahl auf das Miele-Tor zu. Nach zwei direkten Pässen zwischen Edwini-Bonsu und Kruppke, scheitert der Ex-Freiburger Kruppke am Bremer Keeper. Es hatte immer mehr den Anschein, als hätten sich beide Mannschaften mit fortlaufender Spielzeit immer mehr warmspielen können. Mehr Belebung - vor allem aufseiten von Grün-Weiß dank der Einwechslung von Onur Ayik, der nach langer Ausfallzeit sein Comeback bei den Profis feierte - war die logische Konsequenz. So fasste sich Ersatzkapitän Philipp Bargfrede in der 63. Minute ein Herz und versuchte mit einem langen Ball den eingewechselten Braunschweiger Keeper Benjamin Later zu überwinden, doch die Kugel war ein paar Zentimeter zu lang.

Keine fünf Minuten später spielte der eingewechselte Aleksandar Stevanovic mit der Braunschweiger Abwehr Katz‘ und Maus, verpasste es jedoch, im richtigen Moment auf das Tor zu schießen. Nur 60 Sekunden darauf zirkelte Mehmet Ekici einen Freistoß aus 20 Metern zenraler Position haarscharf am linken Pfosten vorbei.

12 Minuten vor Spielschluss gab es dann noch einen bemerkenswerten Wechsel von Thomas Schaaf. Der erst 17-jährige griechische Jugendspieler Christos Almpanis, der in Werders U 19 zum jüngeren Jahrgang zählt, sowie U 23-Akteur Florian Nagel kamen für Bargfrede und Sandro Wagner in das Match.

Während der SVW mit Antreiber Ayik weiter auf den Ausgleich drückte, gaben die Hausherren noch einmal ein Lebenszeichen von sich. Reinhardt haute die Kugel aus 30 Metern per Freistoß ans Lattenkreuz, Kumbela brachte dann am Elfer die Kugel unter Kontrolle, doch sein Drehschuss hielt Miele souverän. Die letzte Aktion der Partie, in der die Freude über das gelungene Comeback von Onur Ayik nicht zu kurz kam. „Das war gut. Onur hat uns in gute Situationen gebracht. Zusammen mit Lukas hat er in Halbzeit zwei viel Dampf auf links gemacht. Nach seiner langen Verletzungspause hat man jedoch bei ihm gemerkt, dass noch ein, zwei Körner fehlten. Das ist aber normal", sah Schaaf eine engagierte Leistung des lange verletzten Nachwuchsmannes.

„Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, endlich mal in Führung zu gehen, was uns nicht gelungen ist. In der ersten Halbzeit wollten wir anders auftreten. Es war zwar schon kalt, aber ich möchte das nicht auf das Wetter schieben. Im zweiten Durchgang lief es besser. Die Spieler, die sonst nicht so häufig zum Einsatz kommen, konnten sich zeigen. Das war gut", resümierte Werders Kapitän Philipp Bargfrede.

aus Braunschweig berichten Timo Volkmann und Michael Rudolph

 

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