Werder feiert Last-Minute-Sieg gegen Hertha

Grund zum Jubeln: Claudio Pizarro erzielte erneut einen Doppelpack.
Hertha BSC
Sonntag, 25.09.2011 / 19:28 Uhr

Werder Bremen hat in einem packenden Spiel einen Last-Minute-Sieg gegen Hertha BSC Berlin errungen. Gegen lange in Unterzahl spielende Berliner musste die Mannschaft von Thomas Schaaf bis zur...

Werder Bremen hat in einem packenden Spiel einen Last-Minute-Sieg gegen Hertha BSC Berlin errungen. Gegen lange in Unterzahl spielende Berliner musste die Mannschaft von Thomas Schaaf bis zur 3. Minute der Nachspielzeit um die drei Punkte zittern, ehe Claudio Pizarro zum erlösenden 2:1 traf. Zuvor hatte der Peruaner bereits den 1:1-Ausgleichtreffer erzielt (23.), nachdem die Hertha früh in Führung gegangen war (3.). Werder liegt nun in der Bundesliga-Tabelle auf Rang zwei.

Werders Cheftrainer Thomas Schaaf musste sein Team auf zwei Positionen umstellen: Nach der Roten Karte in Nürnberg durfte Bremens Nummer Eins Tim Wiese nur zuschauen, für ihn hütete Sebastian Mielitz das Tor. Den verletzten Sokratis ersetzte Lukas Schmitz in der Startelf. Er übernahm die Linksverteidigerposition, Aleksandar Ignjovski begann dafür auf rechts. Nach guten Auftritten in der U 23 stand zudem erstmals der 18-jährige Tom Trybull im Kader und durfte auf der Bank Profi-Luft schnuppern.

Hertha trifft früh, Werder schlägt zurück

Dass die Hertha nicht als Punktelieferant ins Weser-Stadion kommen würde, war allen Bremer Beteiligten klar. Die Berliner spielten aber nicht nur von Anfang an gut mit, sondern nutzten ihre erste Torchance gleich zur Führung! Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter war Raffael auf der rechten Seite auf und davon und brachte den Ball in die Mitte, wo Ramos Mielitz aus kurzer Distanz keine Chance ließ (3.).

Werder - in dieser Saison schon des Öfteren mit einem Rückstand konfrontiert - ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und kam nun mit einigen sehenswerten Kombinationen vor das Berliner Tor. Ekicis Flachschuss nach Pass von Hunt ging aber klar am Kasten vorbei (5.). Eine Hereingabe von Fritz konnte kurz darauf Arnautovic per Kopf in Rücklage nicht mehr aufs Tor drücken (7.). Das Aufbauspiel der Bremer blieb in dieser Phase aber noch zu fehlerhaft. Leichte Ballverluste führten immer wieder zu gefährlichen Berliner Kontern: Prödl konnte im eigenen Sechzehner einen Sololauf von Raffael gerade noch stoppen (11.). Ramos bediente kurz darauf von rechts Raffael, dessen Flachschuss konnte Mielitz aber entschärfen (17.).

Hertha stand bei Bremer Ballbesitz nun tief in der eigenen Hälfte und machte die Räume für Kombinationen durch die Mitte extrem eng. Neue Rezepte mussten her - und wurden von der Mannschaft von Thomas Schaaf auch gefunden: Fritz wich auf die linke Seite aus und brachte eine hohe Flanke aufs lange Eck. Da stand Claudio Pizarro, der sich aus fünf Metern im Kopfballduell durchsetzte und den Ball an Kraft vorbei über die Linie drückte - der 1:1-Ausgleich (23.).

Werder bekam das Spiel nun zusehends in den Griff und wäre beinahe mit einem zweiten Tor belohnt worden. Insbesondere der quirlige Aaron Hunt brachte das Berliner Tor ein ums andere Mal in Gefahr: Erst brachte er einen Freistoß aus 25 Metern platziert aufs Tor, kurz darauf traf er vom Strafraumeck den Pfosten (34.). Auf der anderen Seite musste der Mittelfeldspieler dann schon wieder auf der Torlinie klären, nachdem Raffael mit einem Sololauf im Bremer Strafraum erneut für Aufregung gesorgt hatte (37.). Kurz vor der Pause hatte Arnautovic dann gleich zwei Gelegenheiten zur Führung: Erst kam der Österreicher nach einem Konter zum Abschluss, sein Flachschuss ging allerdings am Berliner Tor vorbei (41.). Nach Doppelpass mit Hunt versuchte er aus vollem Lauf sein Glück, der Ball rauschte aber knapp über die Querlatte (45.).

Erlösender Jubel in der Nachspielzeit

Die ersten Minuten nach der Pause waren vor allem von Zweikämpfen und Standardsituationen geprägt. Die Berliner wollten mit allen Mitteln das Unentschieden halten. Zwei Herthaner erwiesen mit ihren übermotivierten Einsätzen ihrer Mannschaft allerdings einen Bärendienst: Erst musste Lell, der in der ersten Hälfte nach einem taktischen Foul schon Gelb gesehen hatte, nach einem rüden Foul an Wolf mit Gelb-Rot vom Feld (57.). Nur sechs Minuten später schoss Ramos den Ball weg und sah, ebenfalls schon vorbelastet, die Ampelkarte (63.). Hertha war jetzt nur noch zu neunt, aber der quirlige Raffael fand Gefallen daran, den Alleinunterhalter zu geben. Nach einem Berliner Konter musste Ignjovski in höchster Not klären (62.).

Für Werder-Trainer Thomas Schaaf war bei dieser Ausgangslage ein Punkt natürlich zu wenig. Er brachte Marin für Ekici und mit Rosenberg für Schmitz einen dritten Stürmer. Bremen warf jetzt alles nach vorne, konnte die numerische Überlegenheit aber zunächst nicht in Zählbares umsetzen. Ein Versuch von Fritz aus der Distanz klärte Kobiashvili zur Ecke (73.), drei Minuten später war es wieder Kobiashvili, der vor Pizarro rettete. Und plötzlich waren es dann die dezimierten Berliner, die die dickste Chance zur Führung hatten: Kobiashvili legte von der Grundlinie zurück und Bargfrede musste sich in Raffaels Schuss werfen, um Schlimmeres zu verhindern (79.).

Die Bremer rannten weiter an, taten sich aber schwer. Nach einer Hereingabe von rechts zappelte der Ball dann endlich im Berliner Tor: Pizarro köpfte aus kurzer Distanz ins Eck, aber der Treffer fand keine Anerkennung. Der Peruaner hatte sich nach Ansicht von Schiedsrichter Brych im Zweikampf mit Hubnik unfair durchgesetzt (81.). Arnautovics Schuss aus spitzem Winkel rauschte kurz darauf nur knapp über das Tor (84.), nach einer Ecke brachte Prödl den Ball aufs Tor, Kraft konnte das Spielgerät aber festhalten (88.). Und auch einen indirekt ausgeführten Freistoßhammer vom eingewechselten Naldo konnte der Berliner Keeper abwehren (90.+1).

Das Spiel war scheinbar gelaufen, die Berliner schienen für ihre geschickte Verteidigung belohnt zu werden und konnten sich auf einen Punktgewinn freuen. Aber die Bremer Mannschaft hatte etwas dagegen und wurde für ihr ständiges Anrennen dann doch noch belohnt. Eine Ecke von Marin verlängerte Rosenberg in den Fünfmeterraum. Und da stand - wieder einmal - Claudio Pizarro goldrichtig. Der Peruaner köpfte ein, wurde diesmal nicht zurückgepfiffen und sorgte mit seinem Last-Minute-Treffer für erlösenden Jubel beim Team und bei den Zuschauern. Sekunden vor dem Ende konnte sich die Mannschaft von Thomas Schaaf doch noch über drei Punkte und den zweiten Tabellenplatz freuen.

Von Benjamin Gehrs

Stimmen zum Spiel folgen im Laufe des Abends auf WERDER.DE

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.