Prödl: Mein Kopf wird von Tag zu Tag schmaler

Profis
Freitag, 27.01.2012 / 17:40 Uhr

Doch zunächst ist Geduld vom Österreicher gefordert. "Ich denke, dass die Knochen ein paar Wochen brauchen werden, bis sie heilen und sich das alles wieder eingespielt. Es wird sich wohl noch ein bisschen ziehen, bis ich wieder trainieren kann. Ich hoffe natürlich, dass es nicht so lange braucht. Aber voreilige Prognosen würden dem Heilungsverlauf nicht dienen", so Prödl, dem der Eingriff schon noch zu schaffen macht. "Speziell am Oberkiefer wurden zur Stabilisierung Platten eingesetzt, um das ganze bestmöglich für die Genesung vorzubereiten. Man sieht ja, dass alles noch angeschwollen ist, noch vom Körper verarbeitet werden muss. Ich erkenne aber, dass der Kopf von Tag zu Tag schmaler wird und die Zuversicht bei mir steigt."

Am Freitagmorgen war es endlich soweit. Sebastian Prödl konnte aus der Bremer Klinik DIAKO entlassen werden. Der Werder-Profi, dessen Gesichtsverletzungen dort seit Sonntag behandelt wurden und der am Montag operiert wurde, hat alles gut überstanden. Ein Freund holte ihn am späten Vormittag ab und brachte ihn nach Hause. Das Sprechen strengt den Verteidiger noch etwas an, dennoch empfing er das WERDER.TV-Team, um Einblicke zu geben und den Werder-Fans zu signalisieren, dass er den Kampf für das Comeback so schnell wie möglich wieder aufnehmen möchte.

An die Sekunde des Unglücks auf dem Platz hat der Verteidiger trotz seiner Gehirnerschütterung noch klare Erinnerungen. "Es hat ein Strafraumgetümmel gegeben. Rosi hat den Ball an die Stange geschossen, ich habe versucht danach das Tor aus dem Gewühl heraus zu köpfen. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich den Ball auch aufs Tor bekommen werde. Dann ging alles ganz schnell. Irgendetwas habe ich ins Gesicht bekommen, kann mich aber nicht mehr erinnern was. Anschließend bin ich zu Boden gegangen und es sind Bilder in meinem Kopf vorbeigelaufen, Blut. Das nächste Mal habe ich dann erst wieder im Krankenhaus die Augen aufgemacht."

Trotz der sportlichen Auszeit wird die tagelange Zwangspause vom SV Werder Bremen für Sebastian Prödl am Samstag beendet sein. Dann will er im Weser-Stadion den Kollegen die Daumen drücken. "Ich bin sicher, dass wir auf unsere Heimstärke vertrauen können. Die Leverkusener werden versuchen, uns den Tabellenplatz streitig zu machen. Wir sind Zuhause aber inzwischen eine Macht und werden das Spiel offen gestalten beziehungsweise das Spiel machen. Wir werden das Spiel nicht aus der Hand geben und die Punkte im Weser-Stadion behalten, um einen gewissen Abstand vor den Nicht-Europacup-Plätzen zu wahren. Ich freue mich aufs Stadion, auch wenn ich nicht dabei sein kann."

Die Daumen drückt der 23-Jährige auch seinem neuen Teamkollegen Francois Affolter, der in dieser Wochen verpflichtet wurde und am Samstag sein Bundesliga-Debüt feiern könnte. "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber als Fußballer. Man hört ja öfter von Talenten aus der Schweiz, er ist sicher eines der Begabtesten davon. Francois ist noch sehr jung, hat aber schon einige große Spiele hinter sich. Ich habe mit Österreich schon mal gegen ihn gespielt, da hat er einen ganz ordentlichen Eindruck hinterlassen. Ich möchte ihn auf diesem Wege bei Werder willkommen heißen und wünsche ihm einen guten Start bei Werder."

Einen guten Neubeginn wünscht sich jeder auch für Sebastian Prödl, der sich nun einmal mehr wieder an die Mannschaft herankämpfen muss. Bisher ist er immer stärker wiedergekommen.

Von Michael Rudolph

 

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