Wann glaubst du denn, im Konkurrenzkampf mit deinen Kollegen Wolf, Sokratis, Mertesacker, Prödl, Schoppenhauer wieder die Nase vorn haben zu können.
Der erste Schritt wäre natürlich erstmal der Sprung in den 18er-Kader. Da wäre es ein Traum, wenn es vielleicht schon am Wochenende gegen Leverkusen klappen könnte. Ich fühle mich absolut fit, die Technik ist auch wieder zurück. Aber klar, der Trainer hat sehr gute Optionen, es liegt an ihm, wie er den Kader bestückt. Wir müssen uns alle im Training anbieten.
Am Mittwochabend findet der Klassiker Deutschland gegen Brasilien statt. Ist das ein weiterer Motivationsschub für dich oder kannst du da nicht mehr hinschauen, weil du dieses Ziel vielleicht schon abgehakt hast?
Diesen Traum hakt kein Brasilianer ab, der auf hohem Niveau Fußball spielt. Die Selecao ist immer ein Ziel. Erst recht, wenn die WM 2014 im eigenen Land stattfindet. Ich bin ehrgeizig genug, um meinen Fahrplan so zu formulieren: Ich will jetzt so schnell wie möglich mein höchstes Niveau erreichen, dann wieder den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen und am Ende versuchen, im Kader für die Weltmeisterschaft zu stehen. Das treibt mich an.
Gut für Werder! Und für Brasilien! Der Lack ist ja etwas ab, von eurem Team! Die letzten Auftritte bei großen Turnieren waren nicht berauschend. In der Weltrangliste steht ihr hinter Deutschland. Wie konnte das passieren?
So würde ich es natürlich nicht sagen. Beide Nationalmannschaften spielen auf Top-Niveau und ich sehe sogar Parallelen zwischen den Teams. Sie haben jeweils einen Riesen-Stellenwert in ihren Ländern und genau wie jetzt auch in Deutschland, werden auch in Brasilien gerade einige junge Spiele neu etabliert. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel, bin gespannt auf Neymar. Es ist schwer zu sagen, wer die Partie gewinnt.
Man kann also davon ausgehen, dass du das Spiel guckst?
Selbstverständlich. Das wird ganz gemütlich. Es gibt brasilianische Küche, meine Frau kocht super. Und bestimmt kommt Wesley auch noch vorbei.
notiert von Michael Rudolph