Werder nach Pokalaus bitter enttäuscht: "Haben uns blamiert"

Werders Schwede versteht die Welt nicht mehr. Trotz seines Treffers unterlagen die Grün-Weißen beim Drittligisten mit 1:2.
Profis
Samstag, 30.07.2011 / 20:00 Uhr

Mit gesenkten Köpfen und nachdenklichen Mienen verließen die Werder-Profis nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage im DFB-Pokal beim 1. FC Heidenheim den Platz. Man hatte sich viel vorgenommen im Lager der Grün-Weißen, wollte im einzigen Pokalwettbewerb, in dem man in dieser Saison vertreten ist, weit kommen. Und nun das Aus in der ersten Runde.

„Wir wollten hier unbedingt weiterkommen und uns für die Bundesliga einspielen. Das ist uns heute nicht gelungen - wir haben uns blamiert", konnte Clemens Fritz, der die Mannschaft als Kapitän auf das Feld geführt hatte, seine Enttäuschung nicht verbergen. „Es ist schwierig zu erklären. Heidenheim hat gekämpft und leidenschaftlich gespielt und wir haben das 1:0 nicht verteidigt." Doch nicht nur Clemens Fritz zeigte sich fassungslos nach dem Ausscheiden. Auch viele andere Werderaner machten nach dem Spiel ihrem Ärger und ihrer Enttäuschung Luft.

Geschäftsführer Klaus Allofs: „Das ist natürlich ein Rückschlag für uns. Wir wussten, dass so ein Spiel zu Beginn einer Saison schwer werden würde, aber die heutige Leistung entspricht nicht unseren Möglichkeiten. Wir haben es nach der Führung nicht geschafft, mit einem weiteren Tor für Ruhe zu sorgen. Bei solchen Spielen darf man keinen Zauberfußball erwarten, aber der größte Unterschied zwischen der 1. und der 3. Liga ist das Tempo und wir haben kein höheres Tempo angeschlagen, sondern viel zu lange gebraucht, um umzuschalten. Wir ärgern uns sehr über das Ausscheiden, dadurch wurde großer Schaden angerichtet - für das Image, weil wir heute keine gute Leistung gezeigt haben und auch materiell.

Cheftrainer Thomas Schaaf: „Das, was den Pokal interessant macht, ist hier heute passiert. Das ist natürlich eine große Enttäuschung für uns. Wir wollten gut in die Saison starten, aber wir werden die Situation jetzt aufarbeiten und versuchen, beim Bundesliga-Start eine bessere Partie zu liefern."

Tim Wiese: „Diese Niederlage ist ziemlich bitter. Das haben wir uns ganz anders vorgestellt und müssen das Ausscheiden jetzt erst mal verarbeiten. Allerdings dürfen wir jetzt aber nicht den Kopf hängen lassen. Es ist eine neue Situation für den Verein nur in einem Wettbewerb vertreten zu sein, aber das heißt auch, dass wir uns am Wochenende in der Bundesliga voll auspowern können."

Marko Marin: „Das war einfach zu wenig von uns. Ich hoffe, dass wir es nicht so locker nehmen und alles auf den vergebenen Elfmeter schieben. Wir haben auch viele andere Dinge falsch gemacht. Mit unserer Qualität hätten wir auch nach dem Rückstand wieder zurückkommen müssen, aber das ist uns nicht gelungen."
Jenen vergebenen Strafstoß in der 50. Minuten sahen die Grün-Weißen als Schüsselszene für die Partie, wenngleich niemand Marko Marin einen Vorwurf machen wollte. „Es gab keine Vorwürfe der Teamkollegen. Aber wir hätten natürlich ein zweites Tor machen müssen und da hat uns der verschossene Strafstoß sehr weh getan", so Marin zu der Szene, der für die Elfmeter „eingeteilt war. Erklärungen dafür, was da falsch gelaufen ist, habe ich auch nicht. Ich habe mich gut gefühlt.

Cheftrainer Thomas Schaaf sagte dazu: „Wir haben es verpasst, einen größeren Vorsprung herauszuspielen und für Ruhe zu sorgen. Der vergebene Elfmeter hat uns dabei natürlich wehgetan, weil wir in der Phase danach mit uns gehadert und nur noch auf den Gegner reagiert haben. Durch unsere Unkonzentriertheit haben wir den Gegner aufgebaut und Heidenheim hat das gut genutzt."

Clemens Fritz nahm seinen Mitspieler ebenfalls in Schutz: „Das man einen Elfmeter verschießt, dass kann passieren. Trotzdem müssen wir unser Tor besser verteidigen, das ist uns nicht gelungen. Wir haben zu einfache Gegentore bekommen."

Klaus Allofs ärgerte sich zwar über den vergebenen Strafstoß, einen Vorwurf machte aber auch der Geschäftsführer nicht: „In so einer Phase muss man den Elfmeter natürlich verwandeln, denn es ist auch keine Überraschung, dass so eine vergebene Chance den Gegner nochmal aufbaut. Dennoch haben wir oft drauf hingewiesen, wie wichtig dieser Wettbewerb für uns ist, doch wissen ist eben nicht gleich umsetzen.

So bitter dieses Ausscheiden auch ist, lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen bleibt den Grün-Weißen nicht. „Ich gehe davon aus, dass alle verstanden haben, dass der Pokal für uns schon vorbei ist und wir eine Riesenchance vergeben haben", ärgerte sich Marko Marin, blickte aber gleich auf die kommenden Wochen voraus. „Jetzt bleibt uns nur die Liga. Das müssen wir annehmen."

Tim Wiese erinnerte sich noch in der Mixed Zone an das letzte Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals. „Damals haben wir gegen Pirmasens verloren. Die haben noch tiefer gespielt. Am Ende der Saison sind wir Vizemeister geworden und haben uns dadurch direkt für die Champions League qualifiziert."

 

aus der Voith-Arena in Heidenheim berichtet Dominik Kupilas

 

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