"Juno" will noch an Platz vier kratzen

Wurde am Montagnachmittag auf der offiziellen Pressekonferenz vorgestellt: Neu-Bremer Zlatko Junuzovic.
Profis
Montag, 30.01.2012 / 18:14 Uhr

Um 14.54 Uhr verabschiedete sich Zlatko Junuzovic von seiner Freundin Katharina und seinem Vater. Eine kurze Umarmung, mehr war nach der Pressekonferenz, die die Familienangehörigen unter den Medienvertretern verfolgt hatten, nicht drin.

Denn Thomas Schaaf nahm den 24-Jährigen mit sich. Das erste Training mit den neuen Kollegen stand an. "Juno", wie er bei Teamkollegen der Austria genannt wurde, tauchte mittenrein ins grün-weiße Leben. "Für mich fängt ein bisschen ein neues Leben an", sagte Werders neuer Mittelfeldspieler. Ein Leben, das er mit der Nummer 23 auf dem Rücken bestreiten wird. Ein Leben, in dem er "attraktiven Fußball" zeigen will und das er ab Sommer auch mit internationalen Spielen in einem Klubwettbewerb verbringen will. Ein Leben, in dem er seiner Karriere den nächsten sportlichen Schub geben will. "Ich habe bisher alles Schritt für Schritt gemacht, bin aus Kärnten nach Wien gewechselt und jetzt aus Wien zu Werder. Das ist allerdings ein sehr großer, ein sehr wichtiger Schritt. Ich werde mich tagtäglich richtig reinhauen."

Volle Konzentration soll dabei der sportlichen Herausforderung gelten. Vom großen Medienrummel, der den Wechsel begleitet hat, will er sich nicht ablenken lassen. "Von Ösi-Özil wird immer wieder geschrieben, das schmeichelt natürlich einem jungen Spieler, aber ich befasse mich damit nicht. Ich habe größere Aufgaben, als mich mit so etwas zu beschäftigen. Ich will mich schnell ins Team integrieren und mein Spiel einbringen, ich will einer Partie meinen Stempel aufdrücken. Ich habe Freude am Spiel, einfach Spaß am Kicken. Ich kenne meine Stärken und meine Schwächen und daran werde ich immer weiter arbeiten." Gegen einen Titel mit den Bremern hat der Genießer von "heißer Schokolade und eines saftigen Filtesteaks" nichts einzuwenden. "Jeder hat seine persönlichen Ziele und das heißt bei mir Weiterentwicklung. Mit einem Titel könnet man das sehr gut dokumentieren", so Juno verschmitzt. Vorerst will er aber mit Werder noch an Platz vier kratzen. "Ich tippe auf den FC Bayern, Borussia Dortmund und Schalke 04 in dieser Reihenfolge. Trotz der starken Auftritte der Gladbacher, glaube ich aber, dass man sie noch abfangen könnte, wenn alles passt", so der zielorientierte Techniker.

Dass er auch privat einen guten Start an der Weser hinlegen wird, davon ist "Juno" überzeugt. "Ich habe sehr viele gute Sachen über Bremen gehört. Außerdem habe ich Leute an meiner Seite, die es schaffen werden, dass ich mich wohl fühle." Ganz oben auf dieser Junuzovic VIP-Liste steht dabei die Familie. "Ihnen habe ich meine Karriere zu verdanken, sie haben mich immer unterstützt. Seit fünf Jahren gehört dazu auch meine Freundin Katharina, die voraussichtlich im Sommer hierher nachkommen wird."

Eine wichtige Etappe hat Familie Junuzovic bereits gemeinsam gemeistert. Als Werders Neuzugang drei Jahre alt war, ist er mit der Familie aus dem damals jugoslawischen Kriegsgebiet nach Österreich geflüchtet. "Meine Eltern sind Bosnier, mein Geburtsort Loznica liegt im heutigen Serbien. Ich habe seit mehreren Jahren die alleinige österreichischen Staatsbürgerschaft", erklärt Junuzovic, für den die Nationalmannschaftsfrage kein Thema war. "In Österreich hat meine Karriere erst begonnen. Wir kamen zuerst nach Kärnten in die Nähe von Klagenfurt, wo ich beim SK Kühnsdorf zu spielen begann. Erst später bin ich in die Akademie des Grazer AK gekommen. Dort habe ich auch erstmals Kontakt mit Sebastian Prödl gehabt, mit dem ich mir in Jugendspielen heiße Derbys geliefert habe. Er ist ja bei Sturm groß geworden."

Heute spielen sie in einem Team und sind beide froh darüber. Prödl hatte bereits in der vergangenen Woche Werbung für Freund Junuzovic betrieben. Am Montag spielte dieser den Kurzpass zurück. "Wir haben uns lange ein Zimmer bei der U 20-WM in Kanada geteilt, da ist eine richtige Freundschaft entstanden." Gegen eine österreichische Achse in der Werder-Elf hätte Junuzovic nichts einzuwenden. "Ich habe leider nur eins, zwei Mal mit Marko Arnautovic in der Nationalmannschaft zusammen auf dem Platz gestanden, aber das hat eigentlich immer funktioniert. Marko hat ja Fähigkeiten, die es erleichtern, auf dem Platz richtig Spaß zu haben."

von Michael Rudolph

 

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