Doch wie interpretiert Fritz die neue Aufgabe? Kumpeltyp oder knallharter Chef? Baumann-, Frings- oder Mertesacker-Typ? „Ich werde schon die Dinge ansprechen, die mir auffallen, aber natürlich in erster Linie intern. Darüber hinaus bin ich aber auch immer ein Ansprechpartner für meine Mitspieler. Ich bin ein kommunikativer Typ und das werde ich auch bleiben." Und ganz so neu ist die Aufgabe für ihn auch gar nicht. „Ich habe ja schließlich in der Vergangenheit auch schon Verantwortung übernommen und stand immer in engem Austausch mit meinen Vorgänger. Der Übergang ist mir deshalb nicht schwer gefallen und die Binde ist auch keine zu schwere Bürde", ist sich der Bremer Kapitän sicher.
Dass es bei Werder in dieser Saison - auch dank sehr guter Leistungen von Fritz - wieder besser läuft, möchte der Neu-Kapitän nicht zu hoch aufhängen. „Wir haben alle den gleichen Anteil, ich möchte mich da als Kapitän gar nicht rausnehmen", sagt er bescheiden. „Für mich ist das eine tolle Aufgabe, bei der ich die volle Unterstützung der Mannschaft habe." Dennoch ist Clemens Fritz in der noch jungen Saison ein ständiger Antreiber seines Teams. „Ich weiß auch nicht, was der vor der Saison gefressen hat", schmunzelt Tim Wiese. „Das habe ich bei dem noch nie gesehen, wie viel der läuft", so der Nationaltorhüter nach dem Derbysieg.
„Die Frage hatte er mir nach dem Spiel in Hoffenheim auch schon gestellt", erwidert Fritz. „Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet und unterstützen uns gegenseitig. Da geht man dann auch gerne die weiten Wege." Ein weiter Weg ist es für Wiese, Fritz und Co. auch zurück in den internationalen Wettbewerb: „Wir wollen natürlich wieder um die internationalen Plätze mitspielen, aber wir wissen, dass es nur Schritt für Schritt geht und wir noch viel Arbeit vor uns haben", bleibt Fritz realistisch.
von Dominik Kupilas