Aber das Quartier der deutschen Nationalmannschaft war letzte Woche doch in Düsseldorf, also fast bei dir in der Nachbarschaft...
Ja, das stimmt. Aber ihr wisst doch, dass die Spieler sehr eingespannt sind und nicht einfach so raus kommen können.
Bedauerst du den Wechsel von Per?
Merte war ein verdammt wichtiger Spieler für uns und ein super Typ, mit dem ich mich gut verstanden habe. Wir haben viel zusammen gelacht und auch auf dem Platz viel gemeinsam erlebt. Es ist sehr schade, aber es gibt keinen Fußball, der so ein Angebot ausschlagen würde, wenn ein englischer Topklub anklopft. Für ihn ist der Wechsel eine gute Sache, für uns ein schwerer Verlust.
Könnte es für dich denn nicht sogar ein Vorteil sein, dass nun ein Defensivspieler weniger im Kader ist?
Diese Gedanken mache ich mir nicht, ich denke da eher an die Mannschaft. Außerdem hat Per nicht meine Position gespielt und war daher auch kein direkter Konkurrent. Wie ich schon sagte, ist der Abgang ein Verlust für uns, aber ich denke, dass wir weich fallen werden. Mit Wolf und Sokratis haben wir sehr gute Innenverteidiger dazugewonnen. Sokratis gehörte für mich zuletzt immer auch immer zu den besten. Und außerdem bin bald ja auch wieder da (lacht).
Am morgigen Dienstag hättest du - wenn du fit wärst - auch eine Gelegenheit gehabt, dich von Per zu verabschieden.
Was soll ich dazu sagen? Natürlich hätte ich gerne gespielt. Spiele zwischen Polen und Deutschland sind Klassiker und als ich mich das erste Mal verletzt habe, war diese Begegnung eines meiner Ziele.
Mit was für einem Spiel können die Fans morgen rechnen?
Es sind immer enge Duelle zwischen Polen und Deutschland. Wer uns kennt, der weiß, dass wir auch morgen Vollgas geben und den Deutschen das Leben schwer machen werden.
Ist die Europameisterschaft im nächsten Sommer in Polen und der Ukraine weiterhin ein realistisches Ziel für dich?
Das ist noch fast ein Jahr hin. Körperlich schaffe ich es also auf jeden Fall und natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn ich dabei bin und auch darüber, wenn wir in der Gruppe gegen Deutschland spielen würden.
Nun aber mal wieder zurück zu Werder. Wie ordnest du den Saisonstart ein?
Die ersten Spiele waren absolut in Ordnung und auch das Spiel in Leverkusen muss man nicht verlieren. Man merkt jedenfalls schon deutlich, dass wir eine andere Grundlage haben, als letzte Saison. Da waren wir vom Pech verfolgt und konnten uns nie einspielen, weil der Trainer aufgrund von Verletzungen immer umstellen musste. Das war dieses Mal anders. Wir haben eine schlagkräftige Mannschaft, die deutlich gefestigter ist.