Almanach 2011 - P bis R: Werder in Fahrt

Marko Marin und Philipp Bargfrede im direkten Duell: Beim Renntag gab es einiges zu sehen - und zu lachen.
Profis
Mittwoch, 28.12.2011 / 15:05 Uhr

Unterschiedlicher hätten die beiden Events in der Saisonvorbereitung kaum sein können. Hier waren starke Nerven gefragt, dort Fähigkeiten als Pferdeflüsterer. Hier wurde der Adrenalinspiegel strapaziert, dort die Lachmuskeln. ...

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung, Abschiede und Rückkehrer. 2011 - ein Jahr mit schönen Momenten, aber auch mit schweren Zeiten, zwischen Abstiegsangst und Herbstmeisterfantasien. Nicht leicht, dabei den Überblick zu behalten. Deswegen bietet WERDER.DE zum Jahresende einmal mehr den grün-weißen Almanach an. Werder 2011 von A bis Z, zum Erinnern und Schmunzeln. Heute: Teil 6 - P bis R:

P - Pferdestärken, die

Unterschiedlicher hätten die beiden Events in der Saisonvorbereitung kaum sein können. Hier waren starke Nerven gefragt, dort Fähigkeiten als Pferdeflüsterer. Hier wurde der Adrenalinspiegel strapaziert, dort die Lachmuskeln. Hier beschleunigten die Werder-Spieler mit bis zu 580 PS, dort mit, nun ja, einer halben Pferdestärke. Die Rede ist einerseits vom VW-Fahrevent und andererseits vom Werder-Renntag.

Bei letzterem war Werder Bremen nicht nur Partner des Rennvereins, der die Veranstaltung auf der altehrwürdigen Galopprennbahn in der Bremer Vahr organisiert. Mit Marko Marin, Lukas Schmitz, Tim Wiese, Markus Rosenberg, Clemens Fritz und Philipp Bargfrede stellte der Verein auch noch die Teilnehmer für ein Pony-Sulkyrennen. Die Zerstreuung nach dem harten Trainingslager war perfekt: Werder-Trainer Thomas Schaaf schüttelte sich vor Lachen beim Anblick der Fußballprofis, die mit den kleinen vierbeinigen Partnern ganz schön zu kämpfen hatten. Als Ober-Pferdeflüsterer entpuppte sich übrigens Tim Wiese, der das Rennen gewann.

Kontrastprogramm dann nur drei Tage später: In Nohra bei Erfurt (siehe Osten, der) wagte sich die gesamte Werder-Delegation in den verschiedenen Fahrzeugmodellen des Sponsors Volkswagen auf die Rennstrecke und ins Gelände. Dass es dabei ordentlich zur Sache ging, konnte Stürmer Sandro Wagner bezeugen: "Ein bisschen Angst ist schon dabei, wenn man im Wagen sitzt. Ich habe mich schon mehrfach in der Leitplanke gesehen, aber die Fahrer hatten alles im Griff."

Deutlich entspannter war dann die Testfahrt über Land in den neuesten Modellen: "Das hat uns am besten gefallen. Einfach mal mit dem Volkswagen durch die Gegend zu fahren, das ist wirklich nett hier", sagten Aaron Hunt und Sebastian Mielitz über die Gegend zwischen Erfurt und Weimar. Ob sie das nach einer Fahrt im Sulky auch behauptet hätten, darf bezweifelt werden. Dann hätten sie die Landschaft vor lauter Lachen vermutlich gar nicht wahrgenommen.

 

Q - Quatschen, das

Was gibt es nicht alles zu besprechen! Den letzten Spieltag, die aktuellen Wechselgerüchte, die kommende Aufstellung, Neuerungen im Stadion. Seit dem 1. April haben Werderfans im Fan-Café im OstKurvenSaal einen neuen Anlaufpunkt, um sich über alle Neuigkeiten rund um ihren Verein auszutauschen.

Das Café ist eine Zusammenarbeit der Fan- und Mitgliederbetreuung des SV Werder und des Fan-Projekt Bremen e.V. ist. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einem Fanclub ist keine Voraussetzung, um das Angebot zu nutzen. Jeder, bei dem das Herz grün-weiß schlägt, ist hier montags ab 17 Uhr herzlich willkommen. Das Fan-Café ist dabei nicht allein Treffpunkt für sportlichen Klönschnack. Verschiedene Angebote wie Musik, Film, Lesungen und Gesprächsrunden bieten ein buntes Programm für Werder-Interessierte.

So schwelgten bereits Werders Ehrenspielführer Marco Bode und Frank Baumann im Rahmen einer Lesung mit Autor Dieter Schneider in den Erinnerungen an die grandiose Double-Saison 2003/2004. Aber auch aktuelle Themen finden im Fan-Café ihren Widerhall. Mit Cheftrainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs konnten die beiden wichtigsten "Werder-Macher" als Gesprächspartner im Fan-Café begrüßt werden. Und damit sie bei den Fragen der Fans auch etwas intimer werden konnten, durften die Medien nur die ersten zehn Minuten dabei sein. Über einen familiären Klönschnack soll schließlich morgen nichts in der Zeitung stehen.

 

R - Reife, die

Ein guter Wein, das ist bekannt, braucht Zeit zum Reifen. Nur dann kann er den höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Für Fußballer galt diese Regel bislang nicht, erst recht nicht für Stürmer. Zu langsam, zu undynamisch, nicht mehr torhungrig genug, kurzum: zu alt. So werden Angreifer im Fußball jenseits der 30 häufig eingeschätzt. Und nun das: Claudio Pizarro, seines Zeichens dreifacher Deutscher Meister, vierfacher DFB-Pokalsieger, Weltpokalsieger, 61-facher peruanischer Nationalspieler und dreifacher Vater - also einer, der einfach mal einen Gang zurückschalten und sich auf seinen Lorbeeren ausruhen könnte - will in fortgeschrittenem Fußballeralter einfach nicht schlechter werden.

Im Gegenteil, wie der Trainer des inzwischen 33-Jährigen erfreut feststellte. "Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass Claudio im Alter immer besser wird", sagte Thomas Schaaf in der Hinrunde der Saison 2011/2012 über seinen Superstürmer. Der so Geehrte versuchte ein wenig zu relativieren: "Spielerisch bin ich nicht besser als früher, aber ich mache jetzt mehr Tore." Nun ja, in einem Sport, in dem ein einziges Tor über Sieg oder Niederlage entscheidet, ist diese Qualität aber auch nicht zu unterschätzen.

Als Werders "Lebensversicherung" wird Pizarro immer mal wieder gerne bezeichnet. Wenn man sich seine Bilanz anschaut, mag man diese Einschätzung durchaus teilen. Gegen den HSV und Hertha traf Piza doppelt, drehte das Spiel gegen die Berliner in allerletzter Sekunde. Gegen Augsburg und Mainz traf er jeweils zum wichtigen Ausgleich, gegen Köln machte er gleich alle drei Tore selbst und drehte damit ein fast verloren geglaubtes Spiel quasi im Alleingang. Dass er nebenbei auch noch zahlreiche Treffer vorbereitet, Bälle verteilt und Konter einleitet, macht den Peruaner zu einem einzigartigen Spieler. Oder, wie es sein Kapitän Clemens Fritz ausdrückt: "Er ist der beste Stürmer der Bundesliga." Um das zu unterstreichen, fehlt in Pizarros Trophäensammlung eigentlich nur eine Trophäe: die Torjägerkanone. "Ich habe immer gesagt, dass es mir nicht so wichtig ist", erklärte der gereifte Stürmer zwar kürzlich, fügte aber hinzu:"Wenn es die Möglichkeit gibt, dann wäre es eine schöne Sache." Nach den bisherigen Erfahrungen könnten die nötigen Tore dafür in der Rückrunde durchaus fallen. Schließlich ist Pizarro dann noch ein bisschen älter - und besser.

 

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